Praxisbeispiele statt Schwellenwerte: BNW kritisiert EU-Omnibus

Kritik an EU-Omnibus: Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft mahnt praxisnahe Umsetzung an

Berlin, 12. Juni 2025 – Anlässlich des heute veröffentlichten Reports zum EU-Omnibus übt der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) scharfe Kritik an den geplanten Verwässerungen der Berichtspflichten. Während die Schwellenwerte für Unternehmen immer weiter angehoben werden, fordert der BNW, die Stimmen von Unternehmen zu hören, die die EU-relevanten Richtlinien wie CSDDD und CSRD bereits erfolgreich umsetzen. Mit der Unterstützung von über 100 Unternehmen, darunter renommierte Namen wie Tchibo und die Otto Group, setzt sich der Verband für eine bürokratiearme Lösung und eine einheitliche Umsetzung der Sorgfaltspflichten ein, um die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands zu stärken und die Resilienz des Binnenmarktes zu gewährleisten. Prof. Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW, betont die Dringlichkeit, praxisnahe Standards zu etablieren, um den Herausforderungen des Rohstoffmangels und des Klimawandels erfolgreich zu begegnen.

Kommentar zum EU-Omnibus: Statt Schwellenwerten Praxisbeispiele in den Blick nehmen

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Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) hat die geplanten Änderungen im Zusammenhang mit dem EU-Omnibus stark kritisiert. In seinem aktuellen Report mahnt der Verband, dass die Anhebung der Schwellenwerte für Berichtspflichten nicht der richtige Weg sei. Stattdessen fordert der BNW, auf die Erfahrungen von Unternehmen zu hören, die die neuen Richtlinien wie CSDDD und CSRD bereits erfolgreich umsetzen.

„CSDDD und CSRD sollen Unternehmen helfen, ihre Risiken in der Lieferkette zu analysieren und zu verbessern. Das macht den Binnenmarkt widerstandfähiger – gelingt aber nur, wenn wir auch wirklich alle mitnehmen“, erklärt Prof. Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW. Sie betont die Notwendigkeit, sich darauf zu konzentrieren, wie praktische Informationen bereitgestellt werden können, anstatt die Anforderungen an Berichtspflichten immer wieder zu erhöhen.

In der von über 100 Unternehmen unterstützten Kampagne „Starke Standards. Starke Wirtschaft“ setzt sich der BNW für eine rechtssichere und bürokratiearme Regulierung der Lieferketten ein. Unter den Unterzeichner:innen befinden sich sowohl große Firmen wie Tchibo und die Otto Group als auch mittelständische Betriebe wie Lorenz Meters, Vaude und Jobrad. Die Botschaft ist klar: Der Mittelstand ist bereit für effektives Risikomanagement in der Lieferkette.

„Die Beispiele aus der Praxis zeigen: Der Mittelstand ist bereit für Risikomanagement – um auf den Märkten von Morgen besser zu performen, weiter zu wachsen und Unternehmen mit Berichtspflichten weiter zu beliefern. Brüssel muss die Erfahrungen der Pioniere beachten, statt blind den Bremsern zu glauben – nur so besteht die Chance auf eine praxisnahe und einheitliche Umsetzung der EU-Sorgfaltspflichten“, so Reuter weiter. Sie warnt, dass ein Flickenteppich aus länderspezifischen Regelungen die Wirtschaft nur unnötig kompliziert mache.

Der BNW setzt sich außerdem für eine bürokratiearme Umsetzung des EU-Omnibus ein, um Doppelungen in den Berichtspflichten zu vermeiden und die praktische Anwendung zu fördern. Eine unterstützende Hand für den Mittelstand sei entscheidend. „Nur wenn wir risikobasiert denken, können Sorgfaltspflichten die Sicherheit für Unternehmen, Binnenmarkt und Arbeitnehmende stärken. Rohstoffmangel, unterbrochene Lieferketten und der Klimawandel sind reale Risiken, die alle treffen – nicht erst Unternehmen ab 3000 Mitarbeitenden“, fasst Prof. Dr. Reuter abschließend zusammen.

Dieser Appell an die EU zeigt die Dringlichkeit, praktikable und einheitliche Lösungen zu finden, die die Wirtschaft fördern, ohne dabei übermäßige Bürokratie zu schaffen.


