Bremen (VBR). Am 8. August 2024 fand eine bedeutende Verbändeanhörung zur Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob diese Ausbildung auf zwölf oder 18 Monate festgelegt werden sollte. Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband e. V. (DEKV) betont die Notwendigkeit eines längeren Ausbildungszeitraums.
„Für uns ist eine 18-monatige Pflegeassistenzausbildung unerlässlich. Die Komplexität der modernen Gesundheitsversorgung erfordert umfassende Kenntnisse, die in zwölf Monaten nicht ausreichend vermittelt werden können“, erklärt Christoph Radbruch, Vorsitzender des DEKV.
Die Diakonie Deutschland unterstützt das Gesetzesvorhaben grundsätzlich und hebt die Vorteile eines einheitlichen Rahmens hervor. „Die Vereinheitlichung der Aufgaben und die gerechtere Verteilung der Finanzierung durch einen Ausbildungsfonds sind wesentliche Fortschritte. Qualifizierte Pflegeassistenzkräfte sind für die Entlastung der Pflegefachkräfte unverzichtbar, besonders in der Langzeitpflege“, erläutert Dr. Peter Bartmann, Leiter des Zentrums Gesundheit, Rehabilitation und Pflege bei der Diakonie Deutschland.
In einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem DEKV und dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) skizziert die Diakonie Deutschland zentrale Punkte zur Schärfung des Berufsbildes der Pflegeassistenz im sogenannten Qualifikationsmix. Die Verbände fordern eine generalistische Ausbildung, um den Fachkräftemangel effektiv zu bekämpfen und Pflegefachkräften Unterstützung zu bieten. Dies soll zudem den Pflegeassistenzkräften bessere Karriereperspektiven eröffnen.
„Für eine qualifizierte Versorgung benötigen wir Mitarbeitende mit klar abgegrenzten, spezifischen Qualifikationen, die als Team zusammenarbeiten. Klare Kompetenzzuweisungen tragen zur Arbeitszufriedenheit bei – ein wichtiger Faktor, um Mitarbeitende in diesem Berufsfeld zu gewinnen und zu halten“, fügt Radbruch hinzu.
Eine weitere Forderung betrifft die Ausbildungs- und Prüfungsordnung: Behandlungsaufgaben wie subkutane Injektionen, Medikamentengabe und Sauerstoffgabe sollen integriert werden. Diese Erweiterungen sind notwenig, um den Anforderungen der zeitgemäßen Pflege gerecht zu werden.
Diese geplanten Änderungen haben weitreichende Bedeutung für die deutsche Pflegelandschaft. Angesichts des demografischen Wandels und steigender Pflegebedarfe könnten sie entscheidend zur Stabilität und Qualität der Pflege beitragen. Dabei wird auch deutlich, dass eine fundierte und umfassende Ausbildung der Schlüssel zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung ist.
Weichenstellung für die Pflegezukunft: Diskussion über bundeseinheitliche Pflegeassistenzausbildung zieht Expertenmeinungen an
Die Debatte um die Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung am 8. August 2024 in Bremen hat breite Resonanz gefunden. Während des bedeutenden Anhörungstermins standen zwei zentrale Fragen im Fokus: Sollte die Ausbildungsdauer zwölf oder 18 Monate betragen? Bedeutende Akteure des Gesundheitswesens teilten ihre Sichtweisen und betonten die essenziellen Veränderungen, die notwendig sind, um dem Fachkräftemangel in der Pflege wirksam zu begegnen.
DEKV fordert längere Ausbildungszeit: Notwendigkeit einer 18-monatigen Pflegeassistenzausbildung
Für den Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e. V. (DEKV) ist die Antwort klar: Eine 18-monatige Ausbildung ist unverzichtbar. Christoph Radbruch, der DEKV-Vorsitzende, argumentiert, dass die Komplexität der modernen Gesundheitsversorgung umfassende Kenntnisse erfordert, die in einem kürzeren Zeitraum nicht ausreichend vermittelt werden können. Ähnliche Bedenken äußerte bereits der Deutsche Pflegerat in der Vergangenheit, als die Ausbildung von Pflegefachkräften auf eine generalistische dreijährige Ausbildung umgestellt wurde.
