Bremen (VBR). In einer aktuellen Stellungnahme äußerte sich Margit Benkenstein, die Landesvorsitzende und Vizepräsidentin des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), zu den Diskussionen rund um das Gehaltsniveau in der thüringischen Altenpflege. Benkenstein kritisierte die Verwendung veralteter Gehaltszahlen in den Medien und stellte klar, dass diese nicht die aktuellen Verdienstmöglichkeiten in der Altenpflege widerspiegeln. Laut ihr verdient eine Pflegefachkraft mit zwei Jahren Berufserfahrung in Thüringen heute über 4000 EUR monatlich zuzüglich Zuschlägen. Dieses Beispiel zeigt, dass die Realität oft anders aussieht, als es öffentliche Debatten vermuten lassen.
Doch die Gehaltsdiskussion ist nur die Spitze des Eisbergs. Der eigentliche Brennpunkt, so Benkenstein, sei die Konfrontation mit strukturellen Problemen innerhalb des Pflegesektors. Zu diesen zählt insbesondere die Komplexität der Zuwanderungsprozesse für Pflegekräfte und der deutliche Rückgang der Ausbildungszahlen seit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung. Diese Entwicklungen behindern gezielt die notwendige Aufstockung des Pflegepersonals und verschärfen langfristig die Versorgungssituation für Pflegebedürftige und deren Familien.
Die Lage wird zudem durch das Abschmelzen der Leistungen aus der Pflegeversicherung erschwert. Dies hat in den letzten Jahren zu erheblichen Kostenanstiegen geführt, wodurch viele Pflegebedürftige und ihre Familien die benötigte Pflege nicht mehr in Anspruch nehmen können, einfach weil ihnen die finanziellen Mittel fehlen.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die tieferliegenden Herausforderungen innerhalb des Pflegesektors, die einer dringenden und umfassenden Lösung bedürfen. Fachleute und Organisationen wie der bpa unterstreichen die Notwendigkeit einer stärkeren politischen und gesellschaftlichen Fokussierung auf diese Themen, um die Pflege in Deutschland nachhaltig zu verbessern und zukunftsfähig zu gestalten.
Ein Ansatzpunkt könnte dabei sein, die Rahmenbedingungen für die Zuwanderung von Pflegekräften zu vereinfachen und die Attraktivität der Pflegeberufe durch moderne, praxisorientierte Ausbildungswege zu steigern. Ziel muss es sein, die Pflege in Deutschland durch eine ausreichende Anzahl qualifizierter Fachkräfte zu sichern und gleichzeitig die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zu reduzieren.
Für die Vertiefung dieser Diskussion und um weitere Lösungsansätze zu erarbeiten, ist der Dialog zwischen allen beteiligten Akteuren – von Pflegeeinrichtungen über politische Entscheidungsträger bis hin zu den Pflegebedürftigen und ihren Familien – von entscheidender Bedeutung.
Inmitten dieser komplexen Herausforderungen bleibt die Arbeit des bpa und ähnlicher Organisationen ein kritisches Element, um nicht nur auf Missstände hinzuweisen, sondern auch aktiv an der Gestaltung einer besseren Zukunft für die Pflege in Deutschland mitzuwirken.
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Benkenstein zur Diskussion um Verdienstniveau in der Pflege: “Diese Zahlen zeigen …
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