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Psychotherapie: Nachwuchs sichern, BDP fordert Finanzierung

BDP-Pressemitteilung zur Demo "Psychotherapie Weiterbildung finanzieren jetzt! Die ...
Mit einer eindringlichen Warnung vor den drohenden Versorgungslücken in der psychotherapeutischen Betreuung hat der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) alarmiert. Bei einer kürzlich organisierten Demonstration in Berlin, unterstützt von der PsyFaKo und dem PtW Forum, forderten rund 300 Teilnehmer eine längst überfällige gesetzliche Regelung zur Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung. Politiker wie Dirk Heidenblut (SPD) und Alexander Föhr (CDU) unterstützen die Forderungen, während tausende Praxen bereit wären, erforderliche Weiterbildungsstellen anzubieten – jedoch fehlen klare gesetzliche Bestimmungen. Die Zeit drängt, denn ohne schnelle Lösungen könnten in Deutschland bald qualifizierte psychotherapeutische Fachkräfte fehlen.

Bremen (VBR). In Deutschland brodelt es: Die psychotherapeutische steht auf der Kippe, und dabei sind die Alarmglocken längst lautstark zu hören. Eine dringend benötigte gesetzliche Regelung fehlt, um die Weiterbildungsstätten für angehende Psychotherapeuten zu sichern. Ohne diese Regelung drohen Versorgungslücken – eine düstere Aussicht in Zeiten, in denen psychische zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Gestern fanden sich erneut rund 300 engagierte Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bereich der Psychotherapie sowie zahlreiche Studierende zu einer Demonstration zusammen. Organisiert von den Vereinigungen PsyFaKo und dem PtW Forum, verdeutlichten sie ihre Forderung nach einer tragfähigen Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung. Auch politische Unterstützung war vor Ort vertreten: Dirk Heidenblut (SPD) und Alexander Föhr (CDU) sprachen sich ebenfalls für rasche Maßnahmen aus.

Die Problematik ist ernst. Seit der Reform der im Jahr 2019 klafft eine gravierende Lücke im System: Es gibt keine finanzielle Absicherung für die Weiterbildung neuer Fachkräfte. Das Fehlen dieser Regelung behindert die Schaffung wichtiger Ausbildungsstellen in Praxen, Kliniken und Ambulanzen. Schon jetzt blicken viele Absolventen pessimistisch in die Zukunft, da ihnen die Tür zur fachlichen Vertiefung verschlossen bleibt.

Trügerischerweise stehen bereits über 2000 Praxen bereit, weiterzubilden, doch auch sie benötigen rechtliche und finanzielle Sicherheiten. Es drängt die Zeit. Ohne Veränderungen wird es künftig an qualifiziertem Nachwuchs fehlen, was eine grundsolide Versorgung des Landes kompromittiert. Dr. Johanna Thünker vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) mahnt energisch: „Es ist höchste Zeit zu handeln.“ (Zitat-Quelle: )

Für die jungen Psychotherapeuten ist die Situation beunruhigend. Madlen Matschey beschreibt die Unsicherheit der Studierenden, denen nach erfolgreich bestandenem Approbationsstudiengang nun das drohende Aus ohne Anschlussstellen bevorsteht. Der Bundestags-Petitionsausschuss hat bereits Druck auf die Regierung ausgeübt, doch die Mühlen der Bürokratie mahlen scheinbar langsam.

Das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsversorgung (GVSG) soll bald diskutiert werden. Es ist unerlässlich, dass schnell gehandelt wird, damit nicht nur künftige Psychotherapeuten, sondern vor allem die Bürger, die ihrer Hilfe bedürfen, nicht im Stich gelassen werden. Inmitten dieser Herausforderungen bleibt die Hoffnung bestehen, dass die Verantwortlichen endlich mit Nachdruck in die Bresche springen – denn das Land kann es sich schlichtweg nicht leisten, ungeschützte Bevölkerungsgruppen zurückzulassen.


