Bremen (VBR).
Pflegekrise in Deutschland: Ein Ruf nach politischem Handeln
Am kommenden 19. Februar 2025 öffnen sich im ehrwürdigen Jagdschloss Malepartus die Türen für einen pflegepolitischen Salon, der aktueller nicht sein könnte. Unter dem Titel "Mangelware Pflege – was tun?" rücken der bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. und der Verein "Wir pflegen e.V." das drängende Thema des Pflegepersonalmangels in den Fokus.
Drei Jahrzehnte nach Einführung der Pflegeversicherung zeigt sich ein vielschichtiges Bild. Was einst als große sozialpolitische Errungenschaft gefeiert wurde, steht heute vor enormen Herausforderungen. Die Nachfrage nach professioneller Pflege ist stetig gestiegen, doch die Kapazitäten konnten diesem Trend nicht folgen. Immer häufiger fehlen notwendige Unterstützungsangebote, was sowohl die Pflegebedürftigen als auch deren Angehörige stark belastet.
Eine aktuelle Forsa-Umfrage belegt die Brisanz: 48 % der Befragten sehen "Gesundheit und Pflege" als wichtigstes Handlungsfeld einer neuen Bundesregierung – sogar noch vor wirtschaftlichen Fragen und innerer Sicherheit. Doch bislang scheint dieses Anliegen im Wahlkampf nur eine nebensächliche Rolle zu spielen. Das soll sich ändern. Die Veranstalter hoffen, durch Dialoge zwischen Politikern und Bürgern zur Sensibilisierung dieser Problematik beizutragen.
Die Podiumsdiskussion verspricht vielseitige Einblicke. Vertreterinnen und Vertreter der führenden deutschen Parteien, darunter Henri Schmidt (CDU), Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen), Bengt Bergt (SPD), Nora Grundmann (FDP) sowie Akteure aus der Pflegepraxis wie Nicole Knudsen von "Wir pflegen e.V." und Alfred Bornhalm vom SoVD Schleswig-Holstein, werden ihre Perspektiven darlegen. Moderiert wird die Debatte von Dirk Schnack, einem erfahrenen freien Journalisten.
Im Vorfeld der Bundestagswahl bietet diese Veranstaltung eine bedeutende Plattform, um über die aktuellen Entwicklungen und bevorstehenden Herausforderungen in der pflegepolitischen Landschaft zu informieren und diskutieren. Dabei könnten transformative Ideen entstehen, die den Weg für notwendige Veränderungen in der Pflegepolitik ebnen.
Dieses Ereignis lädt alle Interessierten ein, sich aktiv einzubringen und mit Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen. Es ist eine Gelegenheit, der Stimme der Pflege mehr Gehör zu verschaffen und so maßgeblich die Zukunft der Pflegeversorgung in Deutschland mitzugestalten.
Melden Sie sich noch heute an. Ihre Teilnahme könnte ein entscheidender Schritt sein, um die Weichen für eine nachhaltigere pflegepolitische Strategie zu stellen.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Gemeinsame Einladung von bpa und wir pflegen e. V. zum Pflegepolitischen Salon zur …
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- "Pflege im Fokus: Herausforderungen und Perspektiven der Altenpflege" von Prof. Dr. phil. Thomas Klie
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Ein Blick auf die Entwicklung der Pflegeversorgung: Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die demografischen Veränderungen in Deutschland stellen die sozialen Sicherungssysteme, insbesondere die Pflegeversicherung, seit Jahren vor große Herausforderungen. Seit ihrer Einführung im Jahr 1995 hat sie den Zugang zu professioneller Pflege für viele erleichtert, doch parallel dazu wächst die Bevölkerung, die auf diese Leistungen angewiesen ist. Die alternde Gesellschaft verspricht keine Entspannung der Lage, vielmehr wird erwartet, dass bis 2030 die Zahl der pflegebedürftigen Menschen um weitere 50% ansteigen könnte.
Ein wesentlicher Faktor für die angespannte Lage ist der Pflegenotstand, der sich in einem Mangel an qualifizierten Pflegekräften manifestiert. Dies wird durch mehrere Ursachen bedingt: die Arbeitsbedingungen im Pflegesektor sind fordernd, die Bezahlung oft nicht ausreichend attraktiv und die gesellschaftliche Anerkennung bleibt hinter anderen Berufsgruppen zurück. Hinzu kommt der internationale Wettbewerb um gutes Pflegepersonal, was den heimischen Arbeitsmarkt zusätzlich belastet. Prognosen deuten darauf hin, dass sich dieser Fachkräftemangel in den nächsten Jahrzehnten verschärfen dürfte, wenn keine strukturellen Änderungen vorgenommen werden.
