Bremen (VBR). Die neueste Runde der Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und zwei wichtigen Akteuren der deutschen Finanzbranche, der Postbank sowie der Postbank Filialvertrieb AG, hat nicht die erhofften Resultate gebracht. Die betreffenden Gespräche, die am Montag, den 26. Februar 2023, stattfanden, endeten ohne eine Einigung – ein Dämpfer für die Hoffnungen der rund 12.000 Beschäftigten auf bessere Arbeitsbedingungen. Dies setzt die Mitarbeiter und ihre Vertreter auf einen Pfad, der nun mehr denn je von Unsicherheit geprägt ist.
Ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck bringt die Situation unmissverständlich auf den Punkt: „Leider ist das Angebot der Arbeitgeber in allen Bereichen unzureichend. Deswegen sind weitere Warnstreiks unausweichlich.“ Diese Aussage legt das fundamentale Missverhältnis zwischen den Erwartungen der Beschäftigten und den Angeboten der Arbeitgeberseite offen. Die Verhandlungen werden nun mit angespannter Antizipation auf ihre Fortsetzung am 18. März 2023 in Frankfurt/Main entgegengesehen.
In einer Zeit, in der das Berufsfeld im Bankensektor durch Umbrüche geprägt ist, geht es in den Verhandlungen um mehr als nur Zahlen. Die Arbeitgeberseite präsentierte ein Angebot, das eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent ab Juni 2024 vorsieht, gefolgt von einer weiteren Steigerung um zwei Prozent ab dem 1. Juli 2025, sowie eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Juni 2026 – bei einer Gesamtlaufzeit des Vertrages von 29 Monaten. Doch für Duscheck sind diese Angebote „keine Basis für weitere Verhandlungen“, da sie die realen Bedürfnisse der Beschäftigten in punkto Reallohnverlust und Arbeitsbelastung nicht adressieren.
Es ist kein Geheimnis, dass der Druck auf die Beschäftigten in der Bankenbranche in den letzten Jahren gestiegen ist. Die Herausforderungen reichen von der Digitalisierung bis hin zu strukturellen Veränderungen, die auch vor Filialschließungen nicht haltmachen. Ver.di hebt zudem hervor, dass eine langfristige Sicherung der Arbeitsplätze durch einen Kündigungsschutz bis 2028 und eine attraktive Anpassung der Ausbildungsvergütungen erforderlich seien, um qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen und zu halten.
„Unsere Antwort auf das unzureichende Arbeitgeberangebot ist deshalb eine deutliche Ausweitung der Warnstreiks“, macht Duscheck die entschlossene Haltung der Gewerkschaft deutlich. Dies spiegelt nicht nur die Frustration und die Entschlossenheit der Gewerkschaft wider, sondern auch ihre Bereitschaft, für die Interessen ihrer Mitglieder zu kämpfen.
Die Forderungen von ver.di umfassen eine substanzielle Anhebung der Gehälter um 15,5 Prozent oder mindestens 600 Euro mehr pro Monat. Auch die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro stellt einen essentiellen Punkt dar, um den Berufseinstieg in das Bankwesen attraktiver zu gestalten. Ferner soll eine Kündigungswelle durch ein Verbot von Entlassungen bis zum 31. Dezember 2028 verhindert werden.
Die Situation der Tarifverhandlungen und die drohenden Ausweitungen der Warnstreiks sind nicht nur ein Signal für die unmittelbar Beteiligten. Sie werfen ein Licht auf die zunehmenden Spannungen im Finanzsektor und die wachsenden Herausforderungen, denen sich Beschäftigte gegenübersehen. Dies ist ein entscheidender Moment, der zeigt, wie wichtig es ist, dass beide Seiten einen gemeinsamen Weg finden, um die Zukunft der Branche und die Würde der Arbeit in ihr zu sichern.
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Medien-Info: Tarifrunde Postbank: Verhandlungen ergebnislos vertagt – ver.di …
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