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Pestizidhaltige Flufenacet-Produkte drohen Widerruf

Weiterer großer Erfolg der Deutschen Umwelthilfe gegen Pestizide: Bundesamt kündigt ...
In einem bedeutenden Sieg für den Umweltschutz hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erfolgreich das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) dazu bewegt, die Zulassungen von Flufenacet-haltigen Pestiziden zu widerrufen. Diese Entscheidung betrifft insgesamt 36 Produkte, darunter die bekannten Pestizide Elipris und Tactic. Der Wirkstoff Flufenacet ist extrem giftig und steht im Verdacht, gravierende Umwelt- und Gesundheitsgefahren zu verursachen. Die DUH fordert ein sofortiges Verbot ohne Aufbrauchfristen, um Mensch und Natur zu schützen, und drängt auf eine europaweite Rücknahme der Genehmigung.

Bremen (VBR). In einem bedeutenden Schritt für den Umweltschutz hat das Bundesamt für und Lebensmittelsicherheit angekündigt, die Zulassungen von Pestiziden mit dem Wirkstoff Flufenacet zu widerrufen. Diese Entscheidung folgt auf intensive Bemühungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die immer wieder vor den Gefahren dieser Chemikalie gewarnt hat.

Flufenacet ist wegen seiner erheblichen Gesundheits- und Umweltgefahren in die Kritik geraten. Vor allem im Jahr 2023 stieg der Einsatz in Deutschland auf alarmierende 683 Tonnen. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) bestätigte kürzlich, dass der Stoff negative Auswirkungen auf die und menschliche haben kann. Insbesondere kommt es bei der Anwendung zu einer gefährlichen Kontamination des Grundwassers durch Abbauprodukte wie Trifluoressigsäure (TFA).

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, begrüßt die Ankündigung des Bundesamtes als „überfälligen Schritt“: „Das Bundesamt… macht auf unseren Druck hin einen überfälligen Schritt: Es kündigt den Widerruf der Zulassungen für Tactic und Elipris und aller weiteren Pestizid-Produkte mit dem gefährlichen Wirkstoff Flufenacet an“ (Zitat-Quelle: ).

Die DUH fordert ein sofortiges Verbot des Stoffs ohne jegliche Übergangs- oder Aufbrauchfristen. Zieht man den Bericht der EFSA in Betracht, der die schädlichen Auswirkungen des Herbizids detailliert beschreibt, wirkt diese Forderung mehr als gerechtfertigt. TFA belastet inzwischen nahezu flächendeckend deutsche Gewässer, was auch ein Bericht der LAWA bestätigt.

Neben nationalen Schritten strebt die DUH eine Aufhebung der Genehmigung auf EU-Ebene an. Im September 2024 reichte sie Klage beim Gericht der Europäischen Union gegen die Genehmigungsverlängerung ein. Zudem läuft eine rechtliche Auseinandersetzung vor deutschen Gerichten wegen der Zulassungen von Elipris und Tactic.

Caroline Douhaire, Rechtsanwältin, hebt die Verantwortung der nationalen Behörden hervor: „Der Europäische Gerichtshof hat klargestellt, dass die nationalen Zulassungsbehörden dazu verpflichtet sind, bei schädlichen Auswirkungen… die Zulassungen zu widerrufen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Flufenacet zählt zu den sogenannten Ewigkeitschemikalien, die sich nicht abbauen und langfristige Risiken bergen. Seine weitverbreitete Verwendung im Getreideanbau bleibt eine Herausforderung für Umweltpolitik und nachhaltige . Der aktuelle Kurs der DUH unterstreicht die Dringlichkeit eines Wandels hin zu umweltverträglicheren Alternativen in der Agrochemie.


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Potentielle Entwicklungen im Umgang mit Flufenacet und deren Auswirkungen auf Landwirtschaft und Umwelt

Die Ankündigung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), die Zulassungen von Flufenacet-haltigen Pestiziden zu widerrufen, markiert einen bedeutsamen Schritt in der Regulierung gefährlicher Chemikalien innerhalb der EU. Die Entscheidung ist das Ergebnis eines verstärkten Drucks der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sowie wissenschaftlicher Erkenntnisse über die schädlichen Auswirkungen dieser "Ewigkeitschemikalien" auf Mensch und Umwelt. Europaweit wächst der Konsens, dass der Einsatz solcher Substanzen restriktiver gehandhabt werden muss.

