Bremen (VBR). In einer bahnbrechenden Entwicklung hat ProVeg Deutschland eine neue Studie veröffentlicht, die erstmals zeigt, dass ein pflanzlicher Warenkorb bei deutschen Discountern günstiger ist als sein tierisches Pendant. Die Preisstudie von 2024 hebt hervor, dass der Kostenunterschied zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten auf durchschnittlich 16% gesunken ist – eine bemerkenswerte Reduktion von 9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Untersuchung, die bei führenden Einzelhändlern wie Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl und Rewe durchgeführt wurde, umfasst zwölf gängige Produktkategorien. Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern: Während Lidl inzwischen einen günstigeren pflanzlichen Warenkorb anbietet, ist dieser bei Rewe fast gleichauf mit seinem tierischen Gegenstück. Virginia Cecchini Kuskow, Projektleiterin bei ProVeg, betont: „Ein pflanzlicher Warenkorb ohne Aufpreis gegenüber seinem tierischen Pendant ist ein Novum“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Edeka hingegen bleibt aufgrund fehlender Eigenmarken für gewisse Produkte hinterher. Dennoch setzt Edeka in mehreren Kategorien zusammen mit Lidl den Maßstab für wettbewerbsfähige Preise. Laut Kuskow könnte der Preisunterschied im kommenden Jahr möglicherweise einstellig werden, was eine noch stärkere Attraktivität pflanzlicher Produkte verspricht.
Besonders auffällig ist die Preisentwicklung im Bereich Scheibenkäse, wo pflanzliche Alternativen um über 40% gefallen sind. Auch pflanzliche Milch bleibt weiterhin günstiger als Kuhmilch, trotz steuerlicher Nachteile. Diese Entwicklungen spiegeln eine zunehmende Preisangleichung wider, wobei einige Varianten wie Fischstäbchen und Kochcreme jedoch teurer wurden.
Der Trend zu pflanzlichen Alternativen wird auch durch veränderte Konsumgewohnheiten gestützt. Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft berichtet, wählen mittlerweile vier von zehn Verbrauchern regelmäßig pflanzliche Optionen. Besonders bei jüngeren Konsumenten zwischen 14 und 29 Jahren erfreuen sich diese Produkte großer Beliebtheit. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat zudem ihre Empfehlungen zugunsten einer pflanzlichen Ernährung angepasst, was die positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt unterstreicht.
In Zeiten steigender Lebensmittelpreise sind diese Entwicklungen besonders bedeutsam. Lebensmittelkosten haben seit 2020 um ein Drittel zugenommen, und alleine im Oktober 2024 stieg der Preis um 2,3% im Vergleich zum Vorjahr. ProVeg sieht in pflanzlichen Alternativen eine kostengünstige Lösung für Haushalte, die unter finanziellen Druck geraten sind. Cecchini Kuskow bemerkt hierzu: „Pflanzliche Alternativen sind inzwischen in mehreren Kategorien günstiger als tierische Produkte. Angesichts der anhaltenden Inflation stellen sie für stark belastete Haushalte einen echten Lichtblick dar“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Diese Entwicklungen verdeutlichen nicht nur den wirtschaftlichen Vorteil pflanzlicher Produkte, sondern auch deren Potenzial, nachhaltigeren Konsum zu fördern, der sowohl für Verbraucher als auch für den Planeten von Vorteil ist. Die Arbeit von Organisationen wie ProVeg spielt dabei eine entscheidende Rolle, um Veränderungen im Ernährungsverhalten voranzutreiben und in der Gesellschaft fest zu verankern.
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ProVeg-Preisstudie 2024: Pflanzlicher Warenkorb beim Discounter erstmals günstiger …
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Pflanzliche Ernährung im Fokus: Ein Zeichen des Wandels in der Lebensmittelindustrie
Die Ergebnisse der ProVeg-Preisstudie 2024 markieren einen entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung der Lebensmittelpreise und spiegeln einen signifikanten Wandel in der Verbraucherpräferenz wider. Der erstmalig günstigere Preis eines pflanzlichen Warenkorbs im Vergleich zum tierischen Pendant signalisiert nicht nur eine Verschiebung im Kaufverhalten, sondern auch eine bedeutende Veränderung in der Einzelhandelsstrategie. Diese Trends treten in einer Zeit auf, in der der globale Markt für pflanzliche Produkte ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet, getrieben von einem erhöhten Bewusstsein für Umweltfragen, gesundheitlichen Vorteilen und ethischen Überlegungen.
