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Reimann: Fehlende Mittel gefährden Gesundheitsgesetz

Reimann zum Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit: Das ist nicht der ...
Berlin, den 17. Oktober 2024 – Inmitten der hitzigen Debatte über das Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit erhebt Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, deutliche Kritik an der aktuellen Gesundheitsstrategie Deutschlands. Insbesondere bemängelt sie die unzureichende Finanzierung des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) sowie die lückenhafte Umsetzung des wichtigen Health-in-all-Policies-Ansatzes. Angesichts steigender Gesundheitsausgaben und einer vergleichsweise geringen Lebenserwartung warnt Dr. Reimann vor einem bedenklichen Kurs, der präventive Maßnahmen vernachlässigt und auf kostspielige Krankheitsbehandlungen setzt. Eine grundlegende Neuausrichtung hin zu präventiver Politik ist dringend notwendig, mahnt die Expertin.
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Bremen (VBR). Die Diskussion rund um das neue Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit hat in der jüngsten Anhörung die Schwächen Deutschlands in der Präventionspolitik schonungslos offengelegt. Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, prangert die “unzureichende Finanzierung des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und die schwache Umsetzung des Health-in-all-Policies-Ansatzes” an (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Mit einem deutlichen Fingerzeig auf die hohen Todeszahlen durch vermeidbare Risikofaktoren wie Tabak- und Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel, erinnert Reimann daran, dass ein Großteil dieser Krankheitslast mit kluger Präventionspolitik abwendbar wäre. Dennoch steht Deutschland im internationalen Vergleich schlecht da. Trotz der höchsten Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben in der EU, liegt das Land bei der Lebenserwartung weit hinten.

Das Problem liegt tief verwurzelt in verpassten Chancen zur Schaffung gesundheitsfördernder Lebensbedingungen, so Reimann weiter. Die Devise sollte sein: “Make the healthy choice the easy choice”. Doch diese Möglichkeit bleibt oftmals ungenutzt, was sich besonders in den Bereichen Ernährungs-, Mobilitäts- und Suchtpolitik zeigt. Der vielversprechende Ansatz von Health-in-all-Policies – Gesundheitsinteressen in allen politischen Entscheidungen zu berücksichtigen – wurde geschwächt oder gar ignoriert, was das eigentliche Potenzial des Gesetzes untergräbt.

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Besonders kritisch sieht Reimann auch die drastischen Mittelkürzungen für das BIPAM. Die finanziellen Ressourcen waren ohnehin knapp bemessen, nun fehlen sogar die Mittel, um aktuelle Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu erheben, denn bestehende Studien sind längst veraltet.

Für Deutschland könnte dies eine fatale Vernachlässigung nicht nur für heutige, sondern auch künftige Generationen bedeuten. Anstatt effektiv Krankheiten vorzubeugen, scheint die Politik eher darauf zu setzen, sie im Nachhinein zu behandeln. Angesichts des demografischen Wandels und der damit verbundenen Herausforderungen erweist sich dies als wenig nachhaltige Strategie.

Diese Entwicklungen werfen eine drängende Frage auf: Kann sich Deutschland weiterhin leisten, hinterherzulaufen, wo doch ein proaktiver Kurs in der Präventionspolitik überfällig ist? Die Weichen für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung müssen jetzt gestellt werden – bevor es für viele Menschen zu spät ist.


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Kurswechsel in der Gesundheitspolitik: Die Notwendigkeit einer effektiven Präventionsstrategie

Die anhaltende Diskussion um das Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Ansätze der Gesundheitsprävention in Deutschland grundlegend zu überdenken. Dr. Carola Reimanns scharfe Kritik an der unzureichenden Finanzierung und Umsetzung des Health-in-all-Policies-Ansatzes ist kein isolierter Vorwurf, sondern reflektiert ein weitverbreitetes Unbehagen über die derzeitige Gesundheitspolitik.

Deutschland, eine der führenden Industrienationen, steht paradoxerweise vor der Herausforderung, dass trotz hoher Gesundheitsausgaben die Lebenserwartung nicht mit anderen europäischen Ländern wie Spanien oder Italien konkurrieren kann. Diese Länder haben erfolgreich umfassende Präventionsstrategien etabliert, die gesundheitliche Aspekte in einer Vielzahl politischer Entscheidungen berücksichtigen und so das öffentliche Bewusstsein für gesundheitsförderliches Verhalten erheblich erhöht haben.

Ein vergleichbares deutsches Modell wäre nicht nur im Sinne der öffentlichen Gesundheit wünschenswert, sondern könnte auch langfristig zu signifikanten Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führen. Angesichts des demografischen Wandels und der damit verbundenen Herausforderungen ist klar, dass Präventionsansätze verstärkt werden müssen, um nicht nur aktuelle, sondern vor allem künftige Belastungen auf das Gesundheitssystem zu minimieren.

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Dazu gehört auch die angemessene Finanzierung von Forschungsprojekten wie der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (KiGGS). Aktuelle Daten sind für gezielte politische Maßnahmen unerlässlich. Eine mangelnde Aktualisierung behindert nicht nur strategische Planungen, sondern lässt wesentliche Fragen zum Gesundheitszustand jüngerer Generationen unbeantwortet.

Blickt man auf weltweit etablierte Strategien, wird deutlich, dass erfolgreiche Präventionsinitiativen auf interdisziplinärer Zusammenarbeit basieren. In Skandinavien beispielsweise funktioniert die Querschnittsarbeit zwischen verschiedenen Ministerien zur Förderung eines gesunden Lebensstils bereits seit Jahren effektiv. Dieses Modell könnte als Inspiration dienen, um den Health-in-all-Policies-Ansatz in Deutschland endlich fest zu verankern und entscheidend zu stärken.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass die gegenwärtige politische Landschaft dringend einen Paradigmenwechsel benötigt, bei dem Prävention an erster Stelle steht. Ob die aktuelle legislative Bewegung diese Veränderungen einleiten kann, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die Frage der öffentlichen Gesundheit kein Randthema bleiben darf, sondern als zentrales Anliegen zukünftiger gesellschaftlicher Entwicklungen betrachtet werden muss.


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9 Antworten

  1. Dr. Reimann hat recht! Prävention sollte Priorität sein, aber warum reagiert die Politik nicht schnell genug?

  2. Ich finde es traurig, dass Deutschland trotz hoher Ausgaben so weit hinten liegt bei Lebenserwartung. Was können wir von Spanien lernen?

  3. Dises thema ist wichtig aber warum so wenig geld für BIPAM? Sie machen gute Arbeit, aber sie brauchen mehr mittel. Was denkt ihr, wie soll das gesetz besser umsetzen werden?

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