Pflege-Rentenvorteile: DBfK Nordwest fordert bessere Bedingungen

Einleitung:

Hannover, 30. April 2025 – Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest setzt sich für eine grundlegende Reform des Rentensystems in Deutschland ein. Inspiriert von den neuen Regelungen in Österreich, wo Pflege als Schwerarbeit anerkannt wird, fordert der DBfK, dass auch hierzulande Pflegekräfte bereits nach zehn Jahren Berufstätigkeit von erweiterten Rentenvorteilen profitieren. „Der hohe Druck im Pflegeberuf muss sich endlich im Rentensystem widerspiegeln“, betont Dr. Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest. Mit einem neuen Konzept will der Verband nicht nur die Attraktivität der Pflegeberufe steigern, sondern auch gegen den akuten Personalmangel in der Branche ankämpfen.

Bremen (VBR).

Ab 2026 wird die professionelle Pflege in Österreich als Schwerarbeit anerkannt. Dies bedeutet, dass Pflegekräfte dort unter bestimmten Bedingungen bereits ab 60 Jahren ohne Abzüge in den Ruhestand gehen können. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V. fordert nun, dass ähnliche Regelungen auch in Deutschland eingeführt werden, und schlägt ein Konzept vor, das weit über die bestehenden Regelungen hinausgeht.

„Die hohen Anforderungen professioneller Pflege sollten sich auch im Rentensystem abbilden“, betont Dr. Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest. Der angesprochene Reformansatz sieht vor, dass Pflegekräfte bereits nach zehn Vollzeitjahren einen „Pflegeberufegratifikationsschein“ erhalten. Dieser Schein wäre ein bedeutender Schritt, um die Attraktivität des Berufs zu steigern und die Arbeitsbelastung zu mildern. Zu den Vorteilen zählen unter anderem:

  • Zusätzliche Rentenpunkte, die den Pflegenden die Wahl zwischen früherem Renteneintritt und höheren Rentenansprüchen ermöglichen.
  • Ein Rechtsanspruch auf eine 35-Stunden-Woche bei Vollzeit sowie fünf zusätzliche Urlaubstage ab dem 50. Lebensjahr.
  • Ein leichterer Zugang zu Rehabilitationsmaßnahmen und spezielle Regelungen im Falle einer Erwerbsminderung.

Dieses umfassende Konzept könnte entscheidend dazu beitragen, den Personalmangel in der Pflege zu bekämpfen. „Dieses Konzept wirkt unmittelbar den Ursachen des Personalmangels in der Pflege entgegen, indem es die hohe Arbeitsbelastung des Berufs ernst nimmt und zugleich die Leistung der professionell Pflegenden anerkennt“, so Dichter.

Die Realität zeigt, dass viele Pflegekräfte im Alter ihre Stunden reduzieren, den Beruf ganz aufgeben oder arbeitsunfähig werden. Diese Entwicklung verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf in diesem Berufsfeld.

Die Pflege hat eine Schlüsselrolle in unserer Gesellschaft. Ihre Wertschätzung und die Sicherstellung von guten Arbeitsbedingungen sind nicht nur für die Pflege selbst, sondern auch für die gesamte Gesellschaft von essenzieller Bedeutung. Es bleibt zu hoffen, dass die erforderlichen Veränderungen zeitnah umgesetzt werden, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern und die wichtigen Akteure der Branche zu unterstützen.


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Rentenvorteile für Pflegende in Österreich: DBfK Nordwest wirbt für ein …

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Bedeutung der Rentenreform für die Pflegebranche in Deutschland

Die Pflegebranche steht in Deutschland vor enormen Herausforderungen, die durch den zunehmenden Fachkräftemangel und die hohe berufliche Belastung der Mitarbeitenden geprägt sind. Während die österreichische Regelung, die Pflegenden ab 60 Jahren einen vorzeitigen Renteneintritt ohne Abzüge ermöglicht, als Schritt in die richtige Richtung angesehen wird, ist ein umfassenderes Konzept für Deutschland unabdingbar. Dr. Martin Dichter vom DBfK Nordwest hebt hervor, dass die hohen Anforderungen der professionellen Pflege nicht nur bei der täglichen Arbeit, sondern auch im Rentensystem Berücksichtigung finden müssen.

