Pestizidabgabe: Landwirtschaftsministerium schützt Ökolandbau

Ökolandbau und Pestizidabgabe: Landwirtschaftsministerium muss Lebensgrundlage der ...

Ökolandbau als Schlüssel zur Zukunft der Landwirtschaft: Mehr Biodiversität, weniger Pestizide

In einer Zeit, in der 70% der europäischen landwirtschaftlichen Flächen geschädigt sind, fordert der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) ein Umdenken im deutschen Landwirtschaftsministerium. Prof. Dr. Katharina Reuter appelliert an die Politik, die Weichen für eine nachhaltige Landwirtschaft zu stellen – und setzt auf eine Biostrategie, die das Ziel von 30% Ökolandbau bis 2030 in den Fokus rückt. Mit einem klaren Bekenntnis zu ökologischen Anbaupraktiken und einer innovativen Pestizidabgabe verspricht dieses Konzept nicht nur den Erhalt fruchtbarer Böden, sondern auch eine Wende hin zu mehr Artenvielfalt und Klimaschutz. Die Zeit für Veränderungen ist jetzt – für die Bäuer:innen und die Umwelt gleichermaßen.

Bremen (VBR). Dieser ausführliche Beitrag ist Teil unseres täglichen VerbandsMonitor und beruht auf offiziellen Pressemitteilungen, die über das Presseportal von news aktuell veröffentlicht wurden.
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Am 27. Mai 2025 brachte der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) eine wichtige Botschaft zur Zukunft des Ökolandbaus in Deutschland. Im Rahmen der diskutierten Schwarz-Roten Biostrategie wird deutlich, dass es an konkreten Zielen im Koalitionsvertrag fehlt, um dem angestrebten Ziel von 30% Ökolandbau bis 2030 nachzukommen, wie es bereits 2023 in der Biostrategie 2030 formuliert wurde. „Bis zu 70% der europäischen Flächen sind geschädigt. Versalzung, Verschmutzung und Versiegelung rauben fruchtbares Land,“ sagt Prof. Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW, und fordert ein Umdenken: „Das Landwirtschaftsministerium muss diesen Prozess gemeinsam mit den Bäuer:innen stoppen – und die Biodiversität und Bodenqualität in der Landwirtschaft steigern.“

Ein wichtiger Aspekt, den der BNW hervorhebt, ist die steigende Nachfrage nach Bioprodukten. Laut der Farm-to-Fork-Strategie der EU soll bis 2030 ein Anteil von 25% Bio-Landwirtschaft erreicht werden. Der BNW fordert jedoch mehr und setzt sich für 30% ein. „Mehr Bio bedeutet mehr Investments – in sauberes Wasser, gesunde Böden und höhere Artenvielfalt,“ so Reuter. Im Jahr 2022 machten pflanzlich-vegane Bio-Milchgetränke bereits 65% des Gesamtmarktes aus, gefolgt von Bio-Fleischersatzprodukten mit 24%. Damit zeigen sich für die Bäuer:innen nicht nur neue Absatzmärkte, sondern auch die Möglichkeit, 1,5 Milliarden Euro an Klimafolgekosten einzusparen, mit Potential auf bis zu vier Milliarden Euro jährlich bis 2030.

Eine zentrale Forderung des BNW bezüglich der Rahmenbedingungen für die nachhaltige Landwirtschaft ist die Einführung einer risikobasierten Pestizidsteuer. „In Schweden und Dänemark haben ähnliche Modelle zu deutlich weniger Pestizideinsatz geführt,“ betont Reuter. Ein weiterer Punkt ist die Reform der Mehrwertsteuer, die insbesondere nachhaltige Produkte begünstigen soll, um die Entscheidung für umweltfreundliche Ernährung zu fördern.

Ein weiterer Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist der Beitrag der ökologischen Landwirtschaft zur Artenvielfalt. Ökologisch bewirtschaftete Flächen zeigen bis zu 95% höhere Artenzahlen der Ackerflora und speichern mehr Bodenkohlenstoff. Gesunde Böden sind entscheidend, um mit extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Dürren umzugehen. „Gesunde Bio-Böden verbessern die Lebensgrundlage von Bäuer:innen, die Lebensmittelsicherheit und die Klimafolgenanpassung. Jetzt in Bio zu investieren, hilft Bäuer:innen trotz Klimawandel erfolgreich zu wirtschaften und macht sie zu aktiven Partner:innen im Umweltschutz,“ fasst Reuter zusammen.

Die Forderungen des BNW sind klar: Es bedarf eines engagierten Wandels in der Landwirtschaft, um die Lebensgrundlage der Bäuer:innen zu schützen und gleichzeitig den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft gestalten.