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Hintergrund und Ausblick: Die Bedeutung der Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung

Die aktuelle Debatte um die fehlende gesetzliche Regelung zur Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung eröffnet einen Blick auf eine zentrale Herausforderung des deutschen Gesundheitssystems. Seit der Reform der Psychotherapie-Ausbildung im Jahr 2019 bemängeln Fachleute das Fehlen klarer Finanzierungsstrukturen, was sowohl für Kliniken als auch für angehende Therapeuten zu erheblichen Unsicherheiten führt. Ohne diese Struktur steht die psychotherapeutische Versorgung auf dem Spiel.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass vergleichbare Situationen bereits in anderen Bereichen des Gesundheitswesens aufgetreten sind. Beispielsweise wurden Versäumnisse in der Ausbildungsfinanzierung von Pflegekräften in den letzten Jahren ebenfalls öffentlichkeitswirksam thematisiert. Hier konnte nach erheblichem Druck seitens der Berufsverbände und der Öffentlichkeit eine Lösung durch gezielte Gesetzesanpassungen und Förderprogramme erreicht werden. Diese Entwicklungen können als Vorbild dienen und setzen den politischen Entscheidungsprozess auch in der aktuellen Situation unter Zugzwang.

Experten prognostizieren, dass ohne zeitnahe Maßnahmen die drohende Lücke an qualifizierten Psychotherapeuten die ohnehin schon belasteten Versorgungsstrukturen noch weiter verschärfen wird. Die gestiegene Nachfrage nach psychotherapeutischen Leistungen, vor allem im Zuge der Zunahme von psychischen Erkrankungen in Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie, verdeutlicht die Dringlichkeit. Wenn die Zahl der Fachkräfte nicht mit der steigenden Nachfrage Schritt hält, könnten Wartezeiten auf Behandlungen untragbar lang werden.

Die durch den BDP und andere Akteure geforderte Integration der Weiterbildungsfinanzierung in das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) könnte entscheidend dazu beitragen, Planungssicherheit für Praxen und Betroffene zu schaffen. Langfristig könnte dies zur Stabilisierung der Versorgung führen und sicherstellen, dass Deutschland weiterhin über hochqualifizierte Psychotherapeuten verfügt, die den vielfältigen Anforderungen einer modernen Gesellschaft gerecht werden können.

Wenn die jetzt couragiert handelt, sind nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen abzufedern. Es besteht zudem die Chance, ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Modell für die Finanzierung psychotherapeutischer Weiterbildungen zu etablieren, das wegweisend für kommende Generationen von Therapiefachkräften sein könnte. Ein proaktives Vorgehen und Engagement der Politik ist jetzt wichtiger denn je.


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6 Antworten

  1. @PsyFaKo und @PtWForum machen tolle Arbeit! So viele Leute haben teilgenommen an der Demo. Aber was kommt als Nächstes? Wird es wirklich Veränderungen geben oder bleibt alles beim Alten?

    1. @Edmund12 genau! Wir müssen dran bleiben und nicht aufgeben. Vielleicht können wir auch andere Bereiche unterstüzen um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen?

  2. @MadlenMatschey beschreibt gut die Lage der Studierenden. Wie sollen sie ihre Ausbildung beenden ohne Sicherheit für die Zukunft? Wir müssen Druck aufbauen und zeigen, dass das Thema wichtig ist!

  3. @DrJohannaThünker hat recht! Die Regierung muss jetzt handeln. Aber wie lange wird das dauern? Wenn wir nichts tun, wer leidet dann am meisten? Diejenigen, die Hilfe benötigen.

  4. Ich finde das unglaublich, dass in einem Land wie Deutschland solche Probleme mit der Finanzierung von psychotherapeutischer Weiterbildung gibt. Warum nicht von Anfang an sichergehen, dass alles gut läuft? Man muss mehr tun als nur reden!

  5. Also wiso gibt es kein Geld für die Psychotherapeuten? Das ist doch so wichtig! Warum wartet die Regierung so lange? Es könnte vielen Menschen helfen, wenn man da schnell handelt. @DirkHeidenblut und @AlexanderFöhr, ich hoffe ihr setzt euch dafür ein!

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