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Recht auf Reparatur: Neue Hoffnung für Smartphone-Nutzer

Nachhaltigkeit von Smartphones: Hohe Reparaturkosten schrecken ab
Berlin (ots) - Eine aktuelle Umfrage des TÜV-Verbands offenbart ein überraschendes Konsumverhalten der Deutschen: Nur ein Drittel lässt defekte Smartphones reparieren, während hohe Kosten oft zur Neuanschaffung führen. Die Studie, durchgeführt von Ipsos GmbH unter 1.000 Personen, zeigt, dass fehlende Transparenz und Unsicherheiten über Reparaturmöglichkeiten die Entscheidung beeinflussen. Die Einführung eines europäischen "Rechts auf Reparatur" könnte jedoch bald für mehr Nachhaltigkeit sorgen und Verbrauchern den Zugang zu klarer und unabhängiger Information erleichtern.

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Bremen (VBR).

In einer aktuellen Umfrage des TÜV-Verbands zeigt sich ein alarmierender Trend: Nur etwa jeder dritte Bundesbürgerin repariert ein defektes Smartphone, während die Mehrheit aus Kostengründen oder wegen fehlender Reparaturmöglichkeiten auf eine Neuanschaffung setzt. Diese Ergebnisse werfen erneut ein Licht auf die Herausforderungen der modernen Konsumgesellschaft und unterstreichen die Notwendigkeit von Transparenz und Zugänglichkeit im Reparatursektor.

Gut 35 Prozent der Deutschen hatten in den letzten fünf Jahren ein beschädigtes Handy, doch nur 32 Prozent dieser Gruppe entschieden sich für eine Reparatur. Häufig verhindern hohe Kosten oder die Unklarheit über die Reparierbarkeit und Verfügbarkeit von Diensten diese nachhaltige Option. Juliane Petrich, Referentin für Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband, betont: „Die Reparatur von Smartphones ist eher die Ausnahme als die Regel, obwohl dies die deutlich nachhaltigere Variante wäre.“

Ein großer Teil der Bevölkerung scheint von undurchsichtigen Reparaturoptionen abgeschreckt zu werden. Laut der Befragung ließen lediglich 15 Prozent ihr beschädigtes Gerät in einem Fachgeschäft reparieren, 10 Prozent wandten sich an den Hersteller und nur 7 Prozent wagten sich an eine Eigenreparatur. „Ob und in welchem Umfang die Reparatur eines Handys möglich ist, bleibt für viele Verbraucher:innen unklar“, erklärt Petrich weiter. Sie fordert daher, dass nicht nur autorisierte Werkstätten der Hersteller, sondern auch freie Werkstätten Reparaturen durchführen können sollten: „Freie Werkstätten können ihre Qualität und Reparaturkompetenz durch eine Zertifizierung von unabhängigen Stellen nachweisen.“

Die Umfrage des TÜV-Verbands verdeutlicht zudem die Umweltbelastung durch häufige Smartphone-Wechsel. Bereits nach zwei Jahren tauschen 16 Prozent der Nutzerinnen ihr Gerät aus, 35 Prozent nach drei bis vier Jahren. Bei ihren älteren Mitbürgerinnen verhält es sich ein wenig anders: 24 Prozent nutzen ihr Smartphone fünf Jahre oder länger. „Der häufige Wechsel von Smartphones belastet die Umwelt stark – durch den hohen Energieaufwand bei der Herstellung und den Bedarf an seltenen Erden und Rohstoffen“, warnt Petrich. Jüngere Menschen wechseln ihre Geräte häufiger, während ältere sie signifikant länger nutzen.

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Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat die EU mit der neuen Ökodesign-Verordnung ab Mitte 2025 strengere Anforderungen an die Reparierbarkeit und Langlebigkeit von Smartphones festgelegt. Hersteller werden verpflichtet, Produkte so zu gestalten, dass Komponenten leicht austauschbar sind, Reparaturanleitungen und Software-Updates über mehrere Jahre bereitzustellen und Ersatzteile für mindestens sieben Jahre vorzuhalten. Diese Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass Smartphones in Zukunft nicht nur langlebiger, sondern auch weniger umweltschädlich sind.

