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Proteste gegen Holzverbrennung: „Bioenergie zerstört Natur“

Internationaler Aktionstag: Protest gegen Holzkraftwerkspläne in zahlreichen Städten
Am internationalen Aktionstag gegen Biomasse-Verbrennung kritisieren Umweltorganisationen wie das Bündnis AUSGEBRANNT die zunehmende Nutzung von Holz als Energiequelle und warnen vor deren verheerenden Auswirkungen auf Klima und Biodiversität. In Städten wie Berlin, Leipzig und Hamburg setzen Aktivist:innen mit Protesten und Veranstaltungen ein starkes Zeichen gegen diese Praxis. Die Kritik zielt auch auf die deutsche Bundesregierung ab, die laut der jüngsten Waldinventur zugeben musste, dass der nationale Wald seit 2017 mehr CO2 freisetzt, als er speichert – eine alarmierende Entwicklung im Kontext der globalen Klimakrise.

Bremen (VBR). Am internationalen Aktionstag gegen die Verbrennung von Biomasse erhebt das Bündnis AUSGEBRANNT die Stimme gegen die weit verbreitete Nutzung von Holzverbrennung zur Energiegewinnung. Diese Praxis, so kritisieren sie, sei lediglich eine trügerische Lösung und verfehle das Ziel einer klimaneutralen Zukunft. Mit Aktionen in Städten wie Berlin, Leipzig und Hamburg, aber auch weltweit von Australien bis hin zu den USA, fordern Umweltaktivisten einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Holz.

Der Protest fällt zeitlich zusammen mit dem Beginn der Weltbiodiversitätskonferenz COP 16 in Kolumbien, da das diesjährige Motto des Aktionstags „Bioenergy destroys Biodiversity“ – „Bioenergie zerstört Biodiversität“ lautet.

Ein alarmierender Bericht der Bundesregierung aus der letzten Woche zur vierten Waldinventur bestätigt die bedrohliche Lage: Deutsche Wälder, einst unverzichtbare CO2-Senken, setzen seit 2017 mehr Kohlendioxid frei, als sie aufnehmen können. „Das ist eine katastrophale Wendung!“, warnt Luzie Arndt vom Bündnis AUSGEBRANNT (Zitat-Quelle: ). Die Bundestagsabgeordneten fordern nun ein Rettungspaket für die Wälder, um die Subventionierung der Holzverbrennung zu beenden und Pläne zum Umrüsten fossiler Kraftwerke auf Holz zu stoppen.

In Leipzig fand eine Kundgebung vor dem Gaskraftwerk Connewitz statt, organisiert von „180 Grad Ausgebrannt – Wärmewende für Leipzig jetzt“. Sie fordern eine ökologische Wärmewende jenseits von fossilen oder hölzernen Energieträgern. „Leipzig braucht rasch einen Wärmeplan zum Ausbau der Fernwärme“, sagt Jupp Trauth von der Initiative (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Ähnliche gab es auch in anderen deutschen Städten: In Berlin kritisierten Greenpeace Berlin und der Berliner Energietisch die Pläne des Senats für neue Holzheizkraftwerke. Julia Veihelmann unterstrich: „Riesige Mengen Holz nach Berlin zu karren kann nicht die Lösung sein!“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). In Wilhelmshaven machte die örtliche Greenpeace-Gruppe auf die Problematik aufmerksam, dass das Onyx-Steinkohlekraftwerk künftig Holz verbrennen könnte.

Auch Cuxhaven meldete sich mit Tobias Söhl von Parents for Future zu Wort, der auf die zweifelhaften Praktiken des lokalen Holzkraftheizwerks hinweist. Bilder an verschiedenen Standorten untermauerten ihre Anliegen – etwa in Weilheim, wo Greenpeace zu Fotoaktionen aufrief.

Hamburg bietet abends weitere Einblicke bei einer Info-Veranstaltung rund um die Vorführung des Films „More of Everything“, organisiert vom BUND Hamburg, ROBIN WOOD und Biofuelwatch.

In Zeiten des Klimawandels steht eines fest: Ein gesunder Wald ist von unschätzbarem Wert. Er dient als natürlicher Kohlenstoffspeicher und Klimaregulator. Die Forderungen der Umweltaktivisten sind klar und entschlossen: Keine staatlichen Gelder mehr für Holzkraftwerke, die Umrüstung bestehender fossiler Anlagen muss gestoppt werden, und eine umfassende Aufklärung über die schädlichen Folgen der industriellen Holzverbrennung ist notwendig.


