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Pflegeengpass: Ministerin Stolz fordert gemeinsames Engagement

Ministerin Stolz bei bpa-Fachkongress: "Wir brauchen das Engagement und die Expertise ...

Versorgungskrise in der Pflege: Fachkongress in Bad Homburg beleuchtet dramatische Entwicklungen

Am 27. September 2024 fanden in Bad Homburg die spannenden Diskussionen des 10. Fachkongresses Pflege statt, welcher die ernsten Probleme im Bereich der pflegerischen Versorgung und deren wirtschaftliche Konsequenzen aufdeckte. Der bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., zeigte alarmierende Zahlen und Einblicke in die tägliche Realität der Pflegeeinrichtungen in Hessen. Der gravierende Personalmangel zwingt Einrichtungen dazu, durchschnittlich dreimal täglich Anfragen pflegebedürftiger Menschen abzulehnen, wodurch Familien massiv unter Druck geraten. Diese prekäre Situation könnte weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, warnte der hessische Landesvorsitzende Ralf Geisel. Parallel dazu betonte die hessische Ministerin für Gesundheit und Pflege, Diana Stolz, die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen.


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Bremen (VBR). Der 10. Fachkongress Pflege in Bad Homburg hat ein klares Bild der gegenwärtigen Versorgungskrise und ihrer weitreichenden wirtschaftlichen Konsequenzen gezeichnet. Pflegende Angehörige stehen unter erheblichem Druck, da die Nachfrage nach Pflegeplätzen die Kapazitäten der Einrichtungen bei Weitem übersteigt.

Laut einer aktuellen Erhebung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), müssen Pflegeeinrichtungen in Hessen im Schnitt dreimal täglich Anfragen von pflegebedürftigen Menschen oder deren Familien ablehnen. Eine große Belastung für viele Familien, die oft gezwungen sind, die Pflege selbst zu organisieren. Ralf Geisel, der hessische Landesvorsitzende des bpa, bringt es auf den Punkt: „Der Personalmangel und teilweise unklare Refinanzierungen hindern die Pflegeeinrichtungen daran, die benötigten Versorgungskapazitäten aufzubauen. Wir erleben erstmals einen Rückbau der pflegerischen Versorgung. Das spüren die Familien inzwischen deutlich.“

Die Probleme reichen jedoch weit über die häusliche Sphäre hinaus und betreffen die gesamte Wirtschaft. Geisel warnt: „Wenn die Versorgung der Pflegebedürftigen nicht gewährleistet ist, fehlen die Angehörigen selbst am Arbeitsplatz. Das kennen wir ganz ähnlich von den KiTas und dieser Effekt ist nun auch in der Pflege spürbar.“ Dieses Szenario könnte besonders in Hessen gravierende Folgen haben und zeigt, wie eng Gesellschaft und Wirtschaft miteinander verflochten sind.

Diana Stolz, Hessens Ministerin für Gesundheit und Pflege, betont die Notwendigkeit einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten. Sie erläutert: „Die Herausforderungen in der Pflege können wir nur gemeinsam gestalten. Wir brauchen das Engagement und die Expertise aller Akteure.“ Die Landesregierung unterstützt diese Bemühungen durch verschiedene Initiativen, darunter der Hessische Pflegebericht und das zukünftige Landespflegekonzept. Maßnahmen wie die Förderung von Pflegestützpunkten und Modellprojekten im Bereich der Tages- und Kurzzeitpflegeplätze sollen dazu beitragen, die Pflege zukunftssicher zu gestalten.

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Der bpa bildet mit mehr als 14.000 Mitgliedseinrichtungen, davon über 1.400 in Hessen, die größte Interessensvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Diese Einrichtungen, die sowohl ambulante als auch (teil-)stationäre Pflege, Behindertenhilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe umfassen, sind systemrelevant und tragende Säulen der Daseinsvorsorge. Mit rund 395.000 Arbeitsplätzen und 29.000 Ausbildungsplätzen tragen die bpa-Mitglieder erheblich zur sozialen Infrastruktur bei, deren jährliche Investitionen etwa 31 Milliarden Euro ausmachen.

Dieser Beitrag unterstreicht die dringende Notwendigkeit eines kollektiven Handelns, um die Pflegekrise zu bewältigen und zugleich die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. In einer Welt, in der die Anforderungen und Ressourcen immer weniger in Einklang stehen, müssen innovative Lösungen und gemeinschaftliches Handeln zur Priorität werden.


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Versorgungskrise in der Pflege: Eine wachsende Herausforderung für Familien und die Wirtschaft

Die auf dem 10. Fachkongress Pflege präsentierten Einsichten sind beunruhigend und werfen ein scharfes Licht auf die zunehmende Versorgungskrise im Pflegesektor, die nicht nur betroffene Familien, sondern auch die gesamte Gesellschaft in erheblichem Maße belastet. Ein Rückblick auf ähnliche Ereignisse in der Vergangenheit zeigt, dass der jetzt beobachtete Engpass und der daraus resultierende Druck nicht ohne Beispiel sind.

