Bremen (VBR). Soziale Medien sind heutzutage fester Bestandteil des Lebens von Jugendlichen. Doch die digitale Welt birgt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken wie Cybermobbing, das für viele junge Menschen gravierende Folgen nach sich zieht. Eine aktuelle Studie des ‘Bündnisses gegen Cybermobbing’ offenbart alarmierende Zahlen: Fast zwei Millionen Jugendliche in Deutschland erleben im Internet Schikanen, was zu Schulproblemen, psychischen Belastungen und sogar ernsthaften Erkrankungen führen kann.
Gerade deshalb setzen das Bündnis gegen Cybermobbing und der BKK Landesverband Bayern auf Prävention und Sensibilisierung. Seit einem Jahr kooperieren sie erfolgreich im Rahmen des Programms “Wir alle gegen Cybermobbing”. Durch Aufklärungsveranstaltungen, Projektarbeit und Elternabende an Schulen werden Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrkräfte über die Gefahren im Netz informiert und gemeinsam Strategien entwickelt, um Cybermobbing frühzeitig zu erkennen und effektiv zu bekämpfen.
Die bisherigen Teilnehmer zeigen sich positiv beeindruckt vom Programm. Viele Eltern, Schüler und Lehrkräfte bewerten die Inhalte als äußerst nützlich für den Umgang mit Mobbing im Internet. Uwe Leest, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses gegen Cybermobbing e.V., unterstrich die Bedeutung des Projekts: “Cybermobbing ist längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein ernstes Problem, das Eltern, Lehrkräfte und die Gesellschaft als Ganzes betrifft. Umso erfreulicher ist es, dass unser Präventionsprogramm so positiv angenommen wird.”
Auch Dr. Ralf Langejürgen, Vorstand des BKK Landesverbandes Bayern, hebt die dringende Notwendigkeit solcher Initiativen hervor: “Digitale Medien bieten viele Chancen, aber gerade für die psychische Gesundheit auch Risiken. Wir machen als Betriebskrankenkassen auf die Gefahren aufmerksam und unterstützen einen gesunden und gleichzeitig verantwortungsvollen Umgang mit der digitalen Welt.”
Im digitalen Zeitalter, wo Interaktionen häufig über Bildschirme stattfinden, ist es für Eltern entscheidend, Anzeichen von Cybermobbing zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Als nächsten Schritt im Präventionsprogramm findet am 8. Oktober 2024 das kostenfreie Webseminar “Cybermobbing – kein Kinderspiel!” statt. Dieses interaktive Online-Format, organisiert vom BKK Landesverband Bayern in Zusammenarbeit mit dem Bündnis gegen Cybermobbing, bietet praxisnahe Tipps und fundierte Informationen, um Kinder besser vor den Gefahren im Netz zu schützen.
Verena Müller, erfahrene Kinder- und Jugend-Coachin, wird durch das Seminar führen. Sie möchte Eltern Werkzeuge an die Hand geben, die praktisch und im Alltag umsetzbar sind. “Wir wissen, dass Eltern oft unsicher sind, wie sie mit den digitalen Aktivitäten ihrer Kinder umgehen sollen. Unser Ziel ist es, Ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, die nicht nur theoretisch, sondern im Alltag umsetzbar sind”, erklärt Verena Müller.
Das Seminar richtet sich speziell an Eltern von Kindern im Alter zwischen 10 und 14 Jahren – einem besonders kritischen Alter, da viele Kinder in dieser Phase beginnen, soziale Medien intensiver zu nutzen und somit stärker gefährdet sind. Interessierte Eltern können sich ab sofort für die kostenlose Teilnahme anmelden.
Das Bündnis gegen Cybermobbing e.V., gegründet im Juli 2011, besteht aus Betroffenen und engagierten Fachleuten aus verschiedenen Bereichen. Es klärt über Cybermobbing auf, fördert die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern und unterstützt aktiv bei der Prävention. Der BKK Landesverband Bayern vertritt die Interessen von 16 Betriebskrankenkassen mit über 3,4 Millionen Versicherten. Besonders in Bayern haben rund 2,5 Millionen Menschen ihre Krankenversicherung über eine Betriebskrankenkasse, was einen Marktanteil von etwa 22 Prozent entspricht.
