Pflegekrise: SoVD fordert sofortige Reformen von der Regierung

Pflegekrise in Deutschland: SoVD warnt vor dramatischen Folgen

Am 10. Mai 2025, dem Internationalen Tag der Pflegenden, erhebt der Sozialverband Deutschland (SoVD) einen eindringlichen Appell an die neue Bundesregierung. Die alarmierende Situation in der Pflegebranche, geprägt von überlasteten Fachkräften und finanziell belasteten Angehörigen, erfordert sofortige Maßnahmen. Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier fordert entschlossene Reformen, um die Zukunft der pflegerischen Versorgung in Deutschland zu sichern. Mit einem Fokus auf eine solidarisch finanzierte Pflegevollversicherung und verbesserte Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte steht die Regierung vor der Herausforderung, entscheidende Weichen für das Gesundheitssystem zu stellen.

Bremen (VBR).

Berlin, 10. Mai 2025 – Zum Internationalen Tag der Pflegenden appelliert der Sozialverband Deutschland (SoVD) mit Nachdruck an die neue Bundesregierung: Die Pflegekrise kann nicht länger ignoriert werden. Überlastete Pflegekräfte und verzweifelte Angehörige stehen in direkter Abhängigkeit von einer reformbedürftigen Pflegestruktur. Die Realität in Deutschland sieht düster aus, denn viele Pflegebedürftige kämpfen mit steigenden Kosten und unzureichenden Versorgungsangeboten.

Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des SoVD, betont: „Wir fordern entschlossene Reformen und klare Prioritäten in der Sozialpolitik. Die neue Bundesregierung steht an einem Wendepunkt: Entweder sie nimmt die dringend notwendige Pflegereform jetzt ernst – oder sie setzt die Zukunft der pflegerischen Versorgung in Deutschland aufs Spiel.“

Eine der zentralen Forderungen des SoVD ist die Einführung einer solidarisch finanzierten Pflegevollversicherung. Engelmeier kritisiert, dass es nicht sein könne, dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter durch Pflegebedürftigkeit in Armut geraten. „Die immer weiter steigenden Eigenanteile müssen abgeschafft werden – Pflege darf kein Armutsrisiko sein,“ sagt Engelmeier. Auch die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte müssen dringend verbessert werden. „Wir erwarten, dass die neue Bundesregierung für bessere Bezahlung, verlässliche Dienstpläne und einen ausreichenden Personalschlüssel sorgt. Der Beruf der Pflege muss endlich die Anerkennung erfahren, die er verdient – nicht nur mit Applaus, sondern mit fairen Bedingungen und mehr Kompetenzen.“

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Unterstützung der pflegenden Angehörigen, die oft als das Rückgrat des Pflegesystems bezeichnet werden. „86 Prozent der zu Pflegenden werden zu Hause von Angehörigen versorgt. Hier sind Millionen finanziell, physisch und psychisch über ihre Belastungsgrenze hinaus,“ erklärt Engelmeier. Der SoVD fordert deshalb zusätzliche Angebote zur Unterstützung und Entlastung, einen gesetzlichen Anspruch auf angemessene Pflegezeit mit Entgeltersatzleistung sowie flexiblere Arbeitszeitmodelle. Diese Maßnahmen sollten helfen, die Vereinbarkeit von Pflege, Beruf und Alltag zu verbessern.

Ebenso wird ein Ausbau der pflegerischen Infrastruktur, besonders in ländlichen Regionen, gefordert. Engelmeier unterstreicht: „Denn Pflege darf keine Frage des Wohnorts sein. Alle Menschen haben Anspruch auf gute Pflege – ob in der Stadt oder auf dem Land.“

Der Aufruf zur Reform kommt zur rechten Zeit. Engelmeier warnt: „Es ist fünf nach zwölf. Wenn wir es jetzt nicht anpacken, droht das gesamte Pflegesystem in sich zusammenzubrechen. Pflege ist ein Menschenrecht – und dieses Menschenrecht muss die neue Bundesregierung jetzt entschlossen verteidigen.“

Der Druck auf die neuen Entscheidungsträger ist spürbar. Der SoVD hat klar umrissene Forderungen, die nicht nur die Pflegekräfte, sondern die gesamte Gesellschaft betreffen. Die Zeit zu handeln ist jetzt.


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SoVD zum Tag der Pflegenden: Neue Bundesregierung muss endlich handeln

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Dringende Reformen für eine nachhaltige Pflegezukunft

Die momentane Situation in der Pflege in Deutschland ist alarmierend und spiegelt einen systematischen Missstand wider, der schon seit Jahren besteht. Laut Statista waren im Jahr 2021 über 4 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig, und diese Zahl wird bis 2030 voraussichtlich auf über 5 Millionen ansteigen. Die Herausforderungen wachsen, während gleichzeitig das Angebot an Fachkräften rar wird. Aktuelle Berichte zeigen, dass über 50.000 Stellen in der Altenpflege unbesetzt sind, was zu einer massiven Überlastung der bestehenden Pflegekräfte führt.

