Bremen (VBR).
Mehr als 140 Expertinnen und Experten versammelten sich kürzlich auf der Fachtagung „Botanischer Artenschutz in Kommunikation und Praxis: Potenziale, Perspektiven, Partnerschaften“ in Osnabrück. Diese Veranstaltung, Teil des Projekts Wildpflanzenschutz Deutschland (WIPs-De), fand im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt statt. Dort wurde der bedeutende „Osnabrücker Beschluss“ ins Leben gerufen – ein Maßnahmenpaket zur Schaffung von Rahmenbedingungen, um den bedrohlichen Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen.
Der Schutz gefährdeter Wildpflanzen, darunter Arnika, Sumpf-Enzian und Knabenkraut, ist dringlicher denn je. Etwa ein Drittel unserer heimischen Wildpflanzen steht auf der Roten Liste und droht auszusterben. Die treibende Kraft hinter diesem Rückgang ist die intensive Landnutzung, eine Entwicklung, die mit dem Insektensterben vergleichbar ist. „Wir müssen dringend handeln! Dabei geht es nicht um die Schönheit einzelner Pflanzen“, sagte Prof. Dr. Sabine Zachgo, Leiterin der AG Botanik und Direktorin des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück. „Ihre Bedeutung ist vielmehr essentiell für intakte Ökosysteme und damit für uns Menschen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Bereits seit über einem Jahrzehnt arbeitet der Botanische Garten der Universität Osnabrück zusammen mit Partnerinstitutionen in Berlin, Mainz, Potsdam und Regensburg an der Sicherung der genetischen Vielfalt. Dazu sammeln Wissenschaftler Saatgut bedrohter Arten deutschlandweit, lagern es in speziellen Banken ein, kultivieren die Pflanzen und setzen sie schließlich wieder in ihre natürlichen Lebensräume ein. Diese Methoden verbinden klassische Naturschutzansätze mit innovativen Techniken, um das Aussterben wertvoller Arten zu verhindern.
Die Bedeutung dieses Engagements wird durch die Bildungsarbeit der Grünen Schulen unterstützt. Sie sensibilisieren die Öffentlichkeit für die komplexe Vielfalt der Natur und fördern gesellschaftliche Unterstützung. Der Erhalt der Förderung nach 2025 bleibt jedoch ungewiss, weshalb eine Umsetzung der kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedeten Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt 2030 entscheidend ist. „Um das Sterben der Wildpflanzen zu stoppen, braucht es eine Trendwende im botanischen Artenschutz“, betonte Prof. Dr. Zachgo (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Die von Fachleuten erarbeiteten Handlungsfelder sollten nun zügig umgesetzt werden, um die biologische Vielfalt effektiv zu schützen.
Diese Strategien eröffnen neue Perspektiven im Kampf gegen den Biodiversitätsverlust. Eine breite gesellschaftliche Unterstützung ist unverzichtbar, um den Weg für einen nachhaltigen Naturschutz zu ebnen.
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Wildpflanzen retten: „Osnabrücker Beschluss“ zum Artenschutz veröffentlicht
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Zukunft des Artenschutzes: Neue Wege für den Erhalt der biologischen Vielfalt
Die Veröffentlichung des Osnabrücker Beschlusses markiert einen bedeutenden Meilenstein im nachhaltigen Schutz von Wildpflanzen, doch die Herausforderungen bleiben immens. Der Verlust an biologischer Vielfalt ist ein globales Phänomen, das in vielen Aspekten mit dem dramatischen Insektensterben vergleichbar ist. Dabei sind intakte Ökosysteme entscheidend für das Überleben vieler Arten und letztlich auch für das menschliche Fortbestehen. Ohne Pflanzen, die essenzielle Services wie die Fotosynthese und die CO2-Speicherung ausführen, würde das ökologische Gleichgewicht und damit das Klima weiter destabilisiert.
Internationale Bemühungen im Bereich des botanischen Artenschutzes zeigen, dass Kooperationen über regionale und nationale Grenzen hinweg fruchtbar sein können. Ähnliche Projekte in Großbritannien oder den Vereinigten Staaten, bei denen ebenfalls auf Saatgutbanken und Wiederansiedlungsprogramme gesetzt wird, konnten bereits messbare Erfolge erzielen. Die Herausforderung besteht darin, solche Programme langfristig zu finanzieren und weiterzuentwickeln.
Mit Blick auf die Ende 2025 endende Förderperiode des Projekts WIPs-De ist schnelles Handeln gefragt. Das kürzlich beschlossene Regierungsprogramm zur Biologischen Vielfalt 2030 bietet jedoch eine Grundlage, die notwendigen Mittel zu mobilisieren und spezifische Aktionspläne umzusetzen. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik die Dringlichkeit erkennt und Maßnahmen effizient priorisiert.
Langfristige prognostische Analysen deuten darauf hin, dass ohne kontinuierlichen politischen und gesellschaftlichen Druck viele dieser Initiativen stark eingeschränkt würden, was erhebliche Auswirkungen auf die Wiederherstellung und den Erhalt der Biodiversität hätte. Die Technologieentwicklung und Innovationen in den Bereichen Genetik und Umweltwissenschaft bieten jedoch Hoffnung. Fortschritte etwa bei der genetischen Kartierung oder verbesserten Kultivierungstechniken könnten zukünftig helfen, gefährdete Pflanzen effektiver zu schützen.
Der Erfolg dieser Maßnahmen hängt letztlich von einer Gesellschaft ab, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist und aktiv am Schutz ihrer natürlichen Umgebung teilnimmt. Bildungsangebote, wie sie die Grünen Schulen der Botanischen Gärten bieten, spielen hierbei eine fundamentale Rolle, um Bewusstsein zu schaffen und soziales Engagement zu fördern. Nur durch kollektives Handeln kann die fortschreitende Umweltzerstörung gestoppt und eine neue Balance erreicht werden, die nicht nur die Pflanzenwelt, sondern unser gesamtes Ökosystem schützt.
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8 Antworten
Finde ich super was da in Osnabrück passiert ist! Aber warum endet die Förderung 2025 schon? Sollte man sowas nicht langfristig planen?
Stimmt genau! Langfristige Planung ist wichtig und sollte von der Regierung unterstützt werden. Vielleicht sollten wir alle unsere Abgeordneten dazu ansprechen.
Warum redet niemand über die Finanzierung dieser Projekte? Ohne Geld kann nichts umgesetzt werden. Vielleicht könnten wir mehr Spendenaktionen starten?
Guter Punkt! Vielleicht sollten auch große Unternehmen mit ins Boot geholt werden. Es gibt bestimmt Firmen, die solche Projekte unterstützen würden.
Die Idee mit den Saatgutbanken klingt interessant. Aber wie funktioniert das genau? Werden alle Pflanzenarten gespeichert oder nur bestimmte?
Ja, Saatgutbanken sind wichtig! Sie speichern oft bedrohte Arten, um sie später wieder anzupflanzen. Schade, dass viele nicht wissen wie wertvoll sie sind.
Es ist wichtig was für die Wildpflanzen gemacht wird, aber ob die Politik wirklich schnell handelt? Hoffentlich bleibt das Thema nicht nur bei Worten! Mehr Infos zu Artenschutz gibt es hier: [link]
Ich finde es gut das so viele Experten zusammenkommen, um die Wildpflanzen zu schützen. Aber wie können wir als normale Menschen helfen? Gibt es Projekte, wo man sich engagieren kann?