Der Bundestag hat heute das Pflegeunterstützungs- und-entlastungsgesetz (PUEG) beschlossen. Doch für diejenigen, die täglich ihre Gesundheit aufs Spiel setzen und viele Einbußen in Kauf nehmen, ist diese Pflegereform eine große Enttäuschung und reine Augenwischerei, sagt Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK.
“Pflegende Angehörige sind am Limit und brauchen sofort mehr Unterstützung – nicht erst in zwei Jahren”, betont Bentele. Das Entlastungsbudget sei nur ein allererster Schritt auf dem Weg zu einer echten Reform. Es komme aber erst in zwei Jahren voll zum Zug, was viel zu spät sei.
Die Nächstenpflege sei am Limit, weil sie seit Jahren von der Politik ignoriert wurde, und auch jetzt komme sie wieder viel zu kurz. Diese Reform bleibe Stückwerk, bis nicht endlich der Bürokratiedschungel im Pflegebereich gelichtet werde und Unterstützungsleistungen den Bedürfnissen der Pflegenden und Gepflegten entsprechend zur Verfügung stehen.
Es fehle an allen Ecken und Enden an Tagespflegeplätzen, und ein Online-Portal, das bundesweit freie Plätze anzeigen sollte, sei wieder aus dem Gesetzentwurf verschwunden.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte auf dem Bundesverbandstag des Sozialverbands VdK in der vergangenen Woche in Berlin angekündigt, die häusliche Pflege weiter ausbauen zu wollen. Das will auch der VdK. Aus Sicht des Verbandes brauche es dafür einen Pflegelohn sowie Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige, um sie vor Altersarmut zu schützen. Das sei eine nachhaltige Unterstützung der Nächstenpflege.
Der Sozialverband VdK ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit.
Quelle: Sozialverband VdK