Fachliche Expertise und humane Behandlung sind essenziell in der Pflege, doch sind die Arbeitsbedingungen oft alles andere als ideal. Eine Studie des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge zeigt, dass zwei Drittel der Pflegekräfte unter emotionaler Erschöpfung leiden und die hohen Eigenanteile bei den Kosten vielen pflegebedürftigen Menschen den Zugang zu notwendigen Leistungen verwehren. Angesichts dieser Umstände wird die Einführung einer solidarisch finanzierten Pflegevollversicherung von Fachverbänden und Experten als unumgänglich erachtet.

Darüber hinaus ist die Rolle der pflegenden Angehörigen nicht zu unterschätzen. Sie stellen 86 Prozent der Pflegehilfe in Deutschland und tragen oft die Hauptlast der Pflegearbeit. Dennoch fehlt es an finanziellen Unterstützungssystemen und gesetzlichen Regelungen, die es ihnen ermöglichen würden, Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren. Ein ganzheitlicher Ansatz, der auch die Unterstützung von Angehörigen in die Reformen integriert, ist daher kritisch für die Zukunft des Pflegesystems.

Parallel dazu bleibt das Thema der Pflegeinfrastruktur in ländlichen Gebieten eine Herausforderung. Das Ungleichgewicht zwischen städtischen und ländlichen Regionen ist evident: Während in Ballungsgebieten Pflegeangebote reichlich vorhanden sind, stehen ländliche Regionen oft vor dem Problem, dass sie kaum Zugriff auf qualifizierte Pflegekräfte oder entsprechende Einrichtungen haben. Der SoVD fordert daher nicht nur eine Reform des Pflegesystems, sondern auch gezielte Investitionen in die Infrastruktur, damit alle Menschen, unabhängig von ihrem Wohnort, Zugang zu pflegerischen Dienstleistungen haben.

Eine proaktive Herangehensweise ist nicht nur notwendig, um die gegenwärtige Krise abzufedern, sondern kann auch dazu beitragen, ein zukunftsfähiges und solidarisches Pflegesystem in Deutschland zu etablieren. Der historische Kontext zeigt, dass Regierungen bei ähnlichen Herausforderungen in der Vergangenheit oft zögerlich gehandelt haben. Wenn die neue Bundesregierung nicht umgehend Maßnahmen ergreift, könnte Deutschland vor einer drastischen Verschlechterung der Pflegequalität stehen – ein Szenario, das nicht nur die Betroffenen, sondern die gesamte Gesellschaft in ein äußerst bedenkliches Fahrwasser führen würde.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Pflegekrise
  2. Pflegeversicherung
  3. Sozialpolitik
  4. Pflegende Angehörige
  5. Menschenrechte

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SoVD zum Tag der Pflegenden: Neue Bundesregierung muss endlich handeln

7 Antworten

  1. ‚Pflege ist ein Menschenrecht‘ – dieser Satz bleibt hängen! Wie können wir sicherstellen, dass alle Menschen Zugang zu guter Pflege haben? Vielleicht sollten wir mehr lokale Initiativen unterstützen.

  2. Die Forderungen sind klar und wichtig! Aber wie realistisch sind sie? Glaubt ihr wirklich, dass die neue Regierung das alles umsetzen kann? Es wäre schön zu sehen, dass sie handeln.

    1. Ich bin skeptisch. Oft werden solche Themen nur angesprochen und dann vergessen. Wir sollten dranbleiben und Druck machen!

  3. Ich finde es super, dass der SoVD sich für die Pflege einsetzt. Es ist Zeit für Veränderung! Ich frage mich, wie die Regierung konkret reagieren will. Habt ihr Ideen oder Vorschläge?

    1. Ja, gute Frage! Ich denke, mehr finanzielle Unterstützung für Angehörige wäre wichtig. Das System muss sich ändern, sonst wird es nur schlimmer!

  4. Das klingt nach einem echten Problem in Deutschland. Ich habe auch gehört, dass viele Angehörige überfordert sind. Wer von euch hat Erfahrungen damit gemacht? Was könnte man tun, um das zu verbessern?

  5. Ich finde das Thema Pflege wirklich wichtig! Die Situation der Pflegekräfte ist echt traurig und ich hoffe, dass die neue Bundesregierung endlich aktiv wird. Was denkt ihr über die Vorschläge zur solidarischen Pflegevollversicherung?

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