Parodontitis-Vorsorge entscheidend für Herzgesundheit, mahnt KZBV

Lauterbachs Herz-Vorsorge-Pläne sind zu kurz gedacht / KZBV fordert dringend ...

Berlin (ots) – Am 09. Juli 2024 äußerte sich Martin Hendges, der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), im Kontext einer bevorstehenden Verbändeanhörung zum Gesetzentwurf zur Stärkung der Herzgesundheit. Hendges betont die Notwendigkeit eines umfassenden Präventionsansatzes, der Parodontitis als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen stärker berücksichtigt. Er fordert gesetzliche Maßnahmen und ausreichende Mittel zur Früherkennung und Behandlung dieser weit verbreiteten Zahnfleischerkrankung, um langfristige Gesundheitsfolgen und hohe Kosten für das Gesundheitssystem zu vermeiden.

Bremen (VBR). In Berlin ist derzeit ein Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit (Gesundes-Herz-Gesetz – GHG) in der Verbändeanhörung und schlägt hohe Wellen. Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), meldet sich mit einer eindringlichen Forderung zu Wort: Die gesetzliche Verankerung von Parodontitis-Früherkennung und Prävention müsse unbedingt Teil der Bemühungen zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.

Hendges betont die weitreichenden Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Die Herz-Kreislauf-Gesundheit in der Bevölkerung zu stärken, ist grundsätzlich ein gutes Ziel,“ erklärt er. „Jedoch wird der Präventionsgedanke im vorliegenden Referentenentwurf nicht konsequent zu Ende gedacht.“ Er unterstreicht, dass Parodontitis – eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates – ein wesentlicher Risikofaktor für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkte sei. Bei unbehandelten Fällen können sogar Arterienveränderungen und bakterielle Infektionen entstehen, die das Risiko erheblich steigern.

Angesichts dieser Tatsachen fordert die KZBV, dass präventionsorientierte Parodontitistherapien als gesetzliche Leistungen anerkannt und extrabudgetär vergütet werden. So wäre sichergestellt, dass Patienten einen umfassenden Zugang zu Behandlungen erhalten, die sowohl modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen als auch präventiv arbeiten.

Lesen Sie auch:  Bund-Länder-Treffen: BDPK fordert Stufenplan zur Modernisierung

Bemerkenswert sind auch die ökonomischen Aspekte. Die Kosten, die durch unbehandelte oder verspätet erkannte Parodontitis entstehen, sind enorm. Laut international vergleichender Studie belaufen sich die indirekten Krankheitskosten allein in Deutschland auf rund 34,79 Milliarden Euro jährlich. Im zahnärztlichen Bereich schlagen die Folgekosten zusätzlich mit rund 200 Millionen Euro pro Jahr zu Buche. Hendges kritisiert daher scharf, dass trotz dieses Wissens und der evidenten Zusammenhänge die Mittel für parodontologische Prävention entzogen und stattdessen Investitionen in die Herzvorsorge priorisiert wurden.

Diese Position untermauert die KZBV eindringlich im Rahmen der Stellungnahme zum aktuellen Referentenentwurf, die auf ihrer Website einsehbar ist.

Der Blick auf die gesundheitspolitische Landschaft zeigt, dass eine ganzheitliche Präventionsstrategie gefragt ist. Parodontitis darf in der Gesundheitsprävention nicht isoliert betrachtet werden. Nur wenn zahnmedizinische und kardiovaskuläre Prävention Hand in Hand gehen, kann eine nachhaltige Verbesserung der öffentlichen Gesundheit erreicht werden. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet dies Zugang zu umfassender und moderner Behandlung, die ihnen zusteht und gleichzeitig langfristig die Gesundheitskosten senkt.

Lesen Sie auch:  Opt-out-Regelung zur elektronischen Patientenakte erhält breite Zustimmung

Für weitere Informationen stehen Vanessa Hönighaus und Christian Albaum von der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der KZBV zur Verfügung. Sie sind telefonisch unter 030 / 280179-27 oder per E-Mail an presse@kzbv.de erreichbar.

Original-Content von: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), übermittelt durch news aktuell.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Lauterbachs Herz-Vorsorge-Pläne sind zu kurz gedacht / KZBV fordert dringend …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Zitierte Personen und Organisationen

  • Personen:

    • Martin Hendges
    • Vanessa Hönighaus
    • Christian Albaum
  • Organisationen:

    • Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
  • Unternehmen:

    • keine genannt
  • Institutionen:

    • keine direkt genannten Institutionen
  • Gesetzesentwurf:
    • Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit (Gesundes-Herz-Gesetz – GHG)
    • GKV-Finanzstabilisierungsgesetz

Meldung einfach erklärt

  • Datum: 09.07.2024, 10:25 Uhr
  • Herausgeber: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
  • Ort: Berlin

Hintergrund der Mitteilung:

  • Thema: Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit (Gesundes-Herz-Gesetz – GHG).
  • Martin Hendges von der KZBV äußert sich dazu.

Hauptpunkte des Beitrags:

  1. Ziel des Gesetzes:

    • Ziel ist es, die Herz-Kreislauf-Gesundheit in der Bevölkerung zu verbessern.
  2. Kritik der KZBV:
    • Der Entwurf berücksichtigt nicht ausreichend die Rolle der Prävention.
    • Parodontitis ist ein wichtiger Faktor bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Lesen Sie auch:  KI revolutioniert Immobilien: ZIA und EY Studie 2024

Was ist Parodontitis?

  • Eine Entzündungserkrankung des Zahnfleisches.
  • Jeder zweite Erwachsene hat diese Krankheit.
  • Unbehandelt kann sie zu Veränderungen der Arterien und einem höheren Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt führen.
  • Sie kann auch eine Herzinnenhautentzündung verursachen, wenn Bakterien in die Blutbahn gelangen.

Warum ist Prävention wichtig?

  • Früherkennung und Behandlung können hohe Folgekosten vermeiden.
  • Unbehandelte Parodontitis kostet das Gesundheitssystem etwa 200 Millionen Euro im Jahr.
  • Indirekte Krankheitskosten belaufen sich auf rund 34,79 Milliarden Euro.

Forderungen der KZBV:

  • Präventionsorientierte Parodontitistherapie soll gesetzlich anerkannt werden.
  • Diese Therapie sollte budgetfrei gestellt und extra bezahlt werden.
  • Nur so können Patienten umfassend versorgt werden.

Pressekontakt:

  • Vanessa Hönighaus, Leiterin Abt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Christian Albaum, Referent Abt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Kontakt: Tel. 030 / 280179-27, presse@kzbv.de

Weitere Informationen:

  • Die Stellungnahme der KZBV zum Gesetzentwurf ist auf deren Website zu finden.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

8 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Das könnte Sie auch interessieren

Mehr Infos und News aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie hier in der Übersicht