Politik und Gesellschaft uneins: Klimaschutz spaltet Deutschland

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Politik und Gesellschaft uneins: Klimaschutz spaltet Deutschland

Berlin, 20. September 2023 – Eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung fordert von der Politik mehr Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz. Dies ergab eine Umfrage des TÜV-Verbands, bei der 1.000 Personen ab 16 Jahren befragt wurden. Demnach sind 56 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass die Bundesregierung “viel zu wenig” für den Klimaschutz tut. Auch auf EU-Ebene sehen 61 Prozent der Befragten einen Handlungsbedarf. Interessanterweise halten 20 Prozent der Menschen sogar die Proteste der “Letzten Generation” für notwendig, um die Politik zum Handeln zu zwingen. Auf der anderen Seite gibt fast ein Viertel der Bundesbürger an (24 Prozent), nicht an den menschengemachten Klimawandel zu glauben.

“Zwischen den Extrempositionen von Klimaleugnern und der ‘Letzten Generation’ muss die Politik die gesellschaftliche Mitte stärken und den Umwelt- und Klimaschutz auch gegen Widerstände voranbringen”, betont Dr. Johannes Bussmann, Präsident des TÜV-Verbands, bei der Vorstellung der Studienergebnisse.

Umwelt- und Klimaschutz als wichtige Themen

Die Umfrage des TÜV-Verbands zeigt außerdem, dass Umwelt- und Klimaschutz für die Mehrheit (78 Prozent) der Befragten wichtig oder sehr wichtig sind. Zudem empfinden über zwei Drittel (68 Prozent) den Klimawandel als Bedrohung für ihr Leben heute und in Zukunft. Immerhin 56 Prozent geben an, dass sie ihr Konsum- und Mobilitätsverhalten aufgrund des Klimawandels verändern.

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“Klimaschutz ist Politik für die Mitte der Gesellschaft”, sagt Bussmann. “Sie wünscht sich Einigkeit in der Regierung bei der Energie- und Wärmewende und handwerklich gut gemachte Gesetze, die klare Vorgaben machen und soziale Härten abfedern.”

Nachhaltigkeit als Kaufkriterium

Die Umfrage beleuchtet auch das Konsumverhalten der Menschen in Bezug auf Nachhaltigkeit. Demnach geben 28 Prozent der Verbraucher:innen an, dass Nachhaltigkeitsaspekte bei ihrer Kaufentscheidung ausschlaggebend sind. Für die meisten (48 Prozent) sind jedoch Preis, Design und Qualität wichtiger. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) gibt an, dass der höhere Preis nachhaltiger Produkte ein Hindernis beim Kauf darstellt. Zudem fehlt vielen Menschen (27 Prozent) die nötige Information über nachhaltige Alternativen.

“Verbrauchern wird es bei ihren Konsumentscheidungen nicht leicht gemacht”, so Bussmann. “In Zukunft sollte jedes Produkt, das in der EU auf den Markt kommt, ein nachhaltiges Produkt sein.”

Hürden bei der energetischen Sanierung von Gebäuden

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen auch die Schwierigkeiten bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Obwohl 31 Prozent der Immobilienbesitzer oder Vermieter in den letzten zwei Jahren Maßnahmen zur verbesserten Energieeffizienz ergriffen haben, hatten 58 Prozent dabei Probleme. Hohe Kosten (41 Prozent) und fehlende Förderungen (23 Prozent) werden als Hürden genannt.

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“Die Eigentümer brauchen jetzt Planungssicherheit und gezielte Fördermaßnahmen, damit sie ihre energetischen Sanierungsmaßnahmen in Angriff nehmen können”, fordert Bussmann.

Ausbaupläne für erneuerbare Energien

Um den Klimaschutz im Energiebereich voranzutreiben, sprechen sich 83 Prozent der Befragten für den Ausbau erneuerbarer Energien aus. Zudem halten 67 Prozent den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur und 63 Prozent gesetzliche Vorgaben zur Steigerung der Energieeffizienz für sinnvoll. Eine Förderung von Wärmepumpen (59 Prozent) und eine Austauschprämie für Öl- und Gasheizungen (57 Prozent) werden ebenfalls befürwortet.

“Die Energiewende ist das wichtigste Projekt für den Klimaschutz”, unterstreicht Bussmann. “Wir müssen unsere Abhängigkeit von Kohle und Gas weiter reduzieren und die Erneuerbaren Energien ausbauen.”

Forderungen an die Politik und die TÜV-Unternehmen

Der TÜV-Verband setzt sich für den technischen und digitalen Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. In diesem Zusammenhang plädiert der Verband dafür, dass Hersteller bereits bei der Entwicklung von Produkten auf Umweltfreundlichkeit, Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit achten. Zudem sollen externe Stellen die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben für den Umwelt- und Klimaschutz überprüfen. Die Mehrheit (50 Prozent) der Befragten sieht hierbei die größte Kompetenz bei unabhängigen Prüfunternehmen wie den TÜV.

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“Mit unseren unabhängigen Prüfungen können die TÜV-Unternehmen einen wichtigen Beitrag leisten”, erklärt Bussmann. “Wir müssen sicherstellen, dass gesetzliche Vorgaben auch eingehalten werden.”

Die “TÜV Sustainability Conference” am 21. September 2023 in Berlin bietet eine Plattform, um über die Ergebnisse der Studie zu diskutieren. Zahlreiche prominente Sprecherinnen und Sprecher, darunter Politiker:innen wie Michael Kellner und Jens Spahn, werden erwartet.

Die vollständigen Ergebnisse der “TÜV Sustainability Studie 2023” sowie weitere Informationen finden sich unter www.tuev-verband.de/studien/sustainability-studie-2023.

Pressekontakt:
Maurice Shahd
Pressesprecher
TÜV-Verband e. V.
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
030 760095-320

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7 Antworten

    1. Dein Egoismus ist wirklich bemerkenswert. Es geht nicht darum, ob Klimaschutz überbewertet ist oder nicht. Es geht darum, unsere Zukunft zu sichern und die Umwelt für kommende Generationen zu erhalten. Schau über den Tellerrand hinaus und denk an die Konsequenzen deines Handelns.

  1. Es ist kurzsichtig und verantwortungslos, den Klimaschutz als überbewertet abzutun. Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits spürbar und betreffen uns alle. Statt Egoismus zu fördern, sollten wir gemeinsam handeln, um die Zukunft unseres Planeten zu schützen.

  2. Klimaschutz ist überbewertet! Lieber das Geld für andere wichtige Dinge ausgeben, wie Eiscreme und Kino!

    1. Ich kann absolut nicht zustimmen. Der Klimaschutz ist von entscheidender Bedeutung, um die Zukunft unseres Planeten zu sichern. Mehr Kohlekraftwerke würden nur zu einer weiteren Verschärfung des Klimawandels führen. Es ist an der Zeit, nachhaltige Alternativen zu fördern.

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