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Am heutigen "GKV-Tag" steht die nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung im Vordergrund. Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, ergreift die Gelegenheit, um auf dringend benötigte Reformen hinzuweisen. „Vor gut 30 Jahren wurde die Soziale Pflegeversicherung eingeführt, inzwischen nehmen 5,5 Millionen Menschen ihre Leistungen in Anspruch. Allein im letzten Jahr sind 400.000 Pflegebedürftige neu hinzugekommen“, erklärt sie.
Diese Entwicklung ist sowohl eine Erfolgsgeschichte als auch eine Herausforderung. Der wachsende Kreis der Leistungsberechtigten und das steigende Leistungsniveau haben die Ausgaben der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) auf rund 65 Milliarden Euro pro Jahr ansteigen lassen. Dies hat zur Folge, dass in den letzten Jahren die Beiträge kontinuierlich erhöht wurden: Der SPV-Beitrag wurde kürzlich auf 3,6 Prozent angehoben.
Die Verzweiflung über die chronische Unterfinanzierung der Pflegeversicherung ist spürbar. Dr. Reimann fordert nicht nur kurzfristige Sofortmaßnahmen, sondern auch dauerhafte Lösungen zur finanziellen Stabilisierung. Ein wichtiger Schritt wäre die Rückzahlung der Corona-Soforthilfen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro an die SPV. „Das würde für eine finanzielle Verschnaufpause sorgen“, so Reimann, die positive Signale aus der Bundesregierung in diesem Zusammenhang begrüßt.
Doch es braucht mehr. „Wir benötigen unbedingt nachhaltige Finanzierungslösungen“, betont sie weiter. Ein Vorschlag ist, dass die Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige, die jährlich mit 4,1 Milliarden Euro zu Buche schlagen, künftig dauerhaft vom Bund übernommen werden sollten. Zudem müsse der Pflegevorsorgefonds künftig mit Bundesmitteln weiterentwickelt werden, anstatt wie bisher mit Beitragsmitteln. Letztere seien für die laufende pflegerische Versorgung gedacht, während der Pflegevorsorgefonds eine gesamtgesellschaftliche Investition in die Zukunft der Pflegeversicherung darstellt.
Der GKV-Tag wird einmal im Quartal von den 94 gesetzlichen Krankenkassen genutzt, um zentrale Anliegen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die gemeinsame Kommunikation zu einem aktuellen Thema unterstützt die Wichtigkeit der Pflegeversicherung für die Gesellschaft und verdeutlicht den Handlungsbedarf.
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Reimann zu Pflege-Finanzen: Sofortmaßnahmen und dauerhafte Lösungen kombinieren
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Dringlicher Reformbedarf in der Pflegeversicherung: Ein Blick auf die Herausforderungen und Perspektiven
Die heutige Debatte zur Finanzierung der Pflegeversicherung fällt nicht nur in den Kontext steigender Zahlen von Pflegebedürftigen, sondern auch in ein komplexes finanzielles Umfeld. Der Anstieg auf 5,5 Millionen Leistungsbezieher und die Zunahme von rund 400.000 neuen Pflegefällen im vergangenen Jahr verdeutlichen die Dringlichkeit von Reformen. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Ausgaben der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) mittlerweile auf etwa 65 Milliarden Euro jährlich angestiegen sind, ist ein Handlungsbedarf erkennbar.
Die bisherigen Maßnahmen, vor allem die Erhöhung der Beiträge, haben nicht ausgereicht, um die chronische Unterfinanzierung zu beheben. Die bevorstehenden Anpassungen, wie eine Erhöhung des SPV-Beitrags auf 3,6 Prozent, sind zwar eine Reaktion, aber sie halten nicht Schritt mit dem dynamischen Wachstum der Leistungsansprüche. Es ist bemerkenswert, dass die letzten Gesundheitsminister vor allem auf kurzfristige Finanzierungsmaßnahmen gesetzt haben, ohne eine tragfähige langfristige Strategie zu etablieren.
Die Rückzahlung der Corona-Soforthilfen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro könnte vorübergehend Luft verschaffen, doch dies ist nur ein kurzfristiger Lösungsansatz. Die Forderung nach einer dauerhaften Übernahme der Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige, die etwa 4,1 Milliarden Euro pro Jahr ausmachen, zeigt, dass ein Umdenken nötig ist. Das Besondere am Pflegevorsorgefonds, den nicht nur mit Beitragsmitteln zu finanzieren, sondern mit Bundesmitteln weiterzuentwickeln ist, spricht für eine gesamtgesellschaftliche Perspektive.
Angesichts des demografischen Wandels und der damit verbundenen steigenden Zahl an Pflegebedürftigen müssen in der Pflegeversicherung langfristige und nachhaltige Finanzierungsstrategien implementiert werden. Prognosen deuten darauf hin, dass der Druck auf das System in den kommenden Jahren weiter wachsen wird, sodass die Politik gefordert ist, vorausschauend zu handeln und innovative Lösungen zu entwickeln. Nur durch entschlossene Reformen kann die Erfolgsgeschichte der Pflegeversicherung aufrechterhalten und gleichzeitig eine adäquate Versorgung sichergestellt werden.
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11 Antworten
Es ist wichtig jetzt zu handeln und nicht erst später wenn es zu spät sein könnte…Wie können wir als Gesellschaft helfen um diese Herausforderungen zu meistern?
Wir müssen auch mehr Bewusstsein für diese Themen schaffen in unseren Gemeinden!
…das Thema Pflege ist so wichtig und sollte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen! Ich fand den Artikel sehr informativ und hoffe auf baldige Reformen.
Die heutige Debatte zeigt einmal mehr wie dringend wir Handlungsbedarf haben! Ich frage mich wirklich ob unsere Politiker das auch so sehen.
Die Pflegeversicherung braucht dringend Reformen! Das System ist am Limit und die Beiträge steigen immer weiter. Hat jemand Vorschläge wie wir die Situation verbessern können?
Ich denke, ein Umdenken in der Politik ist notwendig. Wir müssen nachhaltige Lösungen finden! Welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit der Pflegeversicherung?
…und vor allem müssen wir die Familien unterstützen, die pflegen! Ich hoffe sehr auf positive Veränderungen in der Zukunft.
Die Erhöhung des SPV-Beitrags ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir brauchen wirkliche Lösungen! Die Corona-Soforthilfen zurückzugeben klingt nach einer guten Idee, aber wird das ausreichen? Wie seht ihr das?
Ich stimme zu! Es ist frustrierend zu sehen, dass nur kurzfristige Maßnahmen ergriffen werden. Was wäre eine langfristige Lösung? Gibt es da schon Vorschläge?
Ja, ich finde auch dass mehr getan werden muss! Die Rentenversicherungsbeiträge für Angehörige sollten definitiv vom Bund übernommen werden. Das würde viele entlasten!
Ich finde es gut, dass Dr. Reimann auf die Notwendigkeit von Reformen hinweist. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt wirklich, und das zeigt uns, wie wichtig es ist, die Pflegeversicherung zu überdenken. Was denkt ihr über die Ideen zur Finanzierung?