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Stärkung der unternehmerischen Verantwortung im europäischen Binnenmarkt

Die Debatten zu den EU-Omnibus-Gesetzentwürfen reflektieren eine zunehmend komplexe Beziehung zwischen regulatorischen Initiativen und der praktischen Anwendbarkeit für Unternehmen, insbesondere im Mittelstand. Die CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) und die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) sind damit nicht nur Instrumente zur Risikominderung, sondern auch Werkzeug für Innovation und Konkurrenzfähigkeit. Einige Unternehmen, darunter namhafte Akteure wie Tchibo und die Otto Group, zeigen bereits, dass ein proaktives Risikomanagement tatsächlich Vorteile im Markt mit sich bringt.

In einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Umfeld, in dem Rohstoffengpässe und klimabedingte Herausforderungen immer relevanter werden, ist es entscheidend, dass alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, in der Lage sind, die neuen regulatorischen Anforderungen effizient umzusetzen. Der Mittelstand spielt hierbei eine Schlüsselrolle: Er ist nicht nur ein Motor der Wirtschaft, sondern auch der Innovationskraft. Forschungsergebnisse zeigen, dass Unternehmen, die sich aktiv mit Nachhaltigkeit und Risikomanagement auseinandersetzen, in den meisten Fällen resilienter gegenüber externen Schocks sind.

Die Diskussion um die Anhebung der Schwellenwerte für Berichtspflichten zeigt, wie wichtig es ist, das richtige Gleichgewicht zwischen Bürokratieabbau und notwendigen Schutzmaßnahmen zu finden. Der BNW appelliert folgerichtig dafür, die Erfahrungen und Best Practices der sogenannten Pioniere in den den Regulierungsprozess einzubeziehen, um eine einheitliche Umsetzung zu gewährleisten und potenzielle Wettbewerbsnachteile zu minimieren.

Falls die EU ihre Gesetze nicht überarbeitet und stattdessen auf den Druck von Bremsern hört, besteht die Gefahr eines Flickenteppichs an unterschiedlichen nationalen Regelungen. Dies könnte den beabsichtigten positiven Effekt der EU-Regularien untergraben und die Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen insgesamt verschlechtern. Angesichts der zunehmenden globalen Konkurrenz wird es immer wichtiger, eine harmonisierte Regelung zu entwickeln, die den realen Bedingungen in den Märkten Rechnung trägt und gleichzeitig klare Standards setzt, um die Unternehmensverantwortung nachhaltig zu stärken.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. CSDDD
  2. CSRD
  3. Lieferkette
  4. Mittelstand
  5. EU-Omnibus

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8 Antworten

  1. „Risikomanagement als Schlüssel zur Resilienz“ klingt vielversprechend! Mich interessiert jedoch, wie sich das konkret auf kleinere Firmen auswirkt? Gibt es Studien oder Berichte dazu?

  2. „Die Anhebung der Schwellenwerte wird nicht helfen“ – das sehe ich auch so. Die Anforderungen sollten besser auf die Realität angepasst werden. Welche Alternativen seht ihr für eine faire Regulierung?

    1. „Praxisnahe Lösungen sind entscheidend!“ Ich bin ganz deiner Meinung! Vielleicht könnten einige Unternehmen als Vorbilder dienen und ihre Strategien teilen? Das könnte anderen helfen.

  3. Die Warnung vor einem Flickenteppich nationaler Regelungen ist berechtigt. Einheitliche Standards sind wirklich nötig! Wie kann der BNW sicherstellen, dass die Stimme der mittelständischen Unternehmen gehört wird?

  4. Es ist ermutigend zu sehen, dass der Mittelstand bereit ist, sich aktiv mit Risikomanagement auseinanderzusetzen. Ich frage mich jedoch, wie genau die Umsetzung dieser neuen Richtlinien in der Praxis aussehen soll? Hat jemand konkrete Beispiele?

    1. Ich stimme zu! Es wäre hilfreich zu erfahren, wie andere Unternehmen konkret davon profitieren konnten. Vielleicht könnten wir eine Art Best-Practice-Forum initiieren?

    2. Gute Idee! Ein Austausch über erfolgreiche Umsetzungen könnte sehr nützlich sein. Ich habe von einem Unternehmen gehört, das durch solche Maßnahmen seine Effizienz deutlich steigern konnte.

  5. Ich finde die Kritik des BNW an den EU-Vorschlägen sehr wichtig. Besonders die Idee, dass man von den Erfahrungen der Unternehmen lernen sollte, könnte helfen, die Bürokratie zu reduzieren. Was denkt ihr über diese Ansätze?

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