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Ein Blick in die Zukunft der Landwirtschaft: Chancen und Herausforderungen für den Ökolandbau

Die Ankündigungen des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) verdeutlichen die Dringlichkeit eines Wandels in der Landwirtschaft, insbesondere im Kontext der EU-Strategie „Farm-to-Fork“. Diese Strategie strebt einen Anstieg des Anteils an Bio-Landwirtschaft auf 25% bis 2030 an, doch die tatsächliche Entwicklung zeigt, dass noch erheblicher Handlungsbedarf besteht. Mit lediglich 11% der landwirtschaftlich genutzten Flächen, die ökologisch bewirtschaftet werden, ist Deutschland im internationalen Vergleich noch im Rückstand. Länder wie Schweden und Dänemark haben durch entsprechende steuerliche Anreize bereits positive Ergebnisse im Reduzieren des Pestizideinsatzes erzielt. Eine ähnliche Pestizidsteuer, die der BNW vorschlägt, könnte auch in Deutschland zu einem Rückgang des chemischen Düngereinsatzes führen und damit die Umweltbelastung reduzieren.

Die negative Entwicklung der Bodenqualität ist alarmierend; in Deutschland sind viele Agrarflächen von Humusverlust und Verschmutzung betroffen. Studien zeigen, dass der ökologische Landbau nicht nur die Artenvielfalt steigert, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Klimaanpassung leistet. So speichern ökologisch bewirtschaftete Flächen bis zu 95% mehr Bodenkohlenstoff, was sie resilienter gegenüber extremen Wetterbedingungen macht, die durch den Klimawandel verstärkt werden. In Anbetracht der aktuell zunehmenden Wetterextreme könnte eine solche Resilienz die Lebensgrundlage von Bäuer:innen erheblich verbessern.

Zudem eröffnet der steigende Bedarf an Bio-Produkten nicht nur Chancen für eine nachhaltige Landwirtschaft, sondern fördert auch die Wirtschaft. Bereits heute können durch den Bio-Anbau 1,5 Milliarden Euro an Klimafolgekosten eingespart werden. Hochgerechnet auf eine 30%-Zielmarke für Bio-Landwirtschaft bis 2030 könnten die Einsparungen auf bis zu vier Milliarden Euro jährlich ansteigen. Dies könnte weitreichende positive Effekte auf die gesamte Ökonomie haben, indem die Nachfrage nach gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln weiter wächst.

Die vorgeschlagene Reform der Mehrwertsteuer könnte zudem einen weiteren Anreiz für Verbraucher:innen darstellen, Produkte aus ökologischer Landwirtschaft zu bevorzugen. Indem nachhaltige Produkte steuerlich entlastet werden, wird der Schritt dahin, bewusster und umweltfreundlicher zu konsumieren, attraktiver.

Insgesamt zeigt sich: Ein verstärkter Fokus auf Ökologischen Landbau und diversifizierte Anbaupraktiken ist nicht nur notwendig, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, sondern eröffnet auch neue wirtschaftliche Perspektiven und schützt die Lebensgrundlagen unserer Bäuer:innen. Ein gemeinsames Engagement von Politik, Landwirtschaft und Gesellschaft ist entscheidend, um diese Ziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Ökolandbau
  2. Biodiversität
  3. Pestizid
  4. Humus
  5. Klimafolgenanpassung

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10 Antworten

  1. Die Reform der Mehrwertsteuer könnte tatsächlich helfen! Wenn Bio-Produkte günstiger werden, kaufen vielleicht mehr Leute ein! Was haltet ihr von dieser Idee?

    1. Ja genau! Es wäre super für alle und auch für unsere Umwelt. Welche Produkte wären denn am wichtigsten zu reduzieren?

  2. Ich finde es toll, dass der BNW sich so für den Ökolandbau einsetzt. Aber was ist mit den Landwirten? Wie unterstützen wir sie wirklich? Es muss doch auch Hilfe geben!

  3. Die Zahlen sind echt beeindruckend! 65% für pflanzlich-vegane Bio-Milchgetränke sind stark. Woher kommen diese Produkte eigentlich? Ich frage mich, ob die Qualität immer gleich bleibt.

    1. Das ist eine gute Frage! Vielleicht könnte man mal einen Blick auf die Lieferketten werfen. Wie transparent sind diese wirklich?

    2. Ich habe gehört, dass manche Bio-Produkte nicht wirklich bio sind. Wie können wir sicher sein, dass wir das Richtige kaufen?

  4. Es ist super, dass die Nachfrage nach Bio-Produkten wächst! Aber was können wir als Verbraucher tun, um das zu unterstützen? Ich denke, wir sollten mehr Bio im Alltag integrieren.

  5. Ich finde es echt wichtig, dass der Ökolandbau mehr unterstützt wird. Diese 30% bis 2030 klingen gut, aber wie wollen die das umsetzen? Vielleicht sollten wir mehr über die Pestizidsteuer sprechen. Was denkt ihr?

    1. Die Idee mit der Pestizidsteuer ist interessant! Aber was passiert mit den Bauern? Können die sich das leisten? Ich würde gerne mehr Infos dazu haben.

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