Bremen (VBR). Die Bundesregierung hat im Haushalt für 2024 eine bahnbrechende Summe von 38 Millionen Euro für die Förderung pflanzlicher, präzisionsfermentierter und zellkultivierter Proteine sowie den nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft bereitgestellt. Diese erfreuliche Nachricht wurde gestern von MdB Dr. Zoe Mayer, Grünen-Mitglied des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, bekannt gegeben. Die Ernährungsorganisation ProVeg International begrüßt diesen Haushaltsbeschluss als eine Zeitenwende in der Proteinförderung.
Jens Tuider, Strategischer Leiter der Ernährungsorganisation ProVeg International, erklärt: “Mit diesem Haushaltsbeschluss markiert die Bundesregierung nicht weniger als eine Zeitenwende in der Proteinförderung”. Die Einweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) soll künftig Proteine für die menschliche Ernährung statt für Futtermittel fördern und erhält dafür 8 Millionen Euro. Dieser Schritt ermöglicht es, Proteine effektiver zu nutzen, so Tuider.
Zusätzlich werden ein Kompetenzzentrum zum Thema Proteine der Zukunft und ein Stakeholder-Forum zu Proteinquellen für die menschliche Ernährung geplant. “Das Kompetenzzentrum wird jungen Unternehmen eine dringend benötigte Anlaufstelle bieten und damit den Innovationsstandort Deutschland attraktiv halten”, ist sich Tuider sicher.
Der größte Teil der Mittel in Höhe von 20 Millionen Euro ist für Hilfen zum Ausstieg aus der Tierhaltung und zum Einstieg in die Herstellung und Verarbeitung pflanzlicher, fermentierter und zellkultivierter Proteine für die menschliche Ernährung vorgesehen. “Die Umstiegshilfen sind ein wichtiges Signal an Landwirtinnen und Landwirte, dass sie ein unverzichtbarer und wertvoller Teil der zukünftigen Proteinversorgung sind”, so Tuider.
Weitere 10 Millionen Euro sollen der Förderung neuer Methoden für die Herstellung und Verarbeitung pflanzenbasierter, fermentierter und zellkultivierter Proteine dienen. Damit will die Bundesregierung den Innovationsführerschaft in einem rapide wachsenden Weltmarkt sichern.
Die Entscheidung zur Bereitstellung dieser finanziellen Mittel erfolgte vor dem Hintergrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts, welches den zweiten Nachtragshaushalt der Regierungskoalition für nichtig erklärt hatte und somit 60 Milliarden Euro für Klimaschutzprojekte fehlten.
Mit der Bereitstellung dieser entscheidenden Summe für die pflanzliche Transformation zeigt die Bundesregierung die zentrale Bedeutung der Ernährung für unsere Zukunft. ProVeg betont, dass Deutschland damit Vorreitern wie Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien folgt, die bereits in den Ausbau entsprechender Ökosysteme investieren.
Der kürzlich veröffentlichte BMEL-Ernährungsreport hat ergeben, dass nur noch 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland täglich Fleisch essen. 46 Prozent der Befragten geben an, ihren Fleischkonsum bewusst einzuschränken. Dies spiegelt sich auch in der steigenden Nachfrage nach pflanzenbasierten Alternativen zu Fleischprodukten wider.
ProVeg International ist eine Ernährungsorganisation, die sich für eine Transformation des globalen Nahrungsmittelsystems einsetzt, indem sie tierische Lebensmittel durch pflanzliche und zellkultivierte Alternativen ersetzt. Die Organisation arbeitet zusammen mit internationalen Entscheidungsgremien, Unternehmen, Investorengruppen, den Medien und der breiten Öffentlichkeit am Übergang zu einer Gesellschaft und Wirtschaft, die weniger von der Tierhaltung abhängig sind und nachhaltiger für Menschen, Tiere und den Planeten sind. ProVeg hat den Status eines Ständigen Beobachters der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) sowie beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) und ist bei der UN-Umweltversammlung (UNEA) akkreditiert. Die Organisation hat auch den „Momentum for Change“-Preis der Vereinten Nationen erhalten.
Dieser Haushaltsbeschluss für die Förderung pflanzlicher, präzisionsfermentierter und zellkultivierter Proteine und den nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft markiert einen Meilenstein für Deutschland. Die Bundesregierung schafft damit die Grundlage, um die Potenziale einer nachhaltigen Proteinversorgung voll auszuschöpfen – von Klima- bis Gesundheitsschutz, von zukunftssicheren Arbeitsplätzen bis hin zur Innovationsführerschaft in einem sich schnell entwickelnden Weltmarkt. Auf der Weltklimakonferenz steht die Umgestaltung unseres weltweiten Ernährungssystems in diesem Jahr erstmals im Mittelpunkt, dank der Initiative von ProVeg.
Quellen:
1 Tagesschau (2023): Urteil zum Nachtragshaushalt: Wie die Ampel gegen das Grundgesetz verstieß, veröffentlicht am 15.11.2023. Online unter: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bundesverfassungsgericht-nachtragshaushalt-102.html
2 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2023): Deutschland, wie es isst: Der BMEL-Ernährungsreport 2023, veröffentlicht am 13.10.2023. Online unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ernaehrungsreport-2023.html
Kontakt:
Lena Renz
Senior PR Manager ProVeg
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+49 176 177 858 52
Über ProVeg:
ProVeg International ist eine Ernährungsorganisation, die sich für eine Transformation des globalen Nahrungsmittelsystems einsetzt, indem tierische Lebensmittel durch pflanzliche und zellkultivierte Alternativen ersetzt werden. ProVeg arbeitet zusammen mit internationalen Entscheidungsgremien, Unternehmen, Investorengruppen, den Medien und der breiten Öffentlichkeit am Übergang zu einer Gesellschaft und Wirtschaft, die weniger von der Tierhaltung abhängen und nachhaltiger für Menschen, Tiere und den Planeten sind. ProVeg hat den Status eines Ständigen Beobachters der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) sowie beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC), ist bei der UN-Umweltversammlung (UNEA) akkreditiert und hat den „Momentum for Change“-Preis der Vereinten Nationen erhalten. proveg.com/de/
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Bundeshaushalt 2024: Ernährungsorganisation ProVeg begrüßt 38 Millionen Euro für …
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5 Antworten
Also ich finde es total übertrieben, dass ProVeg 38 Millionen Euro bekommt. Was ist mit den anderen Organisationen?
Ich finde es absolut lächerlich, dass so viel Geld für Proteine ausgegeben wird. Was ist mit anderen wichtigen Bereichen?
Ich finde es total übertrieben, so viel Geld für vegane Ernährung auszugeben. Was ist mit den Fleischessern?
Was für eine Verschwendung! Es gibt wichtigere Dinge, für die man das Geld verwenden könnte.
38 Millionen Euro für pflanzliche Proteine im Bundeshaushalt? Was ist mit den Fleischliebhabern?!