Flufenacet gehört zur Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), die in den vergangenen Jahren vermehrt ins Zentrum umweltpolitischer Diskussionen gerückt sind. Aufgrund ihrer Stabilität und Persistenz, die sie gegen natürlichen Abbau resistent macht, stellen PFAS eine besondere Gefahr dar. Diese Problematik wird durch die fortschreitende Akkumulation ihrer Abbauprodukte wie Trifluoressigsäure (TFA) in Gewässern verdeutlicht, was in aktuellen Berichten zu alarmierenden Schlussfolgerungen führt.

Der Vorstoß der DUH und das entschlossene Handeln deutscher Behörden könnten ein Signal an andere europäische Länder senden, ebenfalls gegen problematische Pflanzenschutzmittel vorzugehen. Dies könnte zu einer Neubewertung bestehender Vorschriften auf EU-Ebene und einem strikteren Regulierungsrahmen führen. Angesichts der Tatsache, dass die Europäische Kommission bereits Schritte unternommen hat, um PFAS-strengere Grenzwerte festzulegen, könnte die zukünftige Generallinie darin bestehen, solche Substanzen schrittweise vollständig zu eliminieren.

Langfristig bietet diese Entwicklung Potenzial für Innovationen in der landwirtschaftlichen Praxis. Der Widerruf von Flufenacet-Zulassungen könnte beispielsweise den Weg für umweltfreundlichere Alternativen ebnen, die gleichermaßen wirksam aber weniger umweltschädlich sind. Forschungen und Investitionen in nicht-chemische Unkrautbekämpfungsmethoden oder biologisch abbaubare Herbizide könnten zunehmen. Auf politischer Ebene ist es denkbar, dass Förderprogramme für nachhaltige Landwirtschaft intensiviert werden, um Landwirte beim Übergang zu unterstützen.

Auf globaler Ebene könnte die konsequente Regulierung von PFAS in der EU als Modell dienen, um weltweit ähnliche Maßnahmen zu fördern. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Aktivisten wird dabei entscheidend sein, um ein tragfähiges Gleichgewicht zwischen effektiver Landwirtschaft und Umweltverträglichkeit zu erreichen.

Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, wie wichtig die Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse in politische Entscheidungen ist und wie aktive Bürgerinitiativen wie die der DUH maßgeblich die Debatte über den Umgang mit gefährlichen Pestiziden beeinflussen können.


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8 Antworten

  1. Flufenacet und TFA sind echt problematisch… Aber was machen wir als Konsumenten dagegen? Auf Bio-Produkte umsteigen könnte helfen. Mehr Infos dazu hier [Link](#).

  2. Das Verbot klingt gut, aber was bedeutet das für Landwirte? Wie schnell können sie umstellen und welche Unterstützung bekommen sie dabei? Hoffentlich gibt es Förderungen.

    1. Gute Frage Kirsten23! Vielleicht bietet der Staat bald Unterstützung an. Interessant wäre auch, ob andere EU-Länder folgen.

  3. Große Frage ist doch: Was kommt als Nächstes? Welche Alternativen haben wir zu Flufenacet? Die Umstellung wird sicher nicht einfach.

  4. Ich finde es erstaunlich dass die Behörden erst jetzt reagieren, wo die Probleme doch schon lange bekannt sind. Gibt es Studien die zeigen wie sich TFA auf unsere Gesundheit auswirkt?

    1. Ja Nebert, du hast Recht! Die EFSA-Berichte zeigen klar die Gefahren. Vielleicht hilft ein Blick in diesen [Artikel](#) für mehr Infos.

    2. Ja Nebert, schau mal hier [Link](#), es gibt viele Berichte über die Auswirkungen von TFA auf Wasser und Umwelt!

  5. Wie kann so’n gefährlicher Stoff wie Flufenacet überhaupt solange zugelassen sein? Ich meine, das mit der DUH klingt ja nach nem guten Schritt, aber warum hat das so lange gedauert? Wer ist da verantwortlich?

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