Petrich sieht in der strikten Umsetzung dieser Verordnung einen entscheidenden Schritt: „Europa kann zum Vorreiter für ressourcenschonende zirkuläre Produktlösungen werden.“ Unabhängige Prüfungen und klare Kennzeichnungen könnten dabei helfen, Verbraucherentscheidungen zugunsten der Nachhaltigkeit zu erleichtern. Die Einrichtung eines Prüfzeichens wie „Ready to Repair“ könnte den Kauf und die Nutzung umweltfreundlicherer Produkte fördern.

Die vom Marktforschungsunternehmen Ipsos durchgeführte Umfrage liefert wertvolle Einblicke in das Verhalten und die Einstellungen der Verbraucher*innen und hebt die dringende Notwendigkeit hervor, den Zugang zu Reparaturen transparenter und kostengünstiger zu gestalten. Für mehr Informationen zum „Recht auf Reparatur“ verweisen wir auf die Webseite des TÜV-Verbands.

Mit solchen Maßnahmen wird nicht nur die Lebensdauer unserer technischen Geräte verlängert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Umwelt geleistet. In der Tat erscheint es als unumgänglich, dass die Gesellschaft den Übergang zu nachhaltigeren Konsumgewohnheiten schafft, um die wachsenden Umweltherausforderungen erfolgreich zu meistern.

Alarmierender Trend: Defekte Smartphones landen zu häufig auf dem Müll

In unseren heutigen, technologiegetriebenen Leben sind Smartphones unentbehrlich geworden. Doch was passiert, wenn diese technologische Wunderwerke plötzlich den Geist aufgeben? Eine aktuelle Umfrage des TÜV-Verbands wirft ein erschreckendes Licht auf die Reparaturbereitschaft der Deutschen und zeigt, dass diese oftmals eher auf Neuanschaffungen als auf Reparaturen setzen.

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Kosten und Unsicherheit verhindern Reparaturen

Die Umfrageergebnisse sind beunruhigend und verdeutlichen die Hürden, die viele Verbraucher daran hindern, ihre defekten Geräte reparieren zu lassen. Nur 35 Prozent der Deutschen hatten in den letzten fünf Jahren ein beschädigtes Smartphone, doch nur eine Minderheit von 32 Prozent dieser Betroffenen entschied sich für eine nachhaltige Reparatur. Hohe Kosten und Unsicherheiten über die Reparierbarkeit und die Verfügbarkeit von Reparaturdiensten sind Hauptgründe dafür, dass kaputte Smartphones oft durch neue ersetzt werden.

Juliane Petrich vom TÜV-Verband hebt die Bedeutung von Transparenz und Zugang zu Reparaturdiensten hervor. Angriffspunkte sind unter anderem die undurchsichtigen Reparaturoptionen, die viele Verbraucher abschrecken. Nur ein Bruchteil vertraute auf Fachgeschäfte, Hersteller oder wagte gar Eigenreparaturen. Petrich betont die Notwendigkeit, dass auch freie Werkstätten Reparaturen durchführen dürfen und diese durch unabhängige Zertifizierungen ihre Qualität nachweisen können.

Ökologische Folgen des Smartphone-Wegsels

Die häufigen Neuanschaffungen belasten nicht nur den Geldbeutel der Verbraucher, sondern auch die Umwelt. Ein blitzschneller Austausch nach zwei bis vier Jahren ist bei jüngeren Menschen gängiger, während Senioren ihre Mobilgeräte oftmals über fünf Jahre hinaus nutzen. Das immer schnellere Durchlaufmodell belastet die Umwelt massiv. Denn die Herstellung neuer Geräte erfordert immense Energiemengen und den Verbrauch wertvoller Rohstoffe wie seltene Erden.

Die EU hat auf diese alarmierende Entwicklung reagiert. Mit einer neuen Ökodesign-Verordnung, die ab Mitte 2025 greift, werden Strenge Anforderungen an die Reparierbarkeit und Langlebigkeit von Smartphones festgesetz. Hersteller sind künftig verpflichtet, ihre Produkte so zu gestalten, dass Komponenten leicht austauschbar sind; außerdem werden verpflichtende Reparaturanleitungen, Software-Updates über mehrere Jahre und eine Ersatzteilverfügbarkeit von mindestens sieben Jahren gefordert.

