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In der aktuellen Pollensaison leiden viele Menschen unter Allergien. Die Auswirkungen des Klimawandels und steigender Luftschadstoffbelastungen beeinflussen jedoch nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Ausmaß und die Verbreitung von Pollen. Eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen hat sich kürzlich im VDI (Verein Deutscher Ingenieure) umfassend mit diesen Zusammenhängen befasst. Ihr Ergebnis ist die neue Handlungsempfehlung "Klimawandel – Luftqualität – Pollenallergie".
Die Experten untersuchten die Wechselwirkungen zwischen klimatischen Veränderungen, Luftschadstoffen und durch Pollen ausgelösten Allergien. Im Mittelpunkt stand die zentrale Frage: Wie wirken sich Luftverschmutzung und der Klimawandel auf das Vorkommen, die Menge und die allergieauslösenden Eigenschaften von Pollen aus? Ihr Anliegen ist es, Wege zu finden, um diesen negativen Effekten entgegenzuwirken.
Allergische Erkrankungen bringen hohe gesundheitliche und wirtschaftliche Belastungen mit sich. Ihre Häufigkeit ist von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter genetische Veranlagungen und Lebensstil, aber auch von Umweltbedingungen wie Luftverschmutzung und Klima. Diese Einflussfaktoren verändern die Pollenproduktion von Pflanzen sowie die Bedingungen für deren Verbreitung und Auftreten im Jahresverlauf. Matthias Werchan von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst PID meint: "Erst ein langjähriges und standardisiertes Pollenmonitoring erlaubt Rückschlüsse auf Veränderungen im Pollenflug – eine Fortführung der bestehenden Messreihen ist daher in vielerlei Hinsicht bedeutsam."
Ein wichtiger Aspekt ist, dass Luftschadstoffe nicht nur die Zusammensetzung der Pollen verändern, sondern auch die menschliche Anfälligkeit für allergische Reaktionen erhöhen. Das Klima beeinflusst die Luftqualität direkt und indirekt, unter anderem durch Hitzewellen und Änderungen in der Verteilung von Schadstoffen. Dies führt zu einer steigenden gesundheitlichen Belastung für die Bevölkerung.
Darüber hinaus können Pollen größere Distanzen zurücklegen, was durch den Klimawandel begünstigt wird. Stärkere Konvektion kann dafür sorgen, dass pollenbeladene Luftpakete in höhere Atmosphärenschichten gelangen und so über größere Strecken transportiert werden. Dies kann zu einer steigenden Pollenbelastung in Regionen führen, die bislang wenig betroffen waren.
Die VDI-Handlungsempfehlung fasst die Erkenntnisse des interdisziplinären Austauschs zusammen und zeigt auf, wo weiterer Forschungsbedarf besteht. Wesentliche Maßnahmen werden in den Bereichen Stadt- und Regionalplanung sowie in der Verminderung der Luftschadstoffbelastung skizziert. Adressiert werden in diesem Kontext nicht nur politische Entscheidungsträger, sondern auch Planungsbüros, Gartenbaubetriebe sowie Gesundheitsinstitutionen und die breite Öffentlichkeit.
Ein zentrales Anliegen der Experten ist es, bei der Auswahl klimaresilienter Bäume auch deren allergologische Eigenschaften zu berücksichtigen. "Sonst drohen neue Zielkonflikte," warnt das Papier. Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten ist es wichtig, die allergologische Relevanz der Pollen in die Bepflanzungsplanung einzubeziehen.
Ute Dauert vom Umweltbundesamt hebt die Bedeutung des interdisziplinären Austauschs hervor: "Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Expertengruppe konnten wir die unterschiedlichen Fachkenntnisse und Perspektiven zusammenführen und so zu einer ganzheitlichen Betrachtung gelangen." Die Handlungsempfehlung ist ein bedeutender Schritt zur umfassenden Bewältigung der Herausforderungen, die der Klimawandel und die Luftqualitätsproblematik im Zusammenhang mit Allergien mit sich bringen.
