Deutscher Altersvorsorge-Index 2024: Stimmung zur Rente hellt sich auf – Worauf Ruheständler bei Altersvorsorge, Rentenreform und Rentenpolitik jetzt achten sollten

Die Stimmung zur Altersvorsorge hat sich im Frühjahr 2024 erstmals seit Monaten wieder leicht aufgehellt: Der DIVAX-AV stieg von −4,4 im Herbst 2023 auf −0,4 Punkte. Auslöser ist vor allem das Rentenreformpaket II der Bundesregierung, das ein festgeschriebenes Rentenniveau und Generationenkapital vorsieht. Während 17,7 Prozent der Befragten in den nächsten 10 bis 20 Jahren eine Verbesserung der gesetzlichen Rente erwarten, rechnen 55,3 Prozent weiter mit einer Verschlechterung. Zur Finanzierung sprechen sich 44,3 Prozent für eine Erhöhung des Steuerzuschusses aus, nur 13 Prozent unterstützen eine Anhebung des Renteneintrittsalters.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Deutscher Altersvorsorge-Index stieg von –4,4 im Herbst 2023 auf –0,4 im Frühjahr 2024
– 55,3 % erwarten Verschlechterung der gesetzlichen Rente, nur 17,7 % rechnen mit Verbesserung
– Rentenreformpaket II verspricht Rentenniveau-Festschreibung und Einführung von Generationenkapital

Die Stimmung zur Altersvorsorge verbessert sich – wichtiger Impuls durch Rentenreformpaket II

Die Stimmung in der Bevölkerung zur Altersvorsorge scheint sich nach langem Abschwung wieder leicht aufzuhellen. In der Frühjahrsbefragung 2024 erreichte der Deutsche Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV), der halbjährlich die Stimmungslage zu Altersvorsorge und Vermögensbildung misst, auf Basis der Antworten von 2.000 Bürgerinnen und Bürgern einen Wert von -0,4 Punkten, nachdem er im Herbst 2023 noch bei -4,4 lag.* Dieser Anstieg signalisiert ein wachsendes Vertrauen in die künftige Entwicklung der Rentensituation in Deutschland.

Eine zentrale Rolle spielt dabei das Rentenreformpaket II der Bundesregierung, das aktuell im Fokus der öffentlichen und politischen Diskussion steht. Dieses Paket verspricht, das Rentenniveau festzuschreiben und mit dem Generationenkapital eine neue Finanzierungsquelle einzuführen.* Prof. Dr. Michael Heuser erläutert dazu: „Möglicherweise leiten die Menschen aus der starken medialen Präsenz des Themas Rente ab, dass die Politik diese mit Blick auf den Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge 'sturmfest' machen will.“

Die Zahlen der Befragung spiegeln diese Gemengelage wider: 17,7 Prozent der Befragten erwarten in den nächsten 10 bis 20 Jahren eine Verbesserung des Versorgungsniveaus der gesetzlichen Rente, während im Herbst 2023 nur 14,5 Prozent diese Erwartung äußerten.* Trotz dieser leichten Aufhellung rechnet mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 55,3 Prozent, weiterhin mit einer Verschlechterung.*

Die Befürchtung, dass die Finanzierung der Rentenlast vor allem die Erwerbstätigen treffen wird, formuliert Heuser klar: „Die Zeche bezahlen also die Erwerbstätigen, die dann noch weniger Netto vom Brutto erhalten.“ Entsprechend zeigt die Befragung auch Präferenzen zur Finanzierung: Knapp 44,3 Prozent der Befragten bevorzugen die Erhöhung des Steuerzuschusses, etwa ein Viertel spricht sich für höhere Rentenbeiträge aus, während 17,7 Prozent eine Absenkung des Rentenniveaus gutheißen. Nur 13 Prozent unterstützen eine Anhebung des Renteneintrittsalters.*

Prof. Dr. Heuser kommentiert diese breite Zustimmung zur Politik: „Die Maßnahmen der Politik treffen also in weiten Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung. Wirklich erstaunlich ist das nicht. Denn der Anteil derjenigen, die bereits in Rente sind oder bald in Rente gehen, nimmt stark zu.“

Gleichzeitig warnt Mathais, dass das Generationenkapital, mit dem man ein Rentenniveau von 48 Prozent absichern möchte, „signifikant zur Finanzierung der Renten der geburtenstarken Jahrgänge beitragen“ kann, dies aber „Jahrzehnte zu spät“ komme.* Zudem erwartet er im Parlament erhebliche Diskussionen über das Rentenpaket II. Seine Sorge: Sollte das Paket scheitern, könnte auch die Reform der privaten Altersvorsorge auf der Strecke bleiben – ein Szenario, das bereits in vorherigen Legislaturperioden enttäuschte.

