Tag der Pflege: Johanniter fordern Pflegekompetenzgesetz und mehr Verantwortung für Pflegekräfte

Anlässlich des Tages der Pflege am 12. Mai betonen die Johanniter die zentrale Rolle der professionellen Pflege und fordern mehr Eigenverantwortung für Pflegefachkräfte. Sie unterstützen ein geplantes Pflegekompetenzgesetz, das etwa die eigenständige Verordnung häuslicher Krankenpflege erleichtern und so Arbeitsabläufe straffen sowie Ärztinnen und Ärzte entlasten soll. Mit über 160 ambulanten Diensten, 19 Hospizangeboten und rund 30.000 Mitarbeitenden unterstreicht die Johanniter-Unfall-Hilfe ihre Bedeutung für eine zukunftsfähige und attraktive Pflegeversorgung in Deutschland.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Der Tag der Pflege am 12. Mai erinnert an Florence Nightingale und Pflegeherausforderungen.
– Johanniter-Unfall-Hilfe fordert Pflegekompetenzgesetz für mehr Autonomie und Entlastung im Pflegealltag.
– Johanniter-Unfall-Hilfe bietet umfassende Pflegeleistungen von ambulanten Diensten bis zu Hospizangeboten.

Tag der Pflege am 12. Mai: Mehr Kompetenzen für Pflegekräfte gefordert

Anlässlich des Tages der Pflege, der jedes Jahr am 12. Mai begangen wird, rückt die Arbeit und die Bedeutung der Pflegebranche einmal mehr in den Fokus. Dieses Datum erinnert an den Geburtstag von Florence Nightingale, der Pionierin der modernen Krankenpflege, und steht symbolisch für eine selbstständige und selbstbewusste Pflegeprofession. Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, bringt dies auf den Punkt: „Der Tag der Pflege … dient als Erinnerung an die Bedeutung einer selbstständigen und selbstbewussten Pflegeprofession.“

Als eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland stehen die Johanniter für die professionelle Leistung der Pflegedienste und -einrichtungen, machen aber zugleich auf die dringenden Herausforderungen aufmerksam. Im Geiste von Florence Nightingale fordert die Johanniter-Unfall-Hilfe eine fortschrittliche Gestaltung der Pflegelandschaft in Deutschland. Helvi Seehafer, Fachbereichsleiterin Pflege bei den Johannitern, erläutert: „Ein Pflegekompetenzgesetz, wie es aktuell in einem ersten Eckpunktepapier der Regierung vorgeschlagen wird, könnte Pflegefachkräften mehr Befugnisse einräumen, etwa in der Verordnung von häuslicher Krankenpflege. Dieser Schritt würde nicht nur die Arbeitsabläufe insbesondere in der ambulanten Versorgung erleichtern, sondern auch Ärztinnen und Ärzte entlasten. Zudem könnte dies zur Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs beitragen, indem die Versorgungssicherheit erhöht und den Pflegekräften mehr Verantwortung übertragen wird.“

Die Johanniter-Unterstützung umfasst mit 164 ambulanten Pflegediensten, 55 Tagespflegeeinrichtungen und 17 ambulant betreuten Pflegewohngemeinschaften eine breite Palette von Pflegeleistungen. Darüber hinaus engagieren sie sich in 136 Einrichtungen des Betreuten Wohnens und begleiten Menschen in ihrer letzten Lebensphase durch 19 ambulante Hospizdienste sowie drei stationäre Hospize. Mit rund 30.000 Beschäftigten, mehr als 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie 1,2 Millionen Fördermitgliedern repräsentiert die Johanniter-Unfall-Hilfe einen zentralen Bestandteil der sozialen und karitativen Landschaft Deutschlands.

