Bremen (VBR).
Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai schlägt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Alarm: Die neue Bundesregierung muss dringend handeln, um den drohenden Pflegekollaps abzuwenden. Sylvia Bühler, ein Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, macht auf die stetige Überlastung der Pflegekräfte aufmerksam. Diese leidvolle Situation, in der viele Pflegekräfte das Gefühl haben, kranke und pflegebedürftige Menschen nicht adäquat versorgen zu können, führt dazu, dass zahlreiche Fachkräfte ihren Beruf aufgeben.
„Die neue Bundesregierung muss bedarfsgerechte und verbindliche Vorgaben zur Personalausstattung machen. Nur so kann der Teufelskreis aus Personalnot, hoher Belastung und Berufsflucht durchbrochen werden“, fordert Bühler. Die im Koalitionsvertrag von Union und SPD vorgesehenen Maßnahmen zur Personalbemessung im Krankenhaus und in der Pflege sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch die Formulierung „geeignet“ bereitet der Gewerkschaft Sorgen. „Es braucht so viele Pflegepersonen, wie für eine gute Versorgung nötig sind. Gegen ein Ansinnen, die Anforderungen an die Versorgungsqualität abzusenken, werden wir uns entschieden zur Wehr setzen“, erklärt Bühler.
Die grundlegenden Herausforderungen innerhalb des Gesundheitswesens sind längst erkannt, doch die politische Antwort bleibt aus. Laut ver.di möchte die Bundesregierung anstatt sofort zu handeln, zunächst Kommissionen einrichten. „Die Fakten sind bekannt. Die Politik muss ihrer Verantwortung gerecht werden und diese wichtigen Säulen der Sozialversicherung kurzfristig stabilisieren“, so Bühler weiter.
Um den dramatischen wirtschaftlichen Zustand der Pflege- und Krankenversicherung zu adressieren, fordert ver.di konkrete Maßnahmen, darunter die Dynamisierung des Bundeszuschusses für die gesetzliche Krankenversicherung. Bürgergeldempfänger*innen sollen durch Steuerfinanzierung entlastet werden, während auch die Pflegeversicherung reformiert werden muss, um pflegende Angehörige zu unterstützen. „Leistungskürzungen müssen ausgeschlossen werden. Mit einer solidarischen Finanzierung, die versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln bezahlt, kann ein weiterer Anstieg der Beiträge vermieden werden“, hebt Bühler hervor.
Ver.di plädiert zudem für eine Solidarische Pflegegarantie, bei der die Beiträge zur Pflegeversicherung nicht nur auf Löhne, sondern auch auf Aktiengewinne und Mieteinnahmen erhoben werden. Alle pflegebedingten Kosten sollen abgedeckt sein, sodass pflegebedürftige Menschen in stationären Einrichtungen nicht durch hohe Eigenanteile überfordert werden. Ein aktuelles Gutachten des Gesundheitsökonomen Professor Dr. Heinz Rothgang belegt, dass die Einführung einer Bürgerversicherung zur Finanzierung solcher Modelle möglich ist.
Der Appell an die Politik könnte klarer nicht sein: Ohne rasche und entschlossene Maßnahmen bleibt die Zukunft der Pflegebranche ungewiss, während die bereits überlasteten Pflegekräfte weiter um ihre berufliche Existenz kämpfen müssen. Es ist höchste Zeit, dass die Politik die Herausforderungen annimmt und für eine nachhaltige Veränderung sorgt.
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Medien-Info: ver.di zum Tag der Pflegenden: Neue Bundesregierung muss schnell handeln, …
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Kontextualisierung der Herausforderungen in der Pflegebranche
Die Situation in der deutschen Pflegebranche hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft. **Studien** zeigen, dass mittlerweile über **30 Prozent** der Pflegekräfte ihren Beruf aufgrund der **immer höheren Belastungen** und **mangelnden Anerkennung** verlassen möchten. Diese Entwicklung ist nicht nur bedrohlich für die Qualität der Pflege, sondern auch für die **zukunftssichere Finanzierung** des Gesundheitssystems insgesamt.
Internationale Vergleiche mit anderen europäischen Ländern verdeutlichen, dass Deutschland in puncto **Pflegepersonal** und **Versorgungsqualität** erheblich hinterherhinkt. Während in Ländern wie den **Nordischen Staaten** eine **bessere Personalausstattung** und **höhere Gehälter** zur Qualitätssicherung beitragen, sieht sich Deutschland vor der Herausforderung, die Pflegekräfte nicht nur zu halten, sondern auch neue Fachkräfte zu gewinnen. Die demografische Entwicklung, mit einer **alternden Gesellschaft**, verschärft zudem das Problem der **versorgungsbedingten Engpässe**.
