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Papierbranche 2023: Tiefpunkt nach Aufschwung

Pressemeldung:Papierbranche 2023: Tiefpunkt nach Aufschwung
Berlin, 1. März 2024 – Die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie erlebt einen ihrer härtesten Einbrüche der letzten zwei Jahrzehnte. Mit dem dramatischen Rückgang bei Produktion und Absatz im Jahr 2023, sieht sich eine der Schlüsselbranchen des Landes mit einer Krise ungekannten Ausmaßes konfrontiert. Die Verluste in den Kernsegmenten grafische Papiere und Verpackungsmaterialien verdeutlichen die tieferliegenden wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Deutschland aktuell zu kämpfen hat. Der Verband DIE PAPIERINDUSTRIE e.V. schlägt Alarm: die Zukunft einer Branche, die als Indikator für die konjunkturelle Entwicklung gilt, steht auf dem Spiel. Inmitten steigender Energiekosten, geopolitischer Spannungen und des unaufhaltsamen Trends zur Digitalisierung, ruft die Branche nach politischer Unterstützung, um die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Produktion erfolgreich meistern zu können.
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Bremen (VBR). In den letzten Jahren hat sich die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie, ein Sektor mit rund 46.000 Mitarbeitenden, beharrlich von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt. Doch diese Bemühungen erlitten 2023 einen herben Rückschlag: Ein beträchtlicher Produktions- und Absatzrückgang markierte das Ende der Aufholjagd. Die Industrie, die jahrzehntelang als stabil galt, steht nun vor beispiellosen Herausforderungen. Laut dem Verband DIE PAPIERINDUSTRIE sank die Produktion um 14 Prozent auf 18,6 Millionen Tonnen, ein Tiefstand, der seit 20 Jahren nicht verzeichnet wurde. Der Absatz fiel um 13 Prozent auf 18,8 Millionen Tonnen, während der Branchenumsatz um dramatische 27 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro zurückging. Der überproportionale Umsatzrückgang signalisiert tiefe Preisnachlässe, welche die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen erheblich beeinträchtigen.

Besonders katastrophal wirkte sich die Lage auf den Absatz von grafischen Papieren aus, der mit einem Rückgang von 29 Prozent weit über den Rückgängen in den europäischen Vergleichsmärkten lag. Auch bei Verpackungspapieren und -karton verzeichneten die Unternehmen einen klaren Rückgang von 7 Prozent. Weniger stark, aber dennoch spürbar, waren die Rückgänge bei Hygiene- und Spezialpapieren, die jeweils um 6 Prozent sanken.

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Hans-Christoph Gallenkamp, der Präsident des Verbandes und CEO des Spezialpapierherstellers Felix Schoeller aus Osnabrück, äußerte sich deutlich zu den Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht: “Papier und Pappe sind Indikatoren für die Konjunkturentwicklung. Die gegenwärtige Wirtschaftsschwäche und die schwierigen Marktbedingungen in Deutschland spiegeln sich in den Rückgängen bei Druck und Verpackung wider.” Gallenkamp führt die Probleme unter anderem auf die steigenden Energiekosten, die Folgen der Energiewende sowie den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zurück. Auch der Trend zur Digitalisierung setzt der Branche zunehmend zu, was in Werksschließungen und Maschinenstilllegungen resultiert.

Angesichts eines schwierigen Jahres 2023 und eines verhaltenen Starts ins Jahr 2024 stehen viele Unternehmen vor ernsten Herausforderungen. Hohe Kosten für Energie, Rohstoffe und Transport sowie Planungsunsicherheiten durch politische Entscheidungen belasten die Branche zusätzlich. Dies trifft einen Sektor hart, der eine zentrale Rolle in einer auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Kreislaufwirtschaft spielt.

DIE PAPIERINDUSTRIE appelliert deshalb an die Politik, die regulatorischen Hürden zu minimieren und eine unterstützende Transformation der Unternehmen zu ermöglichen. Es steht viel auf dem Spiel – nicht nur für die betroffenen Unternehmen und ihre Beschäftigten, sondern auch für die Umstellung auf eine nachhaltigere Zukunft, in der papierbasierte Verpackungslösungen eine wichtige Rolle spielen können. Die Branche blickt trotz der aktuellen Herausforderungen in die Zukunft und strebt danach, innovative Ansätze zu entwickeln, die eine umweltfreundlichere Alternative zu fossilen Materialien bieten könnten.

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Papierindustrie 2023: Deutlicher Rückgang nach Aufholjagd

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