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Neue Perspektiven auf die Energiepolitik: Die Kontroverse um Holz als Brennstoff

Der Protest gegen die Nutzung von Holz zur Energiegewinnung wirft ein Schlaglicht auf eine größere Debatte über den Umgang mit natürlichen Ressourcen in Zeiten des Klimawandels. Während Befürworter die Holznutzung als Teil eines nachhaltigen Energiemixes sehen, argumentieren Kritiker, dass dies eine fatale Hintertürstrategie darstelle, die das Grundproblem nicht löse und möglicherweise noch verschärfe. Der internationale Aktionstag der Umweltschutzorganisationen hebt die vielschichtige Problematik hervor: Wälder sind unverzichtbare Ökosysteme, deren Verlust nicht nur die Biodiversität gefährdet, sondern auch wesentliche Funktionen für das globale Klima.

Historisch betrachtet, wurde Holz schon immer als Energiequelle genutzt, insbesondere in Regionen mit reichen Waldressourcen. Doch die heutige Nachfrage übersteigt bei weitem das nachhaltige Angebot, was dazu führt, dass Wälder abgeholzt werden, ohne dass sie sich regenerieren können. Hierbei zeigt sich eine Parallele zu den Herausforderungen, denen traditionelle fossile Energieträger gegenüberstehen. Beide Praktiken basieren auf einem schnellen "Verbrauch" natürlicher Ressourcen ohne langfristige Rücksicht auf Regenerationsphasen und ökologische Balance.

Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse unterstützen die Argumente der Umweltgruppen. Ein kohlenstoffneutraler Übergang, wie er zum Beispiel durch Geothermie oder solarbasierte Lösungen möglich wäre, könnte langfristig effektiver sein. Diese Technologien bieten das Potenzial, unser Energiesystem zu dekarbonisieren, ohne die gleichen negativen ökologischen Folgen wie bei der großflächigen Holznutzung. Länder, die frühzeitig alternative Erneuerbare entwickeln und implementieren, könnten Vorreiter einer neuen, global nachhaltigen Energiepolitik werden.

Prognosen und Trends prognostizieren, dass sich mit den richtigen politischen Weichenstellungen eine Abkehr von Holzverbrennung hin zu Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien beschleunigen könnte. Staaten wie Dänemark und Schweden haben bereits gezeigt, dass durch aussagekräftige politische Maßnahmen und technologische Investitionen ein koordiniertes und bewusstes Handeln sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich Sinn machen.

Während die strukturelle Transformation keine leichte Aufgabe ist, bietet sie doch die Chance für ökonomische Erneuerung und klimatische Nachhaltigkeit. Im Zuge dessen könnten Förderinstrumente angepasst werden, um Subventionen für fossile und holzbasierte Energieformen schrittweise abzubauen und stattdessen in bahnbrechende Technologien zu investieren. Ziel sollte es sein, durch Bildungs- und Aufklärungsinitiativen sowohl Akteure im Energiesektor als auch die breitere Öffentlichkeit über nachhaltige Alternativen aufzuklären und für diese zu gewinnen.

Diese Entwicklungen brauchen jedoch Zeit und Geduld. Währenddessen bleibt es entscheidend, dass alle Interessensgruppen—Politik, Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft—an einem Strang ziehen, um eine lebensfähige, saubere Energiezukunft zu formen. In einer Welt permanenten Wandels ist die Anpassungsfähigkeit an neue Realitäten ein entscheidender Faktor. Dies gilt umso mehr angesichts einer so grundlegenden Bedrohung wie dem Klimawandel, dessen Bewältigung die kollektive Anstrengung und das innovative Denken unserer Zeit verlangt.


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5 Antworten

  1. @Jupp Trauth sagt Leipzig braucht ein warme plan aber wie schnell konnen wir sowas machen? Die technologie is doch noch nicht da oder?

    1. @Uli Klaus genau meine gedanken! viele reden von geothermie und solar aber ist das wirklich moglich in grosse stadte so schnell einzufuhren?

  2. ich bin nicht sicher warum leute immer gegen holz verbrennung protestiren es schient mir eine gute lösung fur energie krise zu sein, Luzie Arndt sacht das es eine katastrofe ist aber ich bin nicht uberzeugt

    1. ja albert ich denk auch das holz immer gut war fur feuer und warm, warum jetz so grosser problem? gibt es keine alternativen die schon bereit stehen?

    2. @Albert Evelin, du must bedenken das der bericht sagt walder mehr co2 freisetzen als sie speichern. Das kann ein richtiges problem sein!

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