Bremen (VBR).
Dr. Carola Reimann, die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, hat den jüngst veröffentlichten Referentenentwurf zum "Gesundes-Herz-Gesetz" (GHG) scharf kritisiert. In einer deutlichen Stellungnahme bezeichnet sie den Entwurf als ein "Pillen-statt-Prävention-Gesetz" und warnt vor den weitreichenden Folgen der vorgeschlagenen Maßnahmen.
Der Gesetzesentwurf sieht umfassende Screenings und den Einsatz von Statinen bereits bei Kindern und Jugendlichen vor – eine Vorgehensweise, die Dr. Reimann entschieden ablehnt. Sie betont: "Statine sind keine Smarties." Entscheidungen dieser Tragweite sollten nicht leichtfertig getroffen werden, sondern auf wissenschaftlicher Evidenz basieren und durch die etablierten Bewertungswege des Gemeinsamen Bundesausschusses gehen. Laut Reimann droht eine gefährliche Verengung der Perspektive, bei der essentiellen Lebensstil-Fragen medizinisiert und Kinder zu chronisch kranken Patienten gemacht werden.
Besonders problematisch sieht die AOK-Vorstandsvorsitzende, dass soziale und familiäre Verantwortungen in den Hintergrund gedrängt werden. Der grassierende Bewegungsmangel und falsche Ernährungsgewohnheiten können nicht durch frühzeitige Medikamentenvorschläge gelöst werden. Stattdessen braucht es einen ausgewogenen Ansatz aus verhältnis- und verhaltenspräventiven Ernährungs- und Bewegungsangeboten. Dr. Reimann fordert zusätzlich gezielte Einschränkungen in der Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet.
Die Kritik der AOK spiegelt eine tiefere Problematik wider: Gesundheitsministerien setzen zunehmend auf pharmakologische Interventionen, während nachhaltige Präventionsmaßnahmen vernachlässigt werden. Beispielsweise bewegen sich viele Kinder heutzutage weniger und haben ungesündere Ernährungsgewohnheiten – weniger durch eigene Wahl, sondern durch unzureichende gesellschaftliche und strukturelle Unterstützung.
Für Eltern und Betroffene bedeutet dies, wachsam zu bleiben. Denn statt einer langfristigen und gesunden Entwicklung unserer Jüngsten könnte eine übermäßige Medikalisierung zu neuen gesundheitlichen Herausforderungen führen.
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Die Aussagekraft solcher Gesetzesentwürfe sollte gründlich hinterfragt werden, insbesondere wenn es um die Gesundheit der kommenden Generation geht. Die Debatte, wie Kinder am besten geschützt und gefördert werden können, bleibt weiterhin entscheidend für die Zukunft unserer Gesellschaft.
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Reimann zum Gesundes-Herz-Gesetz: Statine sind keine Smarties
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- Gesundes-Herz-Gesetz (GHG)
Meldung einfach erklärt
• Datum und Uhrzeit: 18.06.2024 – 14:27
• Kunde: AOK-Bundesverband
• Ort: Berlin (ots)
• Worum geht es?
– Dr. Carola Reimann, die Chefin des AOK-Bundesverbandes, kritisiert den Entwurf für ein neues Gesetz.
– Was ist das “Gesundes-Herz-Gesetz” (GHG)?
– Ein Gesetzesentwurf, der Maßnahmen zur Herzgesundheit enthält.
– Was stört den AOK-Bundesverband am Gesetzentwurf?
– Der breite Einsatz von Tests und Medikamenten (Statinen) bei Kindern und Jugendlichen
– Die Meinung, dass solche Entscheidungen wissenschaftlich belegt sein sollten
– Fragen: Was sind Statine?
– Statine sind Medikamente, die zur Senkung des Cholesterinspiegels verwendet werden.
– Sie glauben, dass das Gesetz in eine falsche Richtung führt.
– Was ist der Hauptkritikpunkt?
– Das Gesetz verschiebt Probleme des Lebensstils in die Medizin.
– Kinder könnten zu chronisch kranken Patienten gemacht werden.
– Warum hält der Verband das für falsch?
– Probleme wie Bewegungsmangel und schlechte Ernährung können nicht einfach mit Medikamenten gelöst werden.
– Präventionskurse, die hilfreich sind, dürfen nicht lächerlich gemacht werden.
– Was schlägt der AOK-Bundesverband stattdessen vor?
– Ein Mix aus Angeboten zur gesunden Ernährung und Bewegung
– Weniger Werbung für ungesunde Lebensmittel, besonders an Kinder gerichtet
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