Pflege in Not: ver.di fordert mehr Personal im Gesundheitswesen

Am Weltgesundheitstag macht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf alarmierende Zustände im Gesundheitswesen aufmerksam: Die Personaldecke sei dünn, Überstunden allgegenwärtig und Arbeitnehmer an ihrer Belastungsgrenze, warnt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Gemeinsam mit dem Europäischen Gewerkschaftsverband fordert ver.di dringende Reformen, um verlässliche Arbeitszeiten zu schaffen und somit das System vor einem Kollaps zu bewahren. Insbesondere drängt ver.di auf die schnelle Umsetzung der Personalbemessung PPR 2.0 in Krankenhäusern und eine umfassende Verbesserung der Arbeitsbedingungen in pflegenahen Berufen.

Bremen (VBR).

Anlässlich des Weltgesundheitstags am 7. April drängt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf dringend notwendige Reformen im Gesundheitswesen. Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, fordert klaren Handlungsbedarf: „Ob in Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder Rettungsdiensten – überall ist die Personalbesetzung auf Kante genäht.“ Dies, so betont sie, führt dazu, dass das System nur durch die übermäßige Belastung der bereits stark ausgelasteten Mitarbeiter nicht kollabiert (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Die Situation im Gesundheitssektor spitzt sich alarmierend zu. Während weltweit der Weltgesundheitstag gefeiert wird, zeigt ein genauer Blick auf Deutschlands Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, dass die Arbeitsbedingungen dort eine Kehrtwende benötigen. Besonders heikel sind die hohen Überstundenzahlen und die stetig verschwimmenden Grenzen regulärer Arbeitszeiten. Laut einer Umfrage mit dem DGB-Index Gute Arbeit leisten in pflegenahen Berufen 25 Prozent der Beschäftigten oft unbezahlte Arbeit – weitaus mehr als in anderen Branchen.

Unverhältnismäßig lange Arbeitszeiten sind für viele im Gesundheitswesen Tätigen der Grund, ihre Berufung letztlich aufzugeben. Dies erweist sich als Teufelskreis: Der Personalmangel erzeugt weitere Überstunden, was wiederum die Berufszufriedenheit schwinden lässt. Eine Studie untermauert diese besorgniserregende These: 57 Prozent derjenigen, die akut unter Personalmangel leiden, sehen sich gezwungen, regelmäßig Überstunden zu leisten.

„Wer den Teufelskreis aus Berufsflucht und Personalnot durchbrechen will, muss unter anderem für verlässliche Arbeitszeiten und eine bessere Vereinbarkeit mit Familie und Privatleben sorgen“, fügt Bühler hinzu und verweist auf Studien wie „Ich pflege wieder, wenn…“, welche die Rückkehrbedingungen für ehemalige Pflegekräfte beleuchten (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Der Appell geht geradewegs an die politische Spitze des Landes. Die neue Bundesregierung steht vor der Herausforderung, die vom ver.di, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Deutschen Pflegerat entwickelten Initiativen, wie die Personalbemessung PPR 2.0, umzusetzen. Diese Maßnahme könnte eine Wende im Personalmanagement darstellen und ist aus ver.dis Sicht alternativlos. Es braucht flächendeckend bedarfsgerechte Personalvorgaben, um die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen merklich zu verbessern.

Ver.di und der Europäische Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst (EGöD) rufen eindringlich dazu auf, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, bevor das ohnehin wackelige System zusammenbricht. Nur durch strategische Investitionen in Personal und nachhaltigere Arbeitsstrukturen können wir verhindern, dass es erneut zu einer Gesundheitskrise kommt.


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Herausforderungen und Perspektiven im Gesundheitswesen: Ein Blick auf die Zukunft der Pflege

Der Weltgesundheitstag bietet jährlich eine Bühne, um zentrale Themen des globalen Gesundheitssektors ins Rampenlicht zu rücken. In Deutschland steht dabei vor allem das drängende Problem des Personalmangels im Fokus der Diskussionen. Während ver.di konkrete Schritte zur Entlastung der Beschäftigten fordert, wächst das Bewusstsein für die tief verwurzelten Probleme innerhalb des Systems – ein System, das nach Einschätzungen von Experten kurz davor ist, seine Belastungsgrenzen endgültig zu überschreiten.