Diese Maßnahmen könnten weitreichende Auswirkungen auf den Smartphone-Markt haben und Europa in eine führende Rolle bei ressourcenschonenden Produkten katapultieren. Mit klaren Kennzeichnungen und unabhängigen Prüfungen, wie dem vorgeschlagenen „Ready to Repair“-Prüfzeichen, wird es Verbrauchern erleichtert, umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen.

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Vergleichbare Maßnahmen in anderen Ländern: Ein Blick über die Grenzen hinaus

Andere Länder nehmen ebenfalls das Thema Reparaturfreundlichkeit und Nachhaltigkeit in Angriff. Frankreich beispielsweise hat bereits seit 2021 einen sogenannten Reparaturindex eingeführt, der die Reparierbarkeit von Elektronikgeräten bewertet. Dies zwingt Hersteller, transparent über die Reparaturmöglichkeiten ihrer Produkte zu informieren und fördert somit den Kauf reparaturfreundlicherer Produkte.

Die Vereinigten Staaten, wenngleich in einigen Bundesstaaten mit starken Marktregulierungen, sind noch zurückhaltender bei der Implementierung flächendeckender Reparaturgesetze. Doch auch hier wächst der Druck durch Verbraucherorganisationen, den Zugang zu Reparaturen zu verbessern und die Elektroschrottberge zu verringern.

Was bringt die Zukunft? Prognosen und Entwicklungen

Es ist zu erwarten, dass die Bemühungen um nachhaltigere Technologien weiter zunehmen werden. Die wachsende Umweltbewegung und das zunehmende Bewusstsein für Ressourcenknappheit setzen Politik und Hersteller unter Druck, nachhaltige Lösungen anzubieten. Künftig könnten mit der Ausweitung der Reparaturdienstleistungen und der Implementierung strengerer Gesetze nicht nur die Lebensdauer technischer Geräte verlängert, sondern auch ein tiefgreifender kultureller Wandel in Richtung nachhaltigen Konsums vollzogen werden.

Schlusswort: Hin zu einer nachhaltigeren Konsumgesellschaft

Für viele Verbraucher bleibt die Reparatur von Smartphones komplex und unattraktiv. Doch klare gesetzliche Regelungen und transparente Informationsmöglichkeiten könnten diese Barrieren überwinden. Damit die Gesellschaft den Übergang zu nachhaltigeren Konsumgewohnheiten schafft, bedarf es entschlossener Maßnahmen – denn nur so lassen sich die wachsenden Umweltprobleme effektiv meistern. Weitere Informationen zum „Recht auf Reparatur“ finden Interessierte auf der Webseite des TÜV-Verbands.


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Nachhaltigkeit von Smartphones: Hohe Reparaturkosten schrecken ab

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8 Antworten

  1. Ich denke, dass die Zertifizierung freier Werkstätten eine gute Idee ist. Das würde Vertrauen schaffen und mehr Leute dazu bringen, ihre Handys reparieren zu lassen.

  2. Es ist unglaublich, wie viel Elektroschrott durch kaputte Handys entsteht. Gut, dass die EU daran arbeitet, das zu ändern.

    1. Ja, Brigitta. Es muss wirklich einfacher und günstiger werden, Handys reparieren zu lassen. Sonst bleibt das ein großes Problem.

  3. Mein altes Handy war auch kaputt, aber ich wusste nicht, wo ich es reparieren lassen kann. Die Infos sind echt schwer zu finden.

    1. Ja, Corina, das stimmt. Es gibt kaum Werbung für diese Dienste und oft weiß man nicht, ob die Reparatur überhaupt möglich ist.

  4. Interessant, dass nur so wenige Leute ihre Handys reparieren lassen! Ich wusste nicht, dass die Kosten so hoch sind und dass es oft keine klaren Reparaturoptionen gibt.

  5. Ich dachte immer, es sei billiger, das Handy zu reparieren, aber anscheinend ist das nicht der Fall. Vielleicht könnten niedrigere Preise mehr Leute dazu bringen, ihre Geräte reparieren zu lassen.

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