Bremen (VBR). Zum Jahresbeginn 2025 vollzieht sich ein bemerkenswerter Führungswechsel im Verband der Chemischen Industrie (VCI) Baden-Württemberg, da André Olveira-Lenz die Hauptgeschäftsführung übernimmt. Olveira-Lenz, der gleich zu Beginn des Dezembers in der Geschäftsstelle in Baden-Baden seine Aufgaben aufgenommen hat, tritt die Nachfolge von Winfried Golla an, der nach Nordrhein-Westfalen geht.
Olveira-Lenz bringt umfassende Erfahrung aus seiner Zeit bei der IHK Südlicher Oberrhein mit, wo er für Innovation und Umwelt zuständig war. In der Chemie- und Pharmabranche ist er kein Unbekannter. Er versteht die Herausforderungen und Chancen dieser dynamischen Industrien nur allzu gut. Seine Vision für die Zukunft des Standorts Baden-Württemberg ist klar: „Wir haben viel zu hohe Energie– und Arbeitskosten. Hinzu kommt die international nicht konkurrenzfähige Höhe der Steuerbelastung für Unternehmen.“ Zudem will er gegen die Bürokratie vorgehen: „Und auch beim Thema Bürokratie werde ich mit und für unsere Unternehmen bei der Politik den Finger in die Wunden legen!“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Diese Herausforderung kommt in einer Zeit globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten, in der die Chemieindustrie vor strukturellen Transformationen steht. Energiepreise und regulatorische Anforderungen sind ein fortwährendes Spannungsfeld, dem Olveira-Lenz Aufmerksamkeit schenken will. Sein Fokus liegt darauf, den VCI als Dienstleister zu positionieren, der seine Mitglieder durch diese schwierigen Zeiten führt.
Golla hingegen zieht es nach Düsseldorf, wo er sich auf neue, aber vertraute Herausforderungen freut: „Die Zeit im Südwesten war schön: Wir hatten spannende Projekte, haben tolle Netzwerke geknüpft und konnten einiges bewirken“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Für ihn gilt es nun, seine gesammelten Erfahrungen in einem neuen kulturellen und wirtschaftlichen Kontext anzuwenden.
Der VCI Baden-Württemberg selbst vertritt 345 Unternehmen und 81.185 Beschäftigte mit einem beeindruckenden Umsatz von etwa 34 Milliarden Euro im Jahr 2023. Untergliedert ist der Verband in drei eigenständige Fachverbände, die jeweils über spezifische Branchenkompetenzen verfügen.
Dieser Wechsel markiert somit nicht nur einen personellen, sondern auch einen strategischen Wandel. Die Branchengemeinschaft darf gespannt sein, wie Olveira-Lenz den Spagat zwischen drängenden innerbetrieblichen Belangen und den externen politischen Herausforderungen meistert. Denn letztlich wird der Erfolg seiner Amtszeit daran gemessen werden, wie der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg in der Chemieindustrie gestärkt aus diesem Wandel hervorgeht.
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Personalie | Neuer Hauptgeschäftsführer im Chemie-Wirtschaftsverband in Baden-Baden: …
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Die Herausforderungen der Chemiebranche und ihre Zukunft in Baden-Württemberg
Mit dem Wechsel an der Spitze des VCI Baden-Württemberg zu André Olveira-Lenz steht die Organisation vor einem signifikanten Wendepunkt in einer Zeit, die für die chemische Industrie von großer Bedeutung ist. Die Branche sieht sich gegenwärtig mit enormen Herausforderungen konfrontiert, darunter steigende Energie- und Arbeitskosten sowie eine international als unattraktiv empfundene Steuerlast. Die Worte von Olveira-Lenz heben diese Probleme hervor und werfen zugleich die Frage auf, wie der VCI unter seiner Leitung zur Bewältigung dieser Probleme beitragen kann.
In einem globalen Kontext sind die energieintensive Produktion und die Kostenstruktur zentrale Diskussionspunkte. Deutschland hat bereits Initiativen gestartet, um stärker auf erneuerbare Energien umzusteigen, jedoch bleibt der Übergang herausfordernd. Für Unternehmen in Baden-Württemberg, einem Bundesland, das für seine industrielle Stärke bekannt ist, könnte eine strategische Neuausrichtung unter der neuen Führung notwendig sein, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.
Olveira-Lenz’s Erfahrung im Innovations- und Umweltmanagement könnte den Verband dahin führen, vermehrt auf nachhaltige Entwicklung und Effizienzsteigerungen zu setzen. Vor allem die Digitalisierung könnte hier eine Schlüsselrolle spielen, indem sie Prozesse optimiert und gleichzeitig Kosten senkt.
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die politische Landschaft. Im Zuge der aktuellen Bürokratiebelastung will Olveira-Lenz offenbar verstärkt den Dialog mit der Politik suchen, um Erleichterungen für die Unternehmen herbeizuführen. Dies ist umso relevanter, da regulatorische Vorgaben und deren Anpassungen häufig einen unmittelbaren Einfluss auf die Unternehmensplanung und -wirtschaftlichkeit haben.
Als Altenativszenario könnten die Herausforderungen auch Chancen eröffnen: So könnte die Branche aus dem globalen Wettbewerb gestärkt hervorgehen, wenn es gelingt, Kostensenkungen durch intelligente Technologien und proaktive Politikanpassungen zu realisieren. Hierbei wäre jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und Regierung unumgänglich.
Neben den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sollte zudem nicht außer Acht gelassen werden, dass der demographische Wandel und der Fachkräftemangel langfristig ebenfalls Veränderungen im Personalmanagement und der Ausbildungspolitik erfordern. Schulen und Universitäten könnten angehalten werden, ihre Curricula weiter anzupassen, um den Bedürfnissen der zukünftigen Arbeitsmärkte gerecht zu werden.
Insgesamt bieten die Entwicklungen sowohl Herausforderungen als auch Möglichkeiten für Innovationen und strategische Neupositionierungen. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob der Standort Baden-Württemberg als eines der führenden Zentren der Chemie- und Pharmaindustrie weiter florieren kann oder ob Reformen nicht schnell genug umgesetzt werden. Unter der neuen Leitung dürfte ein verstärkter Fokus auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Politikdialog erwartet werden.
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