Um diese Probleme anzugehen, ist eine umfassende Reform unumgänglich. Dabei sollten sowohl kurz- als auch langfristige Maßnahmen umgesetzt werden. Eine kurzfristige Besserung könnte durch gezielte Anreize für Berufseinsteiger und Programme zur internationalen Fachkräftegewinnung erreicht werden. Langfristig jedoch sind grundlegende Strukturänderungen nötig, die sowohl die Arbeitsbedingungen verbessern als auch innovative Pflegekonzepte, wie digital unterstützte Pflege und ambulante Betreuung, stärker einbeziehen.
Das Thema Pflege ist politisch brisant; wie die jüngste Forsa-Umfrage zeigt, betrachten 48 Prozent der Befragten es als das drängendste politische Handlungsfeld für die nächste Bundesregierung. Dennoch hinkt die öffentliche Debatte hinterher. Veranstaltungen wie der geplante "Pflegepolitische Salon" bieten wichtige Plattformen, damit Politiker, Betroffene und Experten gemeinsam nach Lösungen suchen können. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl besteht die Hoffnung, dass das Thema stärkere Berücksichtigung im politischen Diskurs findet.
Insgesamt illustriert die aktuelle Situation eindrücklich, wie dringlich ein Umdenken im Bereich Pflege ist – nicht nur um die bestehenden Bedürfnisse erfüllen zu können, sondern auch um zukunftsfähige und nachhaltige Modelle zu entwickeln, welche den gestiegenen Anforderungen gerecht werden. Der politische Wille und gesellschaftliches Engagement sind unverzichtbar, um eine Krise von größerem Ausmaß abzuwenden und den Pflegebedürftigen sowie denen, die diesen wertvollen Dienst leisten, die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Pflegeversicherung
- Pflegebedürftigkeit
- Forsa-Institut
- AOK-Bundesverband
- Sozialverband Deutschland (SoVD)
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11 Antworten
Ich hoffe wirklich auf positive Veränderungen in der Pflegepolitik durch solche Veranstaltungen wie den Salon! Wir müssen drüber reden und handeln!
Die Diskussion ist nötig und wichtig! Ich bin gespannt auf die Meinungen der verschiedenen Parteien im Salon. Welche Partei hat eurer Meinung nach den besten Ansatz zur Lösung dieser Krise?
Ich finde die Ansätze von den Grünen interessant – sie sprechen viel über nachhaltige Lösungen.
Ja genau Lina! Aber auch die SPD hat einige gute Ideen vorgestellt – es bleibt spannend!
„Mangelware Pflege“ ist ein starkes Wort! Es zeigt wirklich unsere aktuelle Realität. Was denkt ihr über die Rolle der Politik in diesem Thema? Glaubt ihr an einen Wandel?
Ich finde das Thema Pflege sehr wichtig, vor allem in der aktuellen Situation. Die Veranstaltung könnte eine gute Möglichkeit sein, um echte Lösungen zu finden. Welche Vorschläge habt ihr für den Salon?
Ich hoffe auf kreative Ideen! Wir brauchen dringend neue Ansätze in der Pflegepolitik. Vielleicht könnte man mehr mit Technologie arbeiten?
Das stimmt! Technologische Unterstützung könnte helfen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass der Mensch im Mittelpunkt steht.
Es ist wirklich alarmierend, wie sehr die Pflegekrise uns alle betrifft. Ich finde es super, dass jetzt mehr darüber gesprochen wird. Was denkt ihr, welche Maßnahmen könnten schnell helfen? Vielleicht sollten wir auch über die Gehälter der Pflegekräfte reden.
Ich stimme dir zu, Carolin! Die Gehälter sind oft viel zu niedrig für die harte Arbeit. Könnten wir vielleicht auch mehr Leute motivieren, in diesen Beruf zu gehen?
Die Arbeitsbedingungen müssen sich dringend verbessern! Es wäre interessant zu wissen, welche konkreten Vorschläge die Politiker im Salon machen werden.