Ein zentraler Aspekt, der in der aktuellen Diskussion oft übersehen wird, ist die Berufsattraktivität. In vielen Fällen ziehen es Pflegekräfte vor, den Beruf vorzeitig aufzugeben, was nicht nur ihre finanzielle Sicherheit gefährdet, sondern auch die Versorgungsqualität für die Patienten beeinflusst. Alarmierende Studien zeigen, dass über die Hälfte der befragten Pflegekräfte in den letzten Jahren erwogen hat, den Beruf zu wechseln oder ganz aufzugeben. Ein solches Szenario könnte in einer absehbaren Zukunft zu einem weiteren Anstieg des Personalmangels führen und damit die ohnehin schwierige Situation in verschiedenen Einrichtungen verschärfen.

Das geforderte Konzept des Pflegeberufegratifikationsscheins könnte hier einen entscheidenden Wendepunkt darstellen. Mit einem neuen Ansatz, der nach nur zehn Berufsjahren Vorteile wie zusätzliche Rentenpunkte und eine 35-Stunden-Woche einführt, wird ein grundlegender Wandel in der Wahrnehmung des Pflegeberufs angestrebt. Dies könnte nicht nur dazu beitragen, dass Pflegekräfte bis ins Rentenalter in ihrer Branche verbleiben, sondern auch aktiv neue Talente anziehen.

Die politischen Entscheidungsträger sind nun gefordert, diese neuen Perspektiven aufzugreifen. Ein gerechtes Rentensystem ist ein wesentlicher Baustein, um die Zukunft der Pflege zu sichern. Indem die Leistungen für Pflegende in den Fokus gerückt werden, könnten auch innovative Ansätze zur Personalgewinnung und -bindung entwickelt werden, die die Rahmenbedingungen für Pflegekräfte nachhaltig verbessern. Angesichts der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Berufsgruppe ist es höchste Zeit für umfassende Reformen, die nicht nur kurzfristige Maßnahmen sind, sondern langfristig die Lebensqualität der Pflegenden und damit auch der Patienten sichern.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe
  2. Pflege
  3. Rente
  4. Schwerarbeit
  5. Erwerbsminderung

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9 Antworten

  1. Ich bin selbst bereits schon viele Jahre Pflegekraft. Die genannten Vorschläge brauchen wir alle nicht.
    Was wir dringend brauchen sind bessere Arbeitsbedingungen. Bessere Arbeitsbedingen sind wesentlich weniger Patienten/Klienten pro Schicht.

  2. ‚Die Realität für Pflegekräfte ist hart! Wenn nichts gemacht wird, verlieren wir viele Talente in diesem Bereich. Es wäre gut zu wissen, was andere Länder tun können.‘

  3. ‚Wertschätzung‘ ist ein wichtiges Thema! Es ist an der Zeit, dass Pflegekräfte mehr Unterstützung bekommen. Aber was denkt ihr über den Vorschlag mit den zusätzlichen Urlaubstagen?

    1. ‚Zusätzliche Urlaubstage sind notwendig! Die Belastung der Pflegenden sollte ernst genommen werden und solche Maßnahmen könnten helfen. Wie seht ihr das mit den Rentenpunkten?‘

  4. Die Reform in Österreich könnte ein Vorbild für Deutschland sein! Ich frage mich jedoch, wie realistisch das hier umgesetzt werden kann? Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem.

    1. Ich bin auch skeptisch, Milan. Wenn nicht bald was passiert, wird der Personalmangel nur schlimmer. Wir sollten vielleicht auch alternative Lösungen in Betracht ziehen.

  5. Ich finde die Idee eines Pflegeberufegratifikationsscheins wirklich gut, aber wie steht es um die Umsetzung? Glaubt ihr, dass die Politiker bereit sind, das wirklich zu machen? Es ist dringend nötig.

    1. Das ist eine gute Frage, Eric! Die Politik muss endlich handeln und nicht nur reden. Pflegekräfte leisten so viel und sollten auch die Anerkennung dafür bekommen. Was denkt ihr über die 35-Stunden-Woche?

    2. Ich stimme dir zu, Eric! Die Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern. Vielleicht sollten wir mehr darüber diskutieren, wie wir Druck auf die Politik ausüben können, damit sie handeln.

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