Unterstützung durch die Diakonie: Bedeutung eines einheitlichen Ausbildungsrahmens
Die Diakonie Deutschland unterstützt das Gesetzesvorhaben und hebt die Vorteile einer Vereinheitlichung hervor. Dr. Peter Bartmann, Leiter des Zentrums Gesundheit, Rehabilitation und Pflege bei der Diakonie Deutschland, betont, dass eine gerechtere Verteilung der Finanzierung durch einen Ausbildungsfonds sowie eine klar abgegrenzte Aufgabenverteilung zentrale Fortschritte darstellen. In dieser Hinsicht haben vergleichbare Regelungen in den skandinavischen Ländern zu einer spürbaren Verbesserung der Pflegequalität geführt.
Gemeinsame Forderung nach generalistischer Ausbildung
Die gemeinsame Stellungnahme der Diakonie Deutschland, des DEKV und des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) betont, dass eine generalistische Ausbildung notwendig ist, um den Fachkräftemangel zu lindern. Diese Forderung wird von der Pflegewissenschaft seit Langem vorgeschlagen, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern. Durch klare Kompetenzzuweisungen könnte die Arbeitszufriedenheit und somit die Mitarbeiterbindung gesteigert werden.
Ausbildungs- und Prüfungsordnung im Fokus: Erweiterte Kompetenzen für Pflegeassistenzkräfte
Ein weiterer zentraler Aspekt betrifft die Ausbildungs- und Prüfungsordnung. Die Einbindung von Behandlungsaufgaben wie subkutanen Injektionen, Medikamentengabe und Sauerstoffgabe wird als notwendig erachtet, um den Anforderungen der modernen Pflege gerecht zu werden. Diese Erweiterung der Ausbildungsinhalte könnte dazu beitragen, dass Pflegeassistenzkräfte eine noch größere Entlastung für Pflegefachkräfte darstellen und die Patientensicherheit erhöht wird.
Veränderungen mit weitreichenden Konsequenzen
Diese geplanten Änderungen haben das Potenzial, die deutsche Pflegelandschaft nachhaltig zu beeinflussen. Angesichts des demografischen Wandels und steigender Pflegebedarfe wird die Einführung einer fundierten und umfassenden Pflegeassistenzausbildung als Schlüssel zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung angesehen.
Blick in die Zukunft: Prognosen und mögliche Entwicklungen
Vergangene Initiativen zur Ausbildungsreform in anderen europäischen Ländern haben gezeigt, dass eine längere und umfassendere Ausbildung zu einer höheren Berufsidentifikation und -zufriedenheit führt. Dies könnte auch in Deutschland der Fall sein. Durch die Einführung einheitlicher Standards könnte die Mobilität von Pflegekräften innerhalb der EU erleichtert werden, wodurch Engpässe in der Personalausstattung besser kompensiert werden könnten.
Schlussfolgerung: Der Weg zu einer stabilen Pflegezukunft
Die Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung stellt einen bedeutenden Schritt zur Sicherung der Pflegequalität in Deutschland dar. Es bleibt zu hoffen, dass die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens gemeinsam an einem Strang ziehen, um eine Ausbildung zu gestalten, die den Herausforderungen der modernen Pflege gerecht wird und den Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht. Die Anhörung in Bremen könnte somit als Wegweiser für eine zukunftsorientierte Pflegepolitik betrachtet werden.
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7 Antworten
Ich hab gehört, dass man in anderen Ländern auch länger ausbildet. Vielleicht sollten wir das auch machen, damit die Pflege besser wird.
Warum immer nur über die Ausbildung reden? Die Bezahlung muss auch besser werden, sonst will das eh niemand machen.
Es klingt sinnvoll, längere Ausbildung hilft doch, die Qualität der Pflege zu verbessern. Dafür muss man halt länger lernen.
Ich verstehe nicht, warum es so kompliziert ist. Früher hat das doch auch funktioniert. Warum braucht man jetzt plötzlich 18 Monate?
Also ich finde, 18 Monate sind viel zu lang. Kann man nicht alles Wichtige auch in 12 Monaten lernen?
Aber wenn die Experten sagen, dass man die Zeit braucht, dann muss das doch stimmen, oder?
Genau, es ist doch besser, wenn die Ausbildung länger dauert und die Leute mehr lernen.