Ein entscheidender Punkt, der zunehmend Aufmerksamkeit erhält, ist der demografische Wandel. Mit einer immer älter werdenden Gesellschaft steigt der Bedarf an Gesundheits- und Pflegeleistungen beständig an. Diese Entwicklung erfordert langfristige Strategien, nicht nur kurzfristige Lösungen. Jüngste Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2030 rund 300.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden, um den wachsenden Bedarf decken zu können. Dies stellt nicht nur den Gesetzgeber vor Herausforderungen, sondern verlangt auch innovative Ansätze in der Ausbildung und Anwerbung von Fachkräften.

Gleichzeitig gewinnen technologische Innovationen an Bedeutung. Digitalisierung und Automatisierung bieten Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Doch während diese Technologien Potenzial zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bieten, sind sie kein Ersatz für menschliche Zuwendung und Empathie – Grundpfeiler jeder pflegerischen Tätigkeit.

Ein weiteres bedeutendes Thema im gesundheitspolitischen Diskurs ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Verlässliche Arbeitszeiten, wie von ver.di gefordert, könnten nicht nur dazu beitragen, die Abwanderung erfahrener Fachkräfte zu verhindern, sondern auch potenziell neue Arbeitskräfte anziehen. Verschiedene europäische Länder experimentieren bereits mit flexibleren Arbeitszeitmodellen, die es ermöglichen, persönliche und berufliche Verpflichtungen besser in Einklang zu bringen. Solche Modelle könnten auch für Deutschland wegweisend sein.

Gefordert ist ebenso eine gesellschaftliche Neubewertung der Pflegeberufe, sowohl in Bezug auf Anerkennung als auch auf Vergütung. Die Leistungen dieser Berufe werden oft unterschätzt, und ihre zentrale Rolle in einem funktionierenden Gesundheitssystem wird erst in Krisenzeiten offensichtlich. Eine grundlegende reformatorische Bewegung, die sich quer durch alle Schichten zieht, könnte in der Lage sein, die nötigen Veränderungen herbeizuführen.

Der kommende Weltgesundheitstag mag Anstoß für neues Nachdenken sowie entschlossenes Handeln geben. Doch ohne die konsequente Umsetzung nachhaltiger Reformen bleibt die Gefahr bestehen, dass die Belastungen auf dem Rücken der Beschäftigten weiterhin zunehmen und das System letztlich unter dem Druck zusammenbricht. Ein klarer Handlungsauftrag für alle Beteiligten liegt also auf der Hand: Die Zukunft der Pflege muss aktiv gestaltet und dürfen nicht dem Zufall überlassen werden.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. ver.di
  2. Weltgesundheitstag
  3. Europäischer Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst (EGöD)
  4. DGB-Index Gute Arbeit
  5. PPR 2.0

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7 Antworten

  1. Ich finde es traurig, dass so viele Pflegekräfte unter Stress leiden und Überstunden machen müssen. Gibt es Möglichkeiten, wie wir als Gesellschaft helfen können? Ein besseres Verständnis wäre wichtig.

    1. ‚Wir sollten Pflegeberufe mehr wertschätzen! Es ist Zeit für eine gesellschaftliche Neubewertung dieser wichtigen Arbeit.‘

  2. Die Situation im Gesundheitswesen ist wirklich besorgniserregend. Ich frage mich, ob die Politik schnell genug handelt, um diese Probleme zu lösen? Was können wir als Bürger tun?

    1. Das ist eine gute Frage! Vielleicht sollten wir uns mehr engagieren und unsere Stimmen laut erheben? Die Gesundheit unserer Gesellschaft hängt davon ab!

  3. Ich finde die Forderungen von ver.di sehr wichtig. Es ist echt erschreckend, wie überlastet die Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind. Hat jemand von euch Erfahrungen damit gemacht? Wie kann man diese Probleme am besten angehen?

    1. Ich stimme zu, die Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden. Vielleicht sollte man auch mehr über die Ausbildung der neuen Fachkräfte nachdenken, damit wir genug Personal haben.

    2. Ja, genau! Wir brauchen nicht nur mehr Personal, sondern auch bessere Bedingungen für alle, damit die Leute nicht aufgeben. Was haltet ihr von flexiblen Arbeitszeitmodellen?

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