Bremen (VBR).
Die erste Verhandlungsrunde im Tarifstreit der Papierindustrie endete am 28. Januar 2025 in Berlin ohne nennenswerte Fortschritte. Rund 100.000 Beschäftigte dieser Branche blicken nun erwartungsvoll auf die kommenden Gespräche. Trotz der großen Erwartungen der Arbeitnehmer legte die Arbeitgeberseite zunächst kein konkretes Angebot vor, räumte jedoch ein, dass ein Anpassungsbedarf besteht.
Die Forderungen von ver.di, der Gewerkschaft für die Papier-, Pappe- und Kunststoffindustrie, sind klar: 7,5 Prozent mehr bei Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen. Frank Schreckenberg, Experte von ver.di, erklärt: „Im Krisenzeitraum seit 2020 beträgt der Reallohnverlust für die Beschäftigten in der Papierverarbeitung über drei Prozent. Die Lohn- und Gehaltsentwicklung in der Papierverarbeitung darf nicht hinter der der anderen Branchen zurückbleiben.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Hinter diesen Forderungen steht eine umfassende Befragung von Mitarbeitern aus über 100 Betrieben. Diese ergab, dass die Inflationsrate nach einem Rückgang jetzt wieder anzieht, mit Preissteigerungen, die zuletzt im Dezember 2024 bei 2,6 Prozent lagen. Schreckenberg warnt: „Eine sinkende Inflationsrate bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Preise sinken. Insbesondere die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen – Dinge, auf die die meisten von uns nicht verzichten können – verharren auf einem hohen Niveau deutlich über der Inflationsrate. Letztlich kann dem anhaltenden Fachkräftemangel in unserer Branche nur durch eine spürbare Entgeltsteigerung entgegengewirkt werden.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Vor diesem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Hintergrund stellt sich die Frage, wie die Arbeitgeber reagieren werden. Ein spannender Aspekt ist auch der anhaltende Fachkräftemangel, der durch eine attraktive Lohnpolitik gemildert werden könnte. Die nächste Verhandlungsrunde wird am 18. Februar 2025 sicher neue Impulse bringen. Bis dahin bleibt die Situation angespannt, während die Augen weiter auf die Entwicklung der gesamten Industrie gerichtet bleiben.
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ver.di-Medien-Info: Tarifverhandlungen Papierindustrie: Erste Runde ohne Ergebnis und …
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Herausforderungen und Chancen in den Tarifverhandlungen der Papierindustrie
Die derzeitigen Tarifverhandlungen in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) sind ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die viele Branchen seit der Krise 2020 erfasst haben. In einem Sektor, der von hohen Produktionskosten und globalen Marktveränderungen betroffen ist, steht ver.di mit seiner Forderung nach einer 7,5-prozentigen Erhöhung der Löhne und Gehälter vor nicht nur einer finanziellen Diskussion, sondern auch vor einer strategischen Frage zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Branche.
Eine bemerkenswerte Herausforderung ist der anhaltende Reallohnverlust, der in den letzten Jahren viele Arbeitnehmer hart getroffen hat. Die Diskrepanz zwischen Lohnentwicklung und steigenden Lebenshaltungskosten droht, den Konsum zu dämpfen und die Binnennachfrage negativ zu beeinflussen. Dies könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Branche für qualifizierte Arbeitskräfte gefährden.
Ein Blick auf vergleichbare Industrien zeigt, dass Tarifverhandlungen zunehmend ein bedeutendes Mittel sind, um Arbeitnehmerinteressen zu wahren und den Herausforderungen des Fachkräftemangels entgegenzutreten. Besonders in Sektoren, die stark von technologischen Veränderungen betroffen sind, wird eine angemessene Entlohnung als Schlüssel angesehen, um Innovation und Engagement der Mitarbeiter sicherzustellen.
Auf der Makroebene bleibt die Entwicklung der Inflationsrate ein entscheidender Faktor. Während sie in einigen Zeiträumen gesunken ist, ziehen insbesondere Preise für essentielle Güter und Dienstleistungen weiter an. Diese Divergenz erhöht den Druck auf die Verhandlungsführer, eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Arbeitnehmer gerecht wird, ohne die finanzielle Belastbarkeit der Unternehmen zu überschreiten.
Mit der bevorstehenden zweiten Verhandlungsrunde besteht für beide Parteien die Chance, konstruktive Lösungen zu entwickeln, die nicht nur aktuelle Positionen adressieren, sondern auch Perspektiven für modernes Arbeiten und nachhaltiges Wirtschaften schaffen. Die kommenden Wochen werden zeigen, inwieweit Kompromissbereitschaft und Innovationsgeist den Weg zu einem für alle Beteiligten akzeptablen Ergebnis ebnen können.
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7 Antworten
Ich bin froh zu sehen, dass ver.di so stark auftritt. Es ist wichtig, dass auch in Krisenzeiten die Interessen der Arbeitnehmer gewahrt bleiben. Hat jemand aktuelle Infos zur Inflationsrate?
‚Inflation bleibt hoch‘, habe ich neulich gelesen. Es wird immer wichtiger für uns alle, informierte Entscheidungen zu treffen und bei solchen Themen am Ball zu bleiben.
Die Situation für die Beschäftigten in der Papierindustrie ist echt ernst. Ich hoffe, dass in der nächsten Verhandlungsrunde echte Fortschritte erzielt werden können. Die Diskrepanz zwischen Löhnen und Lebenshaltungskosten ist nicht mehr tragbar.
Absolut! Der Fachkräftemangel könnte sich weiter verschärfen, wenn nichts passiert. Wer will schon in einem Job bleiben, wo man nicht genug verdient? Ich drücke den Beschäftigten die Daumen!
Das sehe ich ganz genauso! Wir brauchen eine nachhaltige Lösung für alle Beteiligten und nicht nur kurzfristige Antworten.
Ich finde es wirklich bedenklich, dass die Arbeitgeber kein konkretes Angebot gemacht haben. Wie sollen die Beschäftigten ihre Lebenshaltungskosten decken? Eine Lohnerhöhung von 7,5 Prozent wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Was denkt ihr darüber?
Ja, das sehe ich auch so! Die steigenden Preise belasten alle. Ich frage mich, ob die Arbeitgeber nicht endlich mal bereit sind zu verhandeln und zu hören, was die Leute wirklich brauchen.