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Potenziale und Herausforderungen von Sharing-Modellen im ländlichen Tourismus

Deutscher Bundestag - Sharing-Potenziale im ländlichen Tourismus
In einer Zeit, in der Mobilität und nachhaltiges Reisen immer mehr an Bedeutung gewinnen, stehen ländliche Gebiete im Fokus neuer Sharing-Projekte. Während einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Tourismus wurden Potenziale aber auch Herausforderungen dieser innovativen Ansätze beleuchtet. Von gemeinschaftlichen Taxis bis hin zu Carsharing und privaten Unterkünften - die Experten diskutierten über mögliche Wege, den Tourismus außerhalb der Städte anzukurbeln und dabei einen Blick auf ökonomische Nachhaltigkeit nicht zu verlieren. Einblicke bieten Verbandsgeschäftsführer, Forscher sowie Vertreter von Autovermietungen und Übernachtungsplattformen, die eine Vision teilen: Ein vernetztes Angebot aus Mobilitäts- und Unterkunftslösungen könnte nicht nur das "Taxi-Sterben" in weniger besiedelten Regionen stoppen, sondern gleichzeitig lokale Wirtschaftskreisläufe stärken. Doch wie lassen sich diese Angebote effektiv umsetzen ohne dabei soziale oder wirtschaftliche Fallstricke zu ignorieren?

Bremen (VBR). Im Rahmen einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für unter der Leitung von Vorsitzender Jana Schimke (CDU) stand die Sharing-Economy im Tourismussektor, insbesondere in ländlichen Regionen, im Fokus. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen diskutierten mögliche Chancen und Herausforderungen dieser aufkommenden Wirtschaftsform.

Die Sharing-Economy, ein Konzept, das auf dem Teilen oder gemeinsamen Nutzen basiert, hat bereits in städtischen Gebieten Fuß gefasst und beginnt nun auch den landwirtschaftlich geprägten Raum zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang wurde die Bedeutung für Mobilitätsoptionen wie Taxis und Mietwagen sowie für Unterkünfte hervorgehoben.

So setzte sich Michael Oppermann vom Bundesverband Taxi und Mietwagen vehement für Festpreise bei Taxifahrten ein: „Der Preis wäre für den Fahrgast transparent, verlässlich und planbar.“ Diese Maßnahmen sollen vor allem dazu beitragen, Taxifahrten nahtlos in Mobilitätsketten einzubinden und damit eine Alternative zur individuellen Pkw-Nutzung bieten – ein Appell an nachhaltige Verkehrskonzepte.

Claus Doll vom Fraunhofer-Institut wies zudem auf das Potenzial von Ridepooling hin – also das Bündeln einzelner Fahrtaufträge – um sowohl als auch Wirtschaftlichkeit im Personenverkehr zu verbessern. Er betonte jedoch gleichzeitig die grundlegende Notwendigkeit des Ausbaus digitaler Netze als Basisinfrastruktur dieses Wandels.

Ein besonderer Blick fiel ebenfalls auf das so genannte Homesharing über Plattformen wie Airbnb. Ellen Madeker erörterte dessen Beitrag zum Einkommen vieler Haushalte gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten aber hob ebenso seine Funktion zur Unterstützung regionaler Gastronomie-und Einzelhandelsstrukturen hervor. Trotzdem mahnte Tobias Warnecke vom Hotelverband Deutschland zur Vorsicht bezüglich der negativen Auswirkungen extensiver Kurzzeitmiete auf lokale Gemeinschaften besonders in touristisch geprägten Regionen.

Auch wenn privatwirtschaftliche Akteure wie Olaf Zinne von Enterprise Autovermietungen innovative Carsharing-Konzepte präsentieren konnten – etwa durch geteilte Nutzung elektrifizierter Dienstfahrzeuge außerhalb der Arbeitszeit – so offenbarte Philipp Neuenfeldt (Sixt SE), dass solche Geschäftsmodelle außerhalb urbaner Zentren mit ökonomischen Limitationen konfrontiert sind; hier könnten alternative Betriebsmodelle gefragt sein.

Vor dem Hintergrund eines intensivierten Wettbewerbs kritisierte schließlich noch einmal explizit der Bundesverband Taxi internationale Mietcar-Angebote wegen deren disruptiven Effekts speziell in Städten; eine Situation allerdings abweichend von ruraleren Kontexten wo diese Modelle weniger ziehen würden.

Als Schlusslicht bildet sich heraus: Die Integration neuer Sharing-Konzepte bietet viele Möglichkeiten nicht nur im Hinblick auf ökologische Nachhaltigkeit sondern kann ebenso einen positiven wirtschaftlichen Impact liefern – vorausgesetzt es findet eine angepasste Regulierung statt welche faire Bedingungen garantiert ohne dabei innovatives Potential abzuwürgen.


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