Bremen (VBR). In Wiesbaden sorgen aktuelle Zahlen für Aufsehen: Laut einer repräsentativen Forsa-Studie sind inzwischen über 19 Millionen Deutsche von den Vorteilen der Osteopathie überzeugt. Das Meinungsforschungsinstitut hat im Auftrag des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. rund 2.500 Bundesbürger telefonisch und weitere 1.000 Personen online befragt. Das Ergebnis ist ein beachtlicher Anstieg der Patientenzahl um 4,5 Millionen innerhalb der letzten drei Jahre.
“Der enorme Zuwachs um acht Prozentpunkte in den letzten drei Jahren zeigt das anhaltend hohe Interesse und die wachsende Akzeptanz der Osteopathie”, erklärt VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann. Diese ganzheitliche Medizinform erfreut sich nicht nur zunehmender Beliebtheit, sondern auch hoher Zufriedenheit: Drei von vier Patienten geben an, mit ihrer Behandlung sehr zufrieden oder zufrieden zu sein. Beachtliche 87 Prozent würden die Osteopathie weiterempfehlen und 83 Prozent erneut in Anspruch nehmen.
Aktuell praktizieren rund 10.000 Osteopathinnen und Osteopathen in Deutschland, die jährlich etwa 10 Millionen Behandlungen durchführen. Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es jedoch auch ernste Bedenken. Einige Anbieter bieten osteopathische Leistungen ohne abgeschlossene Ausbildung an – eine besorgniserregende Entwicklung, wie Prof. Fuhrmann erläutert: “Qualifizierte Osteopathen haben eine mindestens vier- bis fünfjährige Ausbildung oder ein Studium an einer Osteopathie-Schule absolviert. Osteopathie kann man nicht im Schnelldurchgang lernen.”
Die große Nachfrage hat tatsächlich dazu geführt, dass gut jeder siebte Anbieter keine formale Qualifikation besitzt. Dies ist alarmierend, da Osteopathie rechtlich als Heilkunde betrachtet wird und somit qualitativ hochwertige Ausbildung erfordert. Der Verband fordert daher, die Osteopathie durch ein Berufsgesetz zu regeln, um den Patientenschutz und Verbraucherschutz zu gewährleisten. Bereits 2018 hatten Dreiviertel der osteopathisch Behandelten eine solche gesetzliche Regelung unterstützt.
Als eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin konzentriert sich Osteopathie darauf, Beschwerden auf ihren Ursprung zurückzuführen und behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit. Sie kann bei vielen Krankheiten hilfreich sein und zudem präventiv wirken.
Der Verband der Osteopathen Deutschland e.V., der größte Berufsverband Deutschlands mit über 6.200 Mitgliedern, setzt sich intensiv für die Sicherheit der Patienten und den Verbraucherschutz ein. Er fordert hierfür eine klare gesetzliche Regulierung und bietet umfassende Informationen und Beratungen zu hoch qualifizierten Osteopathen. Weitere Details sind auf der Webseite www.osteopathie.de zugänglich.
In Zeiten steigender Nachfrage ist es unerlässlich, dass die Qualitätssicherung und die Standards in der Osteopathie auf höchstem Niveau gehalten werden – zum Wohl und zur Zufriedenheit aller Patienten.
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Forsa-Studie: Osteopathie immer gefragter / Hohe Zufriedenheit / Risiko Qualifikation
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Zunehmende Bedeutung der Osteopathie in modernen Gesundheitssystemen: Chancen und Herausforderungen
Die aktuelle Forsa-Studie unterstreicht nicht nur die steigende Akzeptanz der Osteopathie in Deutschland, sondern wirft auch ein Licht auf ähnliche Entwicklungen in anderen Teilen der Welt. In Ländern wie den USA, Großbritannien und Australien hat die Integration von osteopathischen Leistungen in das Gesundheitssystem bereits Wellen geschlagen. Diese internationale Perspektive zeigt, dass die Anerkennung und hohe Zufriedenheit mit der Osteopathie keine isolierte Erscheinung ist, sondern Bestandteil eines weltweiten Trends hin zu ganzheitlicher Medizin.
In den USA beispielsweise ist die Zahl der praktizierenden Osteopathen in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen, wobei sich die osteopathische Medizin als eine vollwertige Ergänzung zur traditionellen Schulmedizin etabliert hat. Osteopathie-Programme an Universitäten bieten umfassende Ausbildungen und tragen dazu bei, das Ansehen und die Qualität des Berufsstandes zu sichern. Ein ähnliches Muster lässt sich in Großbritannien beobachten, wo Osteopathie durch professionelle regulatorische Gremien beaufsichtigt wird.
Die wachsende Beliebtheit der Osteopathie bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Die zunehmende Anzahl an Behandlungen erfordert eine entsprechende Regulierung und Kontrolle, um sicherzustellen, dass Patienten ausschließlich von qualifizierten Fachkräften behandelt werden. Dies betont auch Prof. Marina Fuhrmann in der Pressemitteilung des VOD, indem sie ein Berufsgesetz fordert, das klare Standards setzt und den Patientenschutz garantiert. Ähnliche gesetzliche Regelungen existieren bereits in einigen europäischen Ländern, was als Vorbild für Deutschland dienen könnte.
Ein weiterer Aspekt, der im Kontext der Osteopathie relevant ist, betrifft die Integration in das bestehende Gesundheitsversorgungssystem. Hier eröffnet sich ein spannendes Feld für zukünftige Entwicklungen. Modelle der integrierten Versorgung, die verschiedene medizinische Disziplinen zusammenbringen, könnten die Effizienz und Effektivität der Behandlung steigern und gleichzeitig die ganzheitliche Betreuung der Patienten optimieren. Pilotprojekte und Forschungsinitiativen könnten hier wichtige Erkenntnisse liefern und Wege aufzeigen, wie traditionelle Schulmedizin und alternative Heilmethoden synergetisch zusammenarbeiten können.
Die Zukunft der Osteopathie sieht vielversprechend aus, doch bleibt es entscheidend, die Balance zwischen Qualitätssicherung und wachsender Nachfrage zu finden. Bildungsinstitutionen, politische Entscheidungsträger und Berufsverbände müssen Hand in Hand arbeiten, um die Osteopathie langfristig auf einem hohen Standard zu halten und gleichzeitig den Zugang zu osteopathischen Leistungen für alle Bürger zu gewährleisten. Nur durch ein solch koordiniertes Vorgehen kann sichergestellt werden, dass die positiven Trends, welche die Forsa-Studie offenbart hat, nachhaltig und zum Vorteil aller Beteiligten fortgeführt werden.
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5 Antworten
“hohe Zufriedenheit” ist gut aber was machen wenn man an einen nicht-qualifizierten Osteopathen gerät? gibt es eine liste von geprüften Osteopathen?
@Brunhild Schmidt ja es gibt auf der Webseite des VOD (https://www.osteopathie.de) ein Verzeichnis von qualifizierten Osteopathen, das könnte helfen!
19 millionen menschen überzeugt is wirklich viel! Aber ich finde es wichtig dass alle Behandler gut ausgebildet sind wie kann man da sicher gehen?
Interesant zu lesen dass die Osteopathie so stark zunimmt. Aber wie sicher sind die Behandlungen wirklich wenn so viele Anbieter keine formale Ausbildung haben?
Gute Frage Inna, das ist sehr besorgniserregend! Ich denke, das Berufsgesetz von dem Prof. Fuhrmann spricht könnte da eine Lösung sein.