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Bereits in den letzten Jahren wurde in vielen Bundesländern eine alarmierende Zunahme von Ablehnungen in Pflegeeinrichtungen verzeichnet. Die steigenden Zahlen sind ein deutliches Indiz dafür, dass die pflegerische Infrastruktur an ihre Belastungsgrenze gestoßen ist. Diese Entwicklung wird durch verschiedene Studien untermauert. So berichtete die Bertelsmann Stiftung bereits 2021, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um etwa 50 Prozent steigen könnte, während die Zahl der verfügbaren Pflegestellen stagniert oder sogar schrumpft.

Dieser Trend hat tiefgreifende soziale und ökonomische Konsequenzen. Wenn Pflegebedürftige von ihren Familienmitgliedern betreut werden müssen, reduziert dies deren Verfügbarkeit am Arbeitsplatz drastisch. Gerade in Hessen, einem wirtschaftsstarken Bundesland, bedeutet dies potenziell massive Produktivitätsverluste. Experten warnen, dass Unternehmen durch fehlendes Personal zunehmend unter Druck geraten, was wiederum das regionale Wirtschaftswachstum behindert.

Ein direkter Vergleich hierzu lässt sich mit der Krise im Bereich der Kinderbetreuung vor einigen Jahren ziehen. Wie damals führt die Überlastung in der Pflegeinfrastruktur zu signifikanten sozialen Auswirkungen. Damals wie heute konnte die Engpasssituation nur durch die Kombination verschiedener staatlicher und privater Initiativen entschärft werden.

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Prognosen aus aktuellen sozioökonomischen Analysen legen nahe, dass ohne adäquate Gegenmaßnahmen der Druck auf Familien und Wirtschaft weiter zunehmen wird. Verschiedene Organisationen und Institutionen fordern daher gebündelte Anstrengungen zur Aufstockung und Stabilisierung der Pflegekapazitäten. Dazu gehören unter anderem die Anpassung von Ausbildungsplätzen, bessere Arbeitsbedingungen und ansprechende Karriereperspektiven für Pflegekräfte sowie neue Finanzierungsmodelle, um private Pflegeanbieter zu entlasten und zu stärken.

In diesem Kontext sind die Ansätze und Maßnahmen, die von der hessischen Ministerin für Gesundheit und Pflege, Diana Stolz, hervorgehoben wurden, vielversprechend. Der Hessische Pflegebericht und das Landespflegekonzept stellen wichtige Schritte dar, doch müssen sie im Sinne einer nachhaltigen Lösung weiterentwickelt werden.

Einige Experten prognostizieren zudem, dass technologische Innovationen und Digitalisierung künftig eine größere Rolle in der Pflege spielen könnten. Telemedizinische Angebote und intelligente Assistenzsysteme könnten helfen, einen Teil des Personalmangels zu kompensieren und pflegenden Angehörigen sowie professionellen Pflegekräften wertvolle Unterstützung zu bieten.

Zusammenfassend zeigen sowohl historische als auch aktuelle Daten und Trends die Dringlichkeit umfassender Reformen im Pflegesektor auf. Nur durch konzertierte Anstrengungen aller relevanten Akteure kann die grundlegende Versorgungssicherheit gewährleistet und die Lebensqualität sowohl der Pflegebedürftigen als auch ihrer Angehörigen nachhaltig verbessert werden.


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5 Antworten

  1. *Ich finde es sehr gut das Hessens Ministerin Diana Stolz betont, dass wir alle zusammenarbeiten müssen um die Pflegekrise zu lösen.* Aber was können wir konkret tun? Ideen willkommen!

  2. Die Probleme im Pflegesektor sind alarmierend! Das zeigt doch nur wieder wie wichtig eine gute Pflegeinfrastruktur ist. Wer kümmert sich um die pflegenden Angehörigen?

    1. @Buhler Hansgeorg, da stimme ich dir zu! Ohne ausreichende Unterstützung für pflegende Angehörige wird die Situation nur schlimmer. Vielleicht könnten technische Lösungen wie Telemedizin helfen?

  3. Wow, diese Krise in der Pflege is echt dramatisch. Wenn Familien ihre Angehörigen selbst pflegen müssen, wie soll man dann noch arbeiten? Die Belastung ist enorm! Was sind eure Erfahrungen damit?

    1. Hubertus24, du hast recht. Ich habe das auch erlebt. Meine Mutter braucht Pflege und es ist wirklich schwer, das mit dem Job zu vereinbaren. Wäre toll, wenn es mehr Unterstützung gäbe.

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