– 3. Deutscher Psychotherapiekongress 11.–15. Juni 2024 im Estrel Berlin unter „Licht und Schatten“
– Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit Suizidalität, Angststörungen, Workshops und Keynotes
– Hybridformat ermöglicht Vor-Ort-Teilnahme und virtuelle Übertragungen mit anschließendem Mediathek-Zugriff
3. Deutscher Psychotherapiekongress setzt den Fokus auf Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Am 11. Juni 2024 öffnet der 3. Deutsche Psychotherapiekongress im Estrel Kongresszentrum Berlin seine Türen. Unter dem Motto „Licht und Schatten“ werden über fünf Tage führende Experten aus Forschung, Praxis sowie Aus- und Weiterbildung zusammenkommen, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entwicklungen der Klinischen Psychologie und Psychotherapie zu diskutieren. Dabei rückt ein besonderer Themenschwerpunkt in den Vordergrund: die Psychotherapie für Kinder und Jugendliche.
Nina Heinrichs, Kongresspräsidentin und Professorin für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie und -psychotherapie an der Universität Bielefeld, betont: „Viele psychische Erkrankungen treten bereits erstmals im Kindes- und Jugendalter auf. Dementsprechend haben wir uns in diesem Jahr entschieden, viele Vorträge und Praxisworkshops anzubieten, die sich speziell auf diese Entwicklungsphase beziehen.“ Gerade vor dem Hintergrund außergewöhnlicher Belastungen wie einer Pandemie sei die psychotherapeutische Unterstützung in dieser Altersgruppe von großer Bedeutung für das seelische Wohlbefinden junger Menschen.
Der Kongress thematisiert nicht nur kurative Angebote, sondern legt auch starken Wert auf präventive Psychotherapie. Wie Gebhard Hentschel warnt: „Viele Kinder und Jugendliche sind durch die Themen Pandemie, Klimawandel und aktuelle Kriege stark belastet.“ Zugleich unterstreicht er die Notwendigkeit einer wohnortnahen psychotherapeutischen Betreuung, vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen, da Kinder oft nicht eigenständig zu weit entfernten Therapiezentren gelangen können.
Ein weiterer wichtiger Fokus liegt auf den zentralen Herausforderungen Suizidalität und Angststörungen im Kindes- und Jugendalter. Zudem werden innovative Ansätze zur Diagnostik und Therapie von Verhaltenssüchten und Substanzgebrauch sowie der Einbezug von Familienangehörigen behandelt. Dennoch räumt Heinrichs ein: „Der Zugang zur Psychotherapie für junge Menschen ist eine Herausforderung.“ Das Kongressprogramm macht deutlich, welche Chancen und Grenzen derzeit in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen bestehen.
Um möglichst vielen Interessierten eine Teilnahme zu ermöglichen, findet der Kongress in einem hybriden Format statt. Hauptvorträge und zahlreiche weitere Veranstaltungen werden virtuell übertragen und sind im Anschluss in einer Mediathek verfügbar. Weitere Informationen zum Programm und zur Presseakkreditierung sind unter https://www.deutscher-psychotherapie-kongress.de abrufbar.
Psychische Gesundheit im Wandel – Gesellschaft zwischen Krise und Prävention
Die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen rückt zunehmend in den gesellschaftlichen und politischen Fokus. Ursachen dafür sind vielfältig: Die anhaltenden Belastungen durch die Pandemie, der Klimawandel sowie globale Krisen haben die psychische Lage junger Menschen deutlich verschärft. In dieser Dynamik gewinnt die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie an Bedeutung – nicht nur als Reaktion auf steigende Behandlungsbedarfe, sondern auch als Mittel zur Prävention.
Diese Entwicklungen bringen zahlreiche Herausforderungen mit sich. Versorgungslücken und regionale Unterschiede erschweren einen gleichberechtigten Zugang zu therapeutischer Unterstützung. Zugleich wächst das Bewusstsein, dass psychische Gesundheit frühzeitig gefördert und gestärkt werden muss, um langfristige Krankheitskosten und soziale Folgeschäden zu vermeiden.
Der gesellschaftliche Mehrwert liegt darin, dass durch verstärkte Aufmerksamkeit auf die psychische Gesundheit junger Menschen nicht nur individuelle Lebensqualität verbessert wird, sondern auch Gemeinschaften resilienter gegenüber Krisen werden. Historische und internationale Vergleiche zeigen, wie wichtig es ist, aus Herausforderungen zeitgerecht Chancen für eine präventive Gesundheitsförderung abzuleiten.
Aktuelle Trends und drängende Fragen lauten deshalb unter anderem:
- Wie können Versorgungslücken in ländlichen Regionen überwunden werden?
- In welchem Umfang sollte Prävention als fester Bestandteil der Gesundheitsförderung etabliert werden?
- Welche Rolle spielen gesellschaftliche Rahmenbedingungen bei der Entstehung psychischer Belastungen?
- Wie reagieren politische Entscheidungsträger auf die wachsenden Anforderungen?
Der Blick in die Zukunft zeigt, dass neben der Ausweitung therapeutischer Angebote vor allem präventive Initiativen an Bedeutung gewinnen. Digitale Gesundheitsanwendungen, schulische Präventionsprogramme und integrative Konzepte könnten mittelfristig dazu beitragen, psychische Belastungen frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Damit wird der Wandel in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie nicht nur eine gesellschaftliche Herausforderung, sondern auch eine Chance für nachhaltige Gesundheitsförderung.
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3. Deutscher Psychotherapie-Kongress – 11.-15.06.24 – Kinder- und …
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