Jugend.Akademie TO 2024 in Leipzig: 400 Nachwuchskräfte diskutieren Fachkräftemangel und Zukunft der Orthopädie-Technik in der Hilfsmittelversorgung

Am 16. und 17. Mai 2024 trafen sich in Leipzig rund 400 Auszubildende und Studierende zur siebten Jugend.Akademie TO des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik, um aktuelle Entwicklungen in der Hilfsmittelversorgung zu diskutieren. Die Branche steht unter massivem Fachkräftemangel – über 80 Prozent der Betriebe erwarten eine weitere Verschlechterung, 77 Prozent befürchten Versorgungslücken – verschärft durch hohe Bürokratie- und Preisdruckbelastung. Mit der Jugend.Akademie sollen Impulse gesetzt werden, um Nachwuchs zu gewinnen und so eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Hilfsmittelversorgung langfristig zu sichern.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Jugend.Akademie TO: 16. und 17. Mai 2024 in Leipzig, 400 Auszubildende und Studierende
– Über 80 % der Betriebe erwarten zunehmenden Fachkräftemangel gefährdet künftige Hilfsmittelversorgung
– Überbordende Bürokratie und niedrige Vergütung drücken Attraktivität der Orthopädie-Techniker-Ausbildung

Jugend.Akademie TO 2024 in Leipzig: Impulse gegen den Fachkräftemangel in der Orthopädie-Technik

Am 16. und 17. Mai 2024 fand in Leipzig die siebte Jugend.Akademie TO des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik (BIV-OT) statt. Rund 400 Auszubildende und Studierende trafen sich, um sich intensiv über die neuesten Entwicklungen, Konzepte und Produkte in der Hilfsmittelversorgung auszutauschen und ihre beruflichen Perspektiven zu stärken. Die Veranstaltung setzt ein deutliches Signal im Kampf gegen den zunehmenden Fachkräftemangel der Branche: „Mit der Jugend.Akademie TO möchten wir dem massiven Fachkräftemangel entgegenwirken, unter dem unsere Branche leidet“.

Der demografische Wandel verschärft die Situation zusätzlich. Wie es heißt, ist das besonders kritisch, denn: „Wir müssen auch morgen eine flächendeckende und qualitätsbasierte Hilfsmittelversorgung sicherstellen. Nur so bleiben wir lange mobil und arbeitsfähig“. Die Herausforderungen spiegeln auch die Erwartungen der Unternehmen wider: Mehr als 80 Prozent der befragten Betriebe erwarten eine Verschlechterung der Fachkräftesituation, während etwa 77 Prozent die Hilfsmittelversorgung durch diese Entwicklung perspektivisch gefährdet sehen.

Ein weiteres Problem ist die hohe Bürokratiebelastung in der Branche. Betont wird: „Täglicher und wachsender Papierkrieg, mehr als 1000 verschiedene Verträge – unser eigentlicher Job verschwindet hinter der Bürokratie“. Durchschnittlich verbringen etwa 70 Prozent der Unternehmen mehr als 30 Prozent ihrer Zeit mit administrativen Aufgaben statt mit der direkten Patientenversorgung. Hinzu kommt der wirtschaftliche Druck: „Wir werden von den gesetzlichen Krankenkassen unter starken Preisdruck gesetzt“. Diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass viele Nachwuchskräfte den Beruf verlassen und in besser bezahlte Branchen wie die Autoindustrie oder Holzverarbeitung wechseln.

Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik unterstreicht, dass beide Faktoren – verbesserte Arbeitsbedingungen und berufliche Perspektiven – „essentiell [sind], um die Fachkräfte langfristig zu binden“. Die Jugend.Akademie TO gilt als entscheidendes Forum, um diese Herausforderungen anzugehen und die Zukunft der Hilfsmittelversorgung zu sichern – ein echtes Leuchtfeuer der Hoffnung in einer Branche, die dringend Reformen benötigt.

Weitere Informationen zur WvD-Branchenumfrage 2024, Vorschläge zur Reform der Hilfsmittelversorgung sowie detaillierte Statistiken zum Fachkräftemangel stehen Interessierten in den entsprechenden Broschüren des Bündnisses „Wir versorgen Deutschland“ zur Verfügung.

Fachkräftemangel und Bürokratie in der Orthopädie-Technik – eine soziale Herausforderung am Wendepunkt

Der Fachkräftemangel und eine zunehmende Bürokratie stellen die Orthopädie-Technik vor eine tiefgreifende Krise mit weitreichenden gesellschaftlichen Folgen. Diese Zweige der Hilfsmittelversorgung sind essenziell, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine selbstbestimmte Lebensqualität zu ermöglichen. Doch gerade in Zeiten des demografischen Wandels, bei dem die Zahl der älteren und hilfebedürftigen Menschen stetig wächst, geraten Versorgung und Pflege zunehmend unter Druck.

Die Ursachen der angespannten Lage sind vielschichtig: Zum einen erschwert der Mangel an qualifizierten Fachkräften die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit passgenauen Hilfsmitteln. Zum anderen führen komplexe bürokratische Abläufe zu Verzögerungen und zusätzlichem Aufwand, der sowohl auf Seiten der Fachkräfte als auch der Betroffenen spürbar ist. Diese strukturellen Herausforderungen wirken sich direkt auf die Gesundheitsversorgung und damit auf das gesellschaftliche Zusammenleben aus.

Herausforderungen für Pflege und Versorgung

Die Versorgungslücke in der Orthopädie-Technik trifft Pflegebedürftige besonders hart, denn fehlende oder verzögerte Hilfsmittel können die Mobilität und somit die Selbstständigkeit erheblich einschränken. Das führt nicht nur zu mehr Belastung für Angehörige und Pflegekräfte, sondern auch zu höheren Folgekosten im Gesundheitssystem. In einer alternden Gesellschaft gewinnt die effiziente und verlässliche Bereitstellung von orthopädietechnischen Leistungen deshalb an zentraler Bedeutung.

Reformbedarf im Ausbildungs- und Arbeitsumfeld

Gleichzeitig ist ein Umdenken in Ausbildung und Arbeitsorganisation dringend erforderlich. Attraktive Ausbildungswege, bessere Arbeitsbedingungen und eine Modernisierung der Prozesse könnten helfen, den Nachwuchs zu sichern und Fachkräfte zu binden. Zudem müssen bürokratische Hürden abgebaut werden, um Fachpersonal mehr Zeit für die eigentliche Versorgung zu verschaffen.

In dieser Kombination aus Fachkräftemangel und überbordender Bürokratie steckt der Kern des Problems – eine Situation, die nachhaltige Reformen verlangt, um langfristig eine bedarfsgerechte und menschenwürdige Versorgung sicherzustellen. Nur so kann die Orthopädie-Technik ihre wichtige gesellschaftliche Rolle angesichts des demografischen Wandels weiterhin erfüllen.


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OTWorld 2024: Zukunft der Hilfsmittelversorgung von Fachkräftemangel geplagt

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