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Pollenallergie: VDI-Handlungsempfehlung zeigt Wege zur Minderung allergischer Belastungen
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Bedeutung der VDI-Handlungsempfehlung für die Zukunft der Allergieforschung
Die VDI-Handlungsempfehlung "Klimawandel – Luftqualität – Pollenallergie" kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da allergische Erkrankungen weltweit zunehmen. Laut Schätzungen sind etwa 30% der Bevölkerung in Europa von Allergien betroffen, und die Zahl der Betroffenen wird voraussichtlich weiter steigen. Hintergrund hierfür sind nicht nur der Klimawandel und steigende Luftschadstoffbelastungen, sondern auch die damit verbundenen Veränderungen in der Landschaft und Vegetation.
Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich bereits in anderen Teilen der Welt. In den USA beispielsweise ist eine zunehmende Verlängerung der Pollensaison um bis zu 20 Tage in den letzten Jahrzehnten dokumentiert worden. Diese Beobachtungen verdeutlichen, wie stark sich der Klimawandel auf Umweltfaktoren auswirkt, die Allergien beeinflussen können. Damit einher geht auch die Notwendigkeit, den Öffentlichkeitsdialog zu suchen. Die Bevölkerung sollte besser über die Auswirkungen von Luftschadstoffen und klimatischen Veränderungen auf Pollenallergien informiert werden, um eigenverantwortliche Maßnahmen ergreifen zu können.
Zukunftsforscher prognostizieren, dass die Auswirkungen des Klimawandels in den nächsten Zehn bis Zwanzig Jahren zu einer signifikanten Verschiebung der Allergene führen können. Besonders in städtischen Gebieten, in denen heute schon hohe Schadstoffbelastungen herrschen, wird ein Anstieg von allergieauslösenden Pollen erwartet. Diese Entwicklungen machen den interdisziplinären Austausch, wie er im Rahmen der VDI-Empfehlung stattgefunden hat, dringend notwendig.
Die Handlungsempfehlung wirkt nicht nur als Richtungsgeber für die Fachwelt, sondern bietet auch politischen Entscheidungsträgern und Planungsbüros konkrete Ansatzpunkte, um effektiv auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Die Empfehlungen zielen darauf ab, nachhaltige Strategien zu entwickeln, die sowohl die Luftqualität verbessern als auch die Verbreitung von Allergien minimieren könnten. Es zeigt sich, dass der Kombination aus Umwelt- und Gesundheitsschutz eine immer zentralere Rolle zukommt, um den Herausforderungen unserer Zeit wirkungsvoll begegnen zu können.
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8 Antworten
(…) Es ist wichtig, das Thema nicht nur den Experten zu überlassen! Jeder kann einen Beitrag leisten durch umweltfreundliches Verhalten. Wie seht ihr das?
… ich stimme dir zu Eckard02! Individuelle Maßnahmen sind wichtig, um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern.
Die Erkenntnisse über die Luftqualität und deren Einfluss auf Allergien sind alarmierend. Was haltet ihr von den Vorschlägen zur Stadtplanung? Können wir darauf vertrauen, dass die Politik handelt?
Das ist eine berechtigte Sorge! Ich hoffe wirklich, dass politische Entscheidungsträger die Empfehlungen ernst nehmen und umsetzen.
Der Beitrag spricht ein wichtiges Thema an. Ich frage mich, wie wir als Gesellschaft besser informiert werden können über Pollenallergien. Gibt es geplante Aufklärungskampagnen? Das wäre hilfreich!
Eine gute Frage, Arne74! Ich denke, mehr Informationsveranstaltungen in Schulen und Gemeinden könnten helfen, das Bewusstsein zu schärfen.
Ja, genau! Es sollte auch mehr Forschung zu pollenresistenten Pflanzen geben. Vielleicht könnten lokale Gärten eine Rolle spielen?
Ich finde den Artikel sehr informativ. Besonders der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Allergien ist wichtig. Welche Maßnahmen werden konkret empfohlen, um die Luftqualität zu verbessern? Das sollten wir alle im Blick haben.