Der Anstieg pflanzlicher Alternativen auf den Einkaufslisten der Verbraucher ist nicht isoliert zu betrachten, sondern als Teil eines umfassenderen gesellschaftlichen Trends hin zu Nachhaltigkeit und gesundheitlichem Wohlbefinden. Auch die Forschung unterstützt diesen Wandel. Studien zeigen, dass pflanzliche Ernährung nicht nur zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks beiträgt, sondern auch das Risiko chronischer Krankheiten reduzieren kann. Diese Vorteile haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen – insbesondere jüngere Generationen – pflanzliche Optionen wählen, womit sie Druck auf den Einzelhandel ausüben, diese kostengünstiger bereitzustellen.
Ein weiterer Aspekt der Studie ist die Rolle der Eigenmarken im Preiskampf. Wie bei Lidl gezeigt, erleichtern günstige Eigenmarkenpflanzenprodukte den Zugang zu nachhaltigen Lebensmitteln und steigern gleichzeitig den Wettbewerb unter den großen Supermarktketten. Diese Dynamik könnte langfristig dazu führen, dass andere Einzelhändler dem Beispiel folgen und ebenfalls ihr Angebot erweitern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die strategische Ausrichtung hin zu preiswerteren pflanzlichen Alternativen könnte den aufkommenden Trend stärken und beschleunigen.
Die langfristigen Auswirkungen dieser Entwicklung sind vielfältig. Sie dürften nicht nur den Nahrungsmittelmarkt, sondern auch landwirtschaftliche Praktiken beeinflussen, da Landwirte möglicherweise auf den Anbau pflanzlicher Rohstoffe umstellen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Dies könnte wiederum nachhaltigere landwirtschaftliche Methoden fördern und die biologische Vielfalt unterstützen.
In Anbetracht der anhaltenden wirtschaftlichen Spannungen infolge globaler Inflationstendenzen könnte der finanzielle Vorteil von pflanzlichen Produkten für viele Haushalte einen erheblichen Unterschied machen. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen verstärken das Bedürfnis nach erschwinglichen und nachhaltigen Lösungen, was pflanzliche Ernährung zu einer zukunftssicheren Wahl macht.
Es wird erwartet, dass sich diese Trends bis ins Jahr 2025 und darüber hinaus fortsetzen, wobei innovative Produkteinführungen und weitere Preisanpassungen wahrscheinlich sind. Der Weg zu einer überwiegend pflanzlichen Ernährung könnte schneller Realität werden, als viele es bislang prognostiziert haben. Insgesamt bietet die derzeitige Preisentwicklung von pflanzlichen Produkten nicht nur Hoffnung auf finanzieller Ebene, sondern auch die Möglichkeit, gesündere und umweltfreundlichere Ernährungsweisen zum neuen Standard zu erheben.
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6 Antworten
Absolut Isabella46! Wenn offizielle Stellen sowas unterstützen steigt oft auch die Akzeptanz in der Bevölkerung finde ich.
Interessant dass Lidl führend bei Preisen für pflanzliche Produkte isch. Hatte immer gedacht Rewe wäre da besser aufgestellt… Was denkt ihr über die Zukunft von Eigenmarken in diesem Bereich? Könnten sie der Schlüssel zur Nachhaltigkeit sein?
Hallo Manfred26! Ja, Eigenmarken sind oft günstiger und können tatsächlich helfen, nachhaltige Produkte für mehr Menschen zugänglich zu machen.
Seh ich auch so Danuta! Wenn mehr Supermärkte dem Beispiel von Lidl folgen könnte das echt was bewegen.
Ich finds krass dass die Preiss von Scheibenkäse so doll gefallen sind! Wird bestimmt noch mehr Leute dazu motiviern pflanzliche Alternativen zu probiern. Aber mal ehrlich, wie schmeckt der im Vergleich zu normalem Käse? Hat da jemand Erfahrung?
Wow! Das isch ja richtich spannend mit der Studie von ProVeg. Find es super, das pflanzlische Lebensmitl jetzt günstiger sin als tierische. Denkt ihr das wird Menschen dazu bringn mehr auf pflanzliche Optionen umzusteigen? Und was meint ihr, könnte das vielleicht auch den Umweltschutz fördern?