Bremen (VBR). Direkt im Anschluss an die Osterfeiertage finden in der Druckindustrie erste Warnstreiks statt. Die Aktionen beginnen heute und sind als unmittelbare Reaktion auf die festgefahrenen Gehaltsverhandlungen für die rund 110.000 Beschäftigten dieser Branche zu verstehen. Trotz intensiver Gespräche in zwei Verhandlungsrunden konnte keine Einigung zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Bundesverband Druck und Medien (BVDM), der die Arbeitgeberseite vertritt, erzielt werden.
Die Beschäftigten der Druckindustrie fordern eine deutliche Erhöhung ihrer Vergütung um zwölf Prozent, während der BVDM bisher nur moderate Erhöhungen von 2,0 Prozent ab dem 1. Juni 2024 und einer weiteren Anhebung um 1,0 Prozent zum 1. Juni 2025 angeboten hat. Diese Diskrepanz zwischen Forderung und Angebot sorgt für erheblichen Unmut unter den Arbeitnehmern. „Das Angebot ist für die Beschäftigten völlig inakzeptabel. Die jetzigen Streiks spiegeln den Ärger darüber wider. Sie sind eine direkte Reaktion auf das Angebot der Arbeitgeber, die dringend aufgefordert sind nachzubessern,“ erklärt Rachel Marquardt, die Verhandlungsführerin von ver.di.
Diese Auseinandersetzung ist vor dem Hintergrund der jüngsten Wirtschaftsentwicklung zu sehen. In den vergangenen Jahren wurde die Branche, wie viele andere auch, von einer Rekordinflation heimgesucht, was zu realen Einkommensverlusten führte. Wenn die Gehälter nicht deutlich erhöht werden, drohen weitere realwirtschaftliche Verluste für die Beschäftigten, die sich von der allgemeinen Einkommensentwicklung zunehmend abgehängt sehen. „Mit ihrem Angebot provozieren die Arbeitgeber einen weiteren massiven Reallohnverlust für die Beschäftigten der Druckindustrie. Das lassen sich die Beschäftigten nicht gefallen,“ bekräftigt Marquardt.
Die bevorstehenden Warnstreiks werfen ein Schlaglicht auf eine tiefgreifende Unzufriedenheit innerhalb der Branche. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um die Wertschätzung der Arbeit und die Sicherstellung, dass die Beschäftigten der Druckindustrie in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Lebenshaltungskosten angemessen entlohnt werden. Die dritte Verhandlungsrunde, die am 16. April 2024 in Berlin stattfinden wird, birgt somit eine entscheidende Möglichkeit für beide Seiten, eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Arbeitnehmer gerecht wird und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Branche sichert.
In Zeiten, in denen die Bedeutung von gedruckten Medien im digitalen Zeitalter immer wieder in Frage gestellt wird, zeigen diese Streiks auch, wie wichtig es ist, die Menschen, die diese wertvollen Ressourcen produzieren, angemessen zu würdigen. Ihre Arbeit prägt unser Verständnis von Information, Bildung und Unterhaltung maßgeblich. Diese Auseinandersetzung ist daher mehr als ein reiner Tarifkonflikt; sie ist ein Zeichen für die Anerkennung und Wertschätzung jener, die im Hintergrund wirken.
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Medien-Info: Direkt nach Ostern erste Warnstreiks in der Druckindustrie
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1 Antwort
Ich suche nach Meldungen zu Post-Streiks, die in dieser Woche veröffentlicht wurden, und fand irrtümlicherweise das hier, was wohl mit dem Begriff „Post-…“im Titel zu tun haben dürfte.