Pflege im Wandel: Warum Reformen jetzt eine neue Ära einläuten

Die Pflege steht an einem entscheidenden Scheideweg. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und komplexerer Versorgungsanforderungen wächst die Bedeutung eines eigenverantwortlichen Handelns und einer erweiterten Kompetenz bei professionellen Pflegekräften. Mehr Verantwortung bedeutet für sie nicht nur mehr Gestaltungsspielraum, sondern auch eine anspruchsvollere Rolle in der ganzheitlichen Betreuung von Patient:innen. Dieser Wandel ist ein Spiegelbild der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung – Pflege rückt stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit und wird als zentraler Pfeiler des Gesundheitswesens anerkannt.

Die Diskussion um Reformen, insbesondere um ein Pflegekompetenzgesetz, gestaltet sich daher wesentlich komplexer als eine reine Neuordnung von Zuständigkeiten. Im Fokus steht die Frage, wie Pflegekräfte in die Lage versetzt werden können, selbständige Entscheidungen zu treffen, die unmittelbar der Versorgungsqualität dienen. So könnten sich sowohl Chancen als auch Risiken ergeben: Mehr Autonomie ermöglicht bessere und individuellere Pflege, erfordert jedoch auch umfassende Qualifizierung und klare rechtliche Rahmenbedingungen.

Welche Perspektiven eröffnen sich daraus für die Branche und die Betroffenen?

Was bedeutet mehr Verantwortung für Pflegekräfte?

Mehr Verantwortung heißt für Pflegefachpersonen primär: ein kompetenteres, selbstbestimmteres Agieren im Einsatz. Das umfasst sowohl die Übernahme von Aufgaben, die bislang Ärzten vorbehalten waren, als auch die selbstständige Einschätzung von Gesundheitszuständen und damit verbundene Entscheidungen. Für Patient:innen und Angehörige kann dies zu einer verbesserten Versorgung mit individuellerem Zuschnitt führen – auch in Zeiten, in denen medizinisches Personal rar ist.

Für Arbeitgeber bedeutet die Kompetenzsteigerung in der Pflege gleichzeitig eine Herausforderung in der Organisation und Personaleinsatzplanung. Es entsteht die Notwendigkeit, Strukturen und Abläufe anzupassen und die Fortbildung der Mitarbeitenden gezielt zu fördern. Der bislang viel diskutierte Fachkräftemangel bekommt durch eine höhere Qualifikation der Pflegekräfte eine neue Dimension: Qualität und Autonomie nehmen neben der Quantität eine zentrale Rolle ein.

Welche Perspektiven ergeben sich aus einer Reform?

Die aktuellen Reformforderungen zielen darauf ab, Pflegekräfte besser zu qualifizieren, ihre Handlungsspielräume zu erweitern und die Pflegeberufe gesellschaftlich aufzuwerten. Im Zentrum stehen folgende Punkte:

  • Erweiterung der Kompetenzen der Pflegefachkräfte durch gesetzliche Regelungen wie das Pflegekompetenzgesetz
  • Förderung von eigenverantwortlichem Handeln zur Verbesserung der Pflegequalität
  • Bessere Einbindung der Pflege in Entscheidungsprozesse im Gesundheitswesen
  • Stärkung der attraktiven Gestaltung der Pflegeberufe zur Eindämmung des Fachkräftemangels

Diese Maßnahmen haben das Potenzial, die Pflege nicht nur zu modernisieren, sondern auch nachhaltiger und resilienter aufzustellen – zugunsten aller Beteiligten. Patient:innen können auf eine bessere Versorgung und schnellere Hilfen hoffen, während Angehörige entlastet werden und Arbeitgeber von motivierterem Fachpersonal profitieren.

Die aufkommende Dynamik in der Reformdebatte verspricht eine positive Entwicklung für das Pflegesystem in Deutschland. Sie bringt eine notwendige professionelle Neuausrichtung mit sich, die Pflegekräfte stärker in den Mittelpunkt rückt und so die Zukunftssicherheit und Qualität in der Pflege maßgeblich steigern kann.


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