Dass das Thema Rente weiterhin höchste gesellschaftliche Relevanz besitzt, wird durch diese Entwicklungen deutlich. Die Politik steht vor der Herausforderung, nachhaltige Reformen anzustoßen, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und die Altersvorsorge langfristig zu sichern.

Rente zwischen Reformdruck und Generationenkonflikt – Herausforderungen und Perspektiven

Die gesetzliche Rentenversicherung steht im Spannungsfeld zwischen dem notwendigen Reformdruck und den Erwartungen einer zutiefst veränderten Gesellschaft. Während die demografische Entwicklung und der gesellschaftliche Wandel den Ruf nach Nachhaltigkeit und Fairness in der Altersvorsorge lauter werden lassen, wachsen zugleich die unterschiedlichen Ansprüche und Sorgen verschiedener Generationen. Die Folge sind widersprüchliche Vorstellungen darüber, wie die Rente heute gestaltet werden muss, damit sie auch morgen noch verlässlich ist.

Diese Debatte ist Teil eines breiten gesellschaftlichen Diskurses, denn die Frage nach der Rente berührt nicht nur individuelle Lebenspläne, sondern die Lastenverteilung zwischen den Generationen. Es geht um die Balance zwischen finanzieller Absicherung der heute Älteren und den Belastungen, die jüngere Generationen zu tragen bereit sein müssen. Gleichzeitig wird die gesetzliche Rentenversicherung in Frage gestellt – nicht zuletzt, weil Alternativen zur klassischen Absicherung an Bedeutung gewinnen und neue Modelle diskutiert werden.

Wie viel Optimismus ist berechtigt?

Die Stimmung in der Altersvorsorge hat sich trotz der genannten Herausforderungen teilweise aufgehellt. Optimismus entspringt der Hoffnung auf Reformen, die den demografischen Wandel abfedern und Generationengerechtigkeit herstellen. Doch die Widersprüche sind groß: Einerseits wächst das Vertrauen in neue Rentenkonzepte und Anpassungen; andererseits bleiben Unsicherheiten bestehen, wie etwa die langfristige Finanzierung oder die Bereitstellung ausreichender Renten.

Wege zu nachhaltigen Rentenkonzepten

Um den Herausforderungen zu begegnen, sind vielfältige Lösungsansätze notwendig. Ein zentraler Punkt ist, Wege zu finden, die eine tragfähige Finanzierung der Altersvorsorge sichern, ohne eine Generation übermäßig zu belasten. Zugleich muss die Politik Antworten auf die gesellschaftlichen Fragen geben, wie Alterssicherung gestaltet und um welche Instrumente sie ergänzt werden kann.

Wichtige Aspekte dabei sind:

  • Balance zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern: Wie kann die gesetzliche Rentenversicherung an demographische Veränderungen angepasst werden, ohne dass einzelne Generationen zu stark belastet werden?

  • Integration alternativer Vorsorgemodelle: Welche Rolle können private und betriebliche Altersvorsorge künftig spielen, um die gesetzliche Rente zu ergänzen?

  • Gesellschaftliche Akzeptanz als Voraussetzung: Wie können politische Entscheidungen getroffen werden, die das Vertrauen aller Generationen fördern und so den sozialen Zusammenhalt stärken?

Diese Fragen bestimmen weiterhin den gesellschaftlichen Diskurs zur Rente – und zeigen, dass die Reformdebatte nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern ein zentrales Thema für die Zukunft der Gesellschaft bleibt.


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Deutscher Altersvorsorge-Index Frühjahr 2024 (DIVAX-AV) / Stimmungsbild zur Rente …

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