Bremen (VBR).
Am Montag übergaben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Berliner Landesbezirk der Gewerkschaft der Polizei (GdP) mehr als 1.961.000 Unterschriften an Staatssekretärin Juliane Seifert im Bundesministerium für Inneres. Diese zeichnen zwei Petitionen, die ein nationales Böllerverbot fordern, um den Startschuss für eine zeitgemäße Reform der Silvestertraditionen zu geben. Es steht das Ziel im Fokus, ein vollständiges Pyrotechnikverbot für Privatpersonen zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt einzuführen.
Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der DUH, betonte: "Die Böllerei an Silvester verursacht immense Schäden. Zahlreiche Menschen werden auch mit legalen Böllern jedes Jahr verstümmelt, schwer verbrannt oder sogar getötet." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Er unterstrich, dass organisatorische Mängel wie Importkontrollen nicht ausreichten, um die verursachten Probleme anzugehen. Ein generelles Böllerverbot sei demnach unverzichtbar, um das Leid der Beteiligten wirksam zu minimieren.
Stephan Weh, der Landesvorsitzende der GdP Berlin, fügte hinzu: "Wir haben diese Petition als Berliner GdP ins Leben gerufen, um unsere Kolleginnen und Kollegen vor Gewalt durch Pyrotechnik zu schützen" (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Das große öffentliche Interesse zeigt, dass es nicht bei bloßen Bekundungen bleiben darf. Versprechen ohne Taten seien nicht länger hinzunehmen.
Der Hintergrund dieser Initiative ist ein breites Aktionsbündnis gegen private Feuerwerke an Silvester. Neben der DUH als treibender Kraft gehören 34 weitere Organisationen dazu. Darunter namhafte Institutionen wie die Gewerkschaft der Polizei und die Bundesärztekammer. Die, erst kürzlich beigetretenen, Deutsche Atemwegsliga und Deutsche Lungenstiftung verdeutlichen das zunehmende Gesundheitsbewusstsein hinsichtlich Feinstaubbelastungen und die Offensichtlichkeit der Notwendigkeit eines solchen Verbots.
Ein Blick ins Ausland könnte eine Lösung aufzeigen. Wie in Metropolen wie Sydney oder London könnten ausschließlich professionelle Veranstaltungen das Monatsende begleiten. Dies würde die Sicherheit erhöhen und gleichzeitig traditionelle Feierlichkeiten in einem kontrollierten Rahmen ermöglichen.
Mit den nun übergebenen Unterschriften ist ein wichtiges Signal gesetzt. Lass uns hoffen, dass die Verantwortlichen ernsthaften Handlungsbedarf erkennen und den Worten konkrete Maßnahmen folgen lassen. Ein friedliches Silvester liegt in Reichweite, solange klare Schritte zur Gesetzesänderung unternommen werden, um private Feuerwerkskörper der Vergangenheit anzugehören.
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Zeit für ein flächendeckendes Böllerverbot: Deutsche Umwelthilfe und Gewerkschaft …
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Das Streben nach einem friedlicheren Jahreswechsel: Entwicklungstrends und Blick in die Zukunft
Die kürzlich übergebene Petition für ein Böllerverbot zeigt eindrucksvoll, wie stark der öffentliche Druck in Deutschland gewachsen ist, das Silvester-Feuerwerk zu überdenken. Historisch betrachtet, haben einige europäische Länder bereits Maßnahmen ergriffen, um die private Nutzung von Pyrotechnik einzuschränken. Beispielsweise herrschen in den Niederlanden während des Jahres komplette Verkaufsverbote, und in Städten wie Amsterdam werden zunehmend organisierte Shows anstelle individueller Feuerwerke gefördert. Solche Trends könnten auch in Deutschland die Diskussion prägen und als Modell dienen.
Ein zentrales Argument der Befürworter eines Verbots bleibt der Schutz von Mensch, Tier und Umwelt. Die gesundheitlichen Risiken durch Feinstaub, der aus Feuerwerkskörpern entsteht, sind gut dokumentiert. An besonders windstillen Silvesternächten können Konzentrationen erreicht werden, die weit über den zulässigen Tagesmittelwerten liegen. Diese Belastungen sind nicht nur kurzfristig schädlich, sondern tragen langfristig zur Verschlechterung der Luftqualität in urbanen Gebieten bei.