Für weitergehende Informationen oder Presseanfragen steht die Stabsstelle Kommunikation des BKK Landesverbandes Bayern zur Verfügung. Sie erreichen diese telefonisch unter +49 89 74579 – 421 / – 423 oder per E-Mail an presse@bkk-lv-bayern.de.
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Prävention gegen Cybermobbing – Aktive Kooperation der bayerischen …
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Neue Ansätze im Kampf gegen Cybermobbing und die Bedeutung langfristiger Prävention
Cybermobbing hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen, parallel zur steigenden Nutzung sozialer Medien durch Jugendliche. Vergleichbare Initiativen wie das "Safe Internet Day" oder das EU-Programm "Safer Internet" unterstreichen die Dringlichkeit der Problematik und werfen ein Licht auf die Notwendigkeit kontinuierlicher und nachhaltiger Anstrengungen zur Bekämpfung von Online-Schikanen. Während solche Programme europaweit Aufmerksamkeit erregen, setzt die Kooperation zwischen dem Bündnis gegen Cybermobbing und dem BKK Landesverband Bayern neue Maßstäbe durch einen gezielten regionalen Ansatz.
Ein Blick auf ähnliche Studien aus anderen Ländern zeigt alarmierende Parallelen. Beispielsweise ergab eine Untersuchung in Großbritannien, dass rund 40% der Jugendlichen bereits Opfer von Cybermobbing wurden. Es wurde deutlich, dass Länder mit umfassenderen Präventionsprogrammen geringere Raten solcher Vorfälle aufweisen, was die Wirksamkeit dieser Maßnahmen unterstreicht. Die Einbindung von Eltern, Lehrern und Schülern ist dabei entscheidend.
Die Prognosen deuten darauf hin, dass mit der fortschreitenden Digitalisierung und der intensiveren Nutzung mobiler Endgeräte die Herausforderungen rund um Cybermobbing weiterhin zunehmen werden. Langfristige Prävention und kontinuierliche Bildung sind daher fundamentale Säulen, um den negativen Auswirkungen des digitalen Mobbings entgegenzuwirken.
Die Rolle digitaler Technologien in der Lebenswelt unserer Kinder wird weiter wachsen, und damit auch die Verantwortung von Bildungseinrichtungen, Eltern und politischen Institutionen, präventive Maßnahmen zu verstärken. Neue Entwicklungstrends legen nahe, dass sich digitale Plattformen weiterentwickeln und möglicherweise sogar in bisher unbekannte Bereiche vorstoßen werden. In diesem Kontext könnte künstliche Intelligenz für automatisierte Überwachung von schädlichem Verhalten eingesetzt werden. Solche technischen Fortschritte dürfen jedoch nicht allein die menschliche Fürsorge und gemeinsame Anstrengungen zur Sensibilisierung ersetzen.
Die Nachhaltigkeit des Präventionsprogramms "Wir alle gegen Cybermobbing" basiert nicht nur auf kurzfristigen Schulungen, sondern auf der Etablierung einer Kultur des Bewusstseins und der rechtzeitigen Intervention. Vorbildlich dabei ist die Strategie, durch regelmäßige Evaluationen Feedback zu sammeln und die Programme stetig anzupassen, um so die Effektivität sicherzustellen und aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen.
Schauen wir über den Tellerrand hinaus, bleibt festzuhalten, dass andere Länder und Organisationen in Europa und darüber hinaus ähnliche Herausforderungen und Chancen sehen. Durch Kooperationen und Erfahrungsaustausch könnten umfassendere Strategien entwickelt werden, um der Zukunft des digitalen Lebensumfeldes unserer Jugend proaktiv und gestärkt zu begegnen.
Es bleibt zu hoffen, dass Initiativen wie diese Schule machen und die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf die ebenso wichtigen technologischen wie persönlichen Schutzmechanismen lenken, die notwendig sind, um unsere Kinder in der digitalen Welt sicher zu begleiten. Nur durch kombinierte Anstrengungen aller Beteiligten können tiefgehende und dauerhafte Lösungen gegen Cybermobbing gefunden werden.
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