Bremen (VBR). Berlin – In der heutigen Kabinettssitzung wurde der Bericht der Bundesregierung zur zukunftssicheren Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung diskutiert. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), äußerte sich kritisch zu den Ergebnissen dieser Diskussion und warnt vor den Konsequenzen eines fortschreitenden Nicht-Handelns.
„Die Bundesregierung diskutiert einen Bericht und tut anschließend nichts“, erklärt Meurer entschieden. Den gravierenden Herausforderungen im Pflegesektor werde somit nicht angemessen begegnet. Während die Zahl der Pflegebedürftigen stetig steigt, droht erstmals eine ernsthafte Schwächung der pflegerischen Versorgung in Deutschland.
Schon seit über einem Jahr warnen Pflegeeinrichtungen vor dem wachsenden Personalmangel und den schleppenden Refinanzierungen. Diese Missstände führen zu einem Angebotsmangel, der wiederum immense Belastungen für unzählige Familien bedeutet. Viele Angehörige wissen nicht mehr, wie sie die Pflege ihrer Liebsten organisieren sollen. Das führt oft dazu, dass Familienmitglieder ihre Erwerbstätigkeit aufgeben oder stark reduzieren müssen, was auch den Arbeitsmarkt negativ beeinflusst.
Laut Meurer bedarf die prekäre Situation keiner umfassenden Systemreform. Er betont, die Pflegeversicherung müsse wieder ihr zentrales Versprechen erfüllen: „Niemand darf durch Pflege in die Armut rutschen.“ Dringend erforderlich sei eine Anpassung und dynamische Anhebung der Leistungen aus der Pflegeversicherung an die gestiegenen Kosten. Ebenfalls solle die Pflegeversicherung von Fremdbelastungen befreit werden. Hierzu zählt er die Übernahme der Behandlungspflegekosten durch Krankenkassen, die Herausnahme der Ausbildungskosten aus den Eigenanteilen der Pflegebedürftigen sowie die Verlagerung der Rentenpunkte für pflegende Angehörige in den Bundeshaushalt.
Einen entscheidenden Lösungsansatz sieht Meurer auch in der Mobilisierung von zusätzlichem Personal für Pflegeeinrichtungen. „Alle Ampeln müssen auf Grün gestellt werden“, sagt er. Dazu gehört seiner Meinung nach, den Anerkennungsprozess für internationale Pflegekräfte zu vereinfachen: Wer eine dreijährige Ausbildung oder ein entsprechendes Studium absolviert und über passende Sprachkenntnisse verfügt, solle sofort als Fachkraft in Deutschland tätig sein dürfen. Außerdem fordert er mehr Flexibilität beim Einsatz von Pflegepersonal in den Einrichtungen, um möglichst vielen Pflegebedürftigen effizient zu helfen.
Die Dringlichkeit dieser Maßnahmen wird durch einen 5-Punkte-Plan verdeutlicht, den der bpa vorgelegt hat. „Es geht jetzt nicht mehr darum, irgendwelche Schlüssel zu erfüllen, sondern darum, mit dem vorhandenen Personal möglichst vielen Pflegebedürftigen und ihren Familien zu helfen“, fasst Meurer die unmittelbare Handlungsnotwendigkeit zusammen.
Kontinuierliche Verbesserung und Anpassung sind unerlässlich, um den steigenden Anforderungen in der Pflege gerecht zu werden. Angesichts der brisanten Lage appelliert Meurer letztlich eindringlich an die Verantwortlichen, diesen wichtigen Reformschritten Priorität einzuräumen und schnell umzusetzen.
Für weitere Informationen oder Rückfragen steht Norbert Grote, Hauptgeschäftsführer des bpa, unter 030/30 87 88 60 zur Verfügung.
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Meurer zum Bundeskabinett: “Die Bundesregierung diskutiert einen Bericht zur Pflege …
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Zitierte Personen und Organisationen
- bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
- Bundesregierung
- Bernd Meurer (Präsident des bpa)
- Norbert Grote (bpa-Hauptgeschäftsführer)
- Krankenversicherungen/Krankenkassen
Der Beitrag spiegelt die Stellungnahme und Forderungen des bpa in Bezug auf die Zukunft der sozialen Pflegeversicherung wider, mit Fokus auf die beteiligten Institutionen und Hauptakteuren.
Meldung einfach erklärt
- Datum und Zeit: 03.07.2024 – 15:23
- Organisation: bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Was ist passiert?
Die Bundesregierung hat im Kabinett über einen Bericht zur Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung gesprochen.
Wer hat etwas dazu gesagt?
Bernd Meurer, der Präsident des bpa, hat dazu Stellung genommen.
Was sagt Bernd Meurer?
- Die Regierung redet nur, tut aber nichts Konkretes.
- Es gibt immer mehr Pflegebedürftige.
- Es fehlt Pflegepersonal und die Finanzierung ist schlecht.
- Familien haben Schwierigkeiten, die Pflege zu organisieren.
- Viele Menschen müssen ihre Arbeit aufgeben oder reduzieren, um sich um Angehörige zu kümmern.
Was fordert Bernd Meurer?
- Die Pflegeversicherung soll mehr Geld auszahlen, um die gestiegenen Kosten abzudecken.
- Krankenkassen sollen die Behandlungspflege in Pflegeeinrichtungen übernehmen.
- Ausbildungskosten sollen nicht von den Pflegebedürftigen getragen werden.
- Rentenpunkte für pflegende Angehörige sollen vom Staat gezahlt werden.
- Schnelleres Verfahren für internationale Pflegekräfte, damit sie sofort in Deutschland arbeiten dürfen.
Brauchen wir dafür eine große Systemänderung?
Nein, es braucht keine große Reform. Die bestehenden Regeln müssen besser angewendet werden.
Gibt es noch andere Vorschläge?
Ja, alle Maßnahmen, die schnell mehr Personal bringen, sollen umgesetzt werden.
Wo findet man weitere Informationen?
Es gibt einen 5-Punkte-Plan mit Sofortmaßnahmen zur Sicherung der pflegerischen Versorgung.
Wen kann man kontaktieren?
Norbert Grote, bpa-Hauptgeschäftsführer, Tel.: 030/30 87 88 60
Wer ist der Absender der Nachricht?
bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell.
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12 Antworten
Ich verstehe nicht warum die Regierung immer nur redet, das bringt nichts! Die Pflege muss doch besser werden!
Genau, die tun nix, aber reden viel. Das hilft keinem.
Mehr Geld muss her für die Pflege, sonst wird das nichts!
Pflege ist ein großes Problem und die Politik tut nichts. Immer das gleiche.
Ich finde der 5-Punkte-Plan klingt gut, aber wer bezahlt das alles?
Gute Frage, das Geld muss erstmal da sein.
Es wird immer teurer und keiner will bezahlen.
Internationale Pflegekräfte sollen einfacher hier arbeiten können, das würde helfen!
Ja, aber die müssen auch gut deutsch können!
Das mit dem pflegen ist echt schwierig. Man braucht viel mehr leute die das machen.
Echt schlimm, wie wenig Unterstützung es gibt.
Ja, genau. Ich kenne viele die nicht wissen wie es weiter gehen soll.