Die von ver.di geforderte **Personalbemessung für die Krankenhauspflege**, PPR 2.0, könnte ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung sein, um den **Pflegekollaps zu verhindern**. Wichtig ist, dass hier nicht nur über **Zahlen** gesprochen wird, sondern auch über **Zufriedenheit** der Beschäftigten. Ein ausreichendes Personal sorgt nicht nur für eine bessere Patientenversorgung, sondern wirkt auch der **Burnout-Gefahr** entgegen, die zahlreiche Pflegekräfte betrifft.
Ein Blick auf die politische Landschaft zeigt, dass die **Koalitionsverhandlungen** der neuen Bundesregierung bereits eine **Vorsicht** gegenüber wesentlichen Reformen signalisiert haben. Der Ansatz, zuerst **Kommissionen** einzurichten, anstatt direkt Lösungen zu implementieren, könnte wertvolle Zeit kosten, in der die Pflegebranche der elementaren **Stabilität** bedarf.
Ökonomische Forschung, wie die Arbeiten von **Professor Dr. Heinz Rothgang**, belegen, dass eine solidarische Finanzierung der Pflege möglich ist. Eine Öffnung der **Finanzierungsmethoden** könnte nicht nur für die nötige Entlastung der **Pflegeversicherung** sorgen, sondern auch die **Lasten** gerecht verteilen. In einer Zeit, in der auch **Aktiengewinne** und **Mieteinnahmen** den Wohlstand weiter füttern, wird es zunehmend unverzichtbar, auch diese Einkommensarten in die Finanzierung von sozialen Sicherungssystemen einzubeziehen.
Die kommende **Politik** für Pflege muss daher proaktiv gestaltet werden. Eine **Solidarische Pflegegarantie** wird nicht nur den **Eingriff in die Lebensqualität** von Pflegebedürftigen mindern, sondern auch das Vertrauen in die **Politik** wiederherstellen. Ein klares Bekenntnis zur Reform der **Pflegeversicherung** kann den Grundstein für ein **nachhaltiges** Gesundheitssystem legen, welches den Bedürfnissen der Gesellschaft über die nächsten Dekaden gerecht wird.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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11 Antworten
. Die Situation in der Pflege ist wirklich schlimm geworden! Ich hoffe sehr auf Veränderungen durch die neue Regierung. Wer hat Ideen oder Vorschläge für weitere Maßnahmen?
Ich denke mehr Kommunikation zwischen Pflegekräften und Politikern könnte helfen! Wir müssen laut sein!
Ich habe viel darüber gelesen und glaube auch an bessere Arbeitsbedingungen für alle Pfleger!
„Die Politik muss handeln“ – ja genau! Ich habe das Gefühl, sie hören nicht zu. Gibt es schon Gespräche darüber, wie man Pflegekräfte halten kann? Was denkt ihr über das Bürgergeld?
. Ich finde es wichtig, dass wir diese Themen besprechen! Wenn wir nichts tun, wird sich nie etwas ändern!
„Solidarische Pflegegarantie“ klingt gut, aber wie realistisch ist das in unserer politischen Lage? Können wir wirklich auf solche Reformen hoffen? Was denkt ihr über die Vorschläge zur Finanzierung?
. Ich bin skeptisch! Es scheint immer ein neuer Ausschuss gebildet zu werden und nichts passiert wirklich schnell genug.
Die Forderungen von ver.di sind ein Schritt in die richtige Richtung! Aber ich mache mir Sorgen um die Umsetzung. Wer wird das alles finanzieren? Hat jemand Informationen zu den Erfahrungen in anderen Ländern?
Gute Frage! In Skandinavien sieht es da besser aus, weil die Regierung mehr investiert. Wir sollten diese Modelle genauer anschauen!
Ich finde es wirklich bedenklich, wie viele Pflegekräfte ihren Beruf aufgeben wollen. Es ist so wichtig, dass wir ihre Arbeitsbedingungen verbessern. Was haltet ihr von den Vorschlägen zur Personalbemessung? Glaubt ihr, dass das hilft?
Ja, ich denke auch, dass mehr Personal notwendig ist. Aber was ist mit der Bezahlung? Das muss auch besser werden, sonst bleiben die Leute weg.