Darüber hinaus hat sich international gezeigt, dass professionelle, zentralisierte Feuerwerksveranstaltungen nicht nur sicherer sind, sondern auch die Möglichkeit bieten, künstlerisch ansprechendere und umweltfreundlichere Spektakel zu inszenieren. Städte wie Sydney oder London ziehen jedes Jahr Millionen Zuschauer an und gelten als leuchtende Beispiele dafür, wie innovative Pyrotechnik eine ganze Stadt zum Strahlen bringen kann, ohne Sicherheitsrisiken oder erhebliche Müllberge zu hinterlassen.
Prognosen deuten darauf hin, dass laute, traditionelle Feuerwerke zunehmend einer kritischen Prüfung unterzogen und möglicherweise substituierbare Technologien wie Drohnen-Licht-Shows weiter an Bedeutung gewinnen. Diese auch bereits in einigen asiatischen Ländern beliebten Alternativen bieten spektakuläre visuelle Erlebnisse ganz ohne Lärm und Rauchentwicklung.
Für die kommenden Jahre wird entscheidend sein, wie strukturell und gesetzgeberisch auf das wachsende Bedürfnis nach Veränderung reagiert wird. Das Einbinden von Städten, Gemeinden und der Polizei in die Planung und Durchführung von sicheren Feuerwerksalternativen könnte hier ein integraler Bestandteil eines neuen Silvestererlebnisses werden. Es bleibt abzuwarten, ob Deutschland dem internationalen Trend folgt und Schritte dahin unternimmt, seinen Bewohnern ein sichereres und umweltfreundlicheres Silvester zu ermöglichen.
Diese Entwicklungen rufen sowohl Politik als auch Zivilgesellschaft auf, praxistaugliche Lösungen zu finden, die den Wandel hin zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Feiertraditionen unterstützen. So könnte die Debatte um Pyrotechnik zu einer breiteren Reflexion führen, wie wir Gemeinschaftsfeste feiern wollen, die unsere Umweltsensibilitäten respektiert und dennoch die Freude und Magie dieser besonderen Jahreszeit bewahrt.
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10 Antworten
Klingt nach ner guten Sache für unsere Umwelt! Sind denn alle politischen Parteien dabei oder gibt es Widerstand gegen das Verbot? Würd gern mehr darüber erfahren.
Gute Frage Ywalther! Es wäre interessant zu wissen, wie Parteien darauf reagieren und ob sie alternative Lösungen vorschlagen.
Vielleicht gibt’s dazu Infos auf der Webseite des Bundesministeriums für Inneres oder bei der DUH direkt?
Gibt es schon Beispiele aus anderen Ländern, wo sowas klappt? Vielleicht könnte man von ihnen lernen und Ideen übernehmen.
Die Gesundheit von Menschen und Tieren sollte oberste Priorität haben. Aber wie sieht’s mit wirtschaftlichen Auswirkungen aus? Viele Firmen leben vom Verkauf solcher Produkte.
Versteh den Punkt mit Sicherheit und Umwelt. Aber was is mit Traditionen? Silvester ohne Feuerwerk is schwer vorzustellen. Gibt’s Alternativen, die genauso Spaß machen könnten?
Mrausch, vielleicht Drohnen-Licht-Shows? Die sind umweltfreundlicher und können auch spektakulär sein!
Ich stimme zu! Änderungen sind nicht einfach, aber manchmal nötig für das größere Wohl.
ich find diese Idee für ein Böllerverbot ganz gut, aber fragen mich, wie das wirklich in der Praxis umzusetzen ist? Ob die Polizei genug Ressourcen hat, um ein Verbot durchzusetzen?
Stimmt Werner! Gute Frage! Vielleicht könnte mehr über die Rolle der Gemeinden in der Umsetzung diskutiert werden. Was denkt ihr anderen darüber?