Bremen (VBR). In einem bahnbrechenden Schritt zur Verbesserung der Transparenz und Qualität im deutschen Krankenhauswesen hat sich der Vermittlungsausschuss auf das lang erwartete Krankenhaustransparenzgesetz geeinigt. Dieses Gesetz ist ein kritischer Meilenstein einer umfassenden Krankenhausreform, die darauf abzielt, die Spezialisierung und Zentralisierung der Krankenhäuser voranzutreiben und eine adäquate Finanzierung sicherzustellen. Dr. Carola Reimann, die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, äußerte sich positiv über diese Entwicklung und betonte die Notwendigkeit, Qualitätsdefizite nicht nur erkennbar zu machen, sondern auch zu adressieren, um so die Patientenversorgung zu optimieren.
Patientinnen und Patienten sollen darauf vertrauen können, dass sie unabhängig von ihrer eigenen Recherchequalität die bestmögliche Behandlung erhalten. Durch die Einführung von Qualitätsvorgaben und einer von der Fallzahl unabhängigen Finanzierung der Vorhalteleistungen wird angestrebt, Operationen und Eingriffe ausschließlich in Kliniken durchzuführen, die sowohl personell als auch technisch dafür ausgestattet sind. Dieser Umbau wird zweifellos finanzielle Investitionen erfordern, die jedoch nicht zu Lasten der gesetzlich Versicherten gehen dürfen.
Dr. Reimann unterstreicht die Kritikpunkt, dass die geplante Finanzierung des 50 Milliarden Euro umfassenden Transformationsfonds aus dem Gesundheitsfonds, der sich aus Beiträgen der gesetzlichen Krankenversicherung speist, eine unzulässige Belastung für Arbeitgeber und Versicherte darstellen würde, während die besser verdienenden Privatversicherten außen vor blieben. Stattdessen fordert sie, dass der Bundesanteil des Fonds aus Steuermitteln finanziert werden sollte.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist die vorgesehene Anhebung der Landesbasisfallwerte, die Dr. Reimann als wenig zielgenau kritisiert. Diese Pauschalfinanzierung würde allen Krankenhäusern zugutekommen, unabhängig von ihrer Zukunftsperspektive oder tatsächlichen Notlage, und könnte damit zu einer ineffizienten Mittelverwendung führen.
Ein Lichtblick in der Diskussion um die Krankenhausreform ist der geplante Klinikatlas, der ab dem 1. Mai zur Verfügung stehen soll. Dieses Online-Tool soll die Transparenz über die Qualität der stationären Versorgung verbessern und sowohl Patientinnen und Patienten als auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bei der Auswahl einer geeigneten Klinik unterstützen. Dr. Reimann begrüßt dieses Vorhaben ausdrücklich und sieht darin eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Angeboten.
Insgesamt steht die deutsche Gesellschaft vor einer bedeutenden Umgestaltung des Krankenhaussystems, die eine bessere Qualität und höhere Transparenz in der Patientenversorgung verspricht. Die Herausforderungen in Bezug auf die Finanzierung und Implementierung sind zwar nicht zu unterschätzen, doch das Engagement und die Expertise aller Beteiligten, wie auch die des AOK-Bundesverbandes, lassen auf eine erfolgreiche Umsetzung dieser Reformen hoffen.
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Reimann: Einigung bei Finanzierung der Krankenhausreform darf nicht zulasten der …
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