Bremen (VBR). Im Jahr 2023 zeigte sich ein bedeutender Trendwechsel im Wohnungsbau in Schleswig-Holstein. Die neuesten Zahlen des Statistikamts Nord offenbaren, dass im nördlichsten Bundesland 12.770 neue Wohnungen bezugsfertig wurden – das sind 749 Wohnungen mehr als im Vorjahr und entspricht einem Anstieg von 6,2 Prozent. Währenddessen erlebte Hamburg einen besorgniserregenden Rückgang in den Neubauzahlen.
Diese Verschiebung hat eine klare Ursache: Bauherren sehen sich zunehmend gedrängt, den streng regulierten Hamburger Wohnungsmarkt zu verlassen und stattdessen den sogenannten Speckgürtel rund um die Hansestadt zu erschließen. Ein Blick auf die geografische Verteilung der Entstehungsorte neuer Wohnungseinheiten zeigt, dass besonders die Kreise Segeberg, Pinneberg und Schleswig-Flensburg stark profitierten.
Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), kommentiert diesen Trend eindeutig: „Die Zahlen spiegeln eine Entwicklung, die vor allen Dingen Hamburg betrüben muss. Weil die Bedingungen für den Neubau von Wohnungen in der Hansestadt so schwierig sind, weichen Bauherren vermehrt auf den Hamburger Speckgürtel aus.“ Seine Beobachtung weist klar darauf hin, dass die Restriktionen und Herausforderungen des urbanen Raumes Investoren und Bauträger abschrecken, wodurch das Wachstum in weniger dicht besiedelten Gebieten gefördert wird.
Doch auch Schleswig-Holstein steht vor enormen Herausforderungen. Trotz des leichten Wachstums im Wohnungsbau bleiben die gestiegenen Baukosten, hohe Zinsen und strenge Klimaschutzauflagen drückende Probleme. “Mit anderen Worten: In Schleswig-Holstein kommt alles etwas später, aber es kommt,” fasst Breitner zusammen. Hier zeigt sich, wie komplex und zeitaufwändig der Prozess des Wohnungsbaus geworden ist. Einen Lichtblick bietet jedoch die Landesregierung, die die Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau deutlich erhöht hat. Allerdings macht Breitner deutlich: „Der Bau von Sozialwohnungen allein wird die Krise am Wohnungsmarkt nicht beseitigen.“
Es bedarf tiefgreifender Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Weniger Bürokratie, eine entschlackte Bauordnung und effizientere Baugenehmigungsverfahren sind essentiell. Vertrauen kann allerdings auch durch Digitalisierung gesteigert werden; vielfach fehlen in den zuständigen Ämtern Fachkräfte, was die Verfahren zusätzlich hemmt.
Tom Schirk, Kommunikationsleiter des VNW, stellt klar, dass der Verband mit seinen Mitgliedern – insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften – eine enorme Verantwortung trägt. Sie verwalten rund 742.000 Wohnungen, in denen etwa 1,5 Millionen Menschen leben. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 6,41 Euro pro Quadratmeter steht der VNW als Garant für bezahlbares Wohnen in der Region.
Das Thema Wohnungsbau bleibt also hochaktuell und brisant. Es betrifft nicht nur die Akteure der Baubranche und die Politik, sondern letztlich jeden Bürger, der auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum ist. Der Ruf nach Reformen und effizienteren Prozessen wird immer lauter. In dieser Zeit ist ein Umdenken, flankiert von klaren politischen Signalen und Maßnahmen, unabdingbar, um die Wohnraumkrise nachhaltig zu bewältigen.
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Soziale Vermieter zu den Fertigstellungszahlen ihn Schleswig-Holstein
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Der Beitrag in leichter Sprache:
Datum: 23. Mai 2024
Wer ist das?
– Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW) hat diesen Beitrag gemacht.
Was steht im Beitrag?
– In Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2023 Tausende Wohnungen neu gebaut.
– In Hamburg sind weniger neue Wohnungen gebaut worden.
– In Schleswig-Holstein wurden 12.770 neue Wohnungen fertiggestellt. Das sind 749 Wohnungen mehr als im Vorjahr.
– Die meisten neuen Wohnungen sind in den Kreisen Segeberg, Pinneberg und Schleswig-Flensburg gebaut worden.
Was sagt Andreas Breitner vom VNW dazu?
– Hamburg muss sich Sorgen machen, weil dort kaum neue Wohnungen gebaut werden.
– Viele Bauherren bauen lieber außerhalb von Hamburg, zum Beispiel in Segeberg oder Pinneberg.
– In Schleswig-Holstein ist es auch schwer, günstige Wohnungen zu bauen.
– Gründe dafür sind hohe Baukosten, hohe Zinsen und strenge Klimaschutzregeln.
– Aber die Regierung von Schleswig-Holstein gibt mehr Geld für den Bau von Sozialwohnungen aus.
– Trotzdem reicht das nicht, um das Problem am Wohnungsmarkt zu lösen.
Was ist wichtig für die Zukunft?
– Weniger Bürokratie (weniger Papierkram).
– Einfachere Bauordnung (Regeln fürs Bauen sollen einfacher werden).
– Schnellere Genehmigungen für Bauten.
– In den Bauämtern fehlen oft Fachkräfte (Experten). Deshalb sollten Abläufe digitalisiert und vereinfacht werden.
Zusätzliche Informationen:
– Was macht der VNW?
– Der VNW vertritt Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
– Diese verwalten insgesamt 742.000 Wohnungen.
– In diesen Wohnungen leben etwa 1,5 Millionen Menschen.
– Die durchschnittliche Miete ohne Nebenkosten beträgt 6,41 Euro pro Quadratmeter.
Kontakt:
– Ansprechpartner: Oliver Schirg
– Telefon: +49 40 52011 226
– Mobil: +49 151 6450 2897
– E-Mail: schirg@vnw.de
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