Bremen (VBR). In einem eindringlichen Appell an die Landesregierung Schleswig-Holsteins haben sich die Wohnungswirtschaft und der Mieterbund gemeinsam für einen nachhaltigen Klimapakt ausgesprochen. Der Hintergrund: Die ambitionierten Klimaziele der Regierung, die bis 2040 Klimaneutralität im Wohngebäudesektor erreichen möchte. Dieser Sektor steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen.
Die Kosten, um dieses Ziel zu erreichen, könnten laut den Verbänden auf bis zu 151,6 Milliarden Euro steigen. Diese hohe finanzielle Belastung betrifft nicht nur Eigenheimbesitzer und Vermieter, sondern auch Mieter in erheblichem Maße. Um das ehrgeizige Vorhaben dennoch umsetzen zu können, fordern die Verbände einen klaren und durchdachten Plan. Sie schlagen deshalb einen sogenannten “Klimapakt” vor, der alle relevanten Parteien – die zuständigen Ministerien, den Mieterbund und die Wohnungswirtschaft – an einen Tisch bringt. Gemeinsam sollen Lösungswege gefunden werden, die sozialverträglich sind.
Die Bedeutung eines solchen Pakts ist nicht zu unterschätzen. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass gemeinschaftliche Lösungen machbar und erfolgversprechend sein können. Die Notwendigkeit einer kollektiven Anstrengung wird dabei betont: “Nur durch einen gemeinsamen Einsatz können wir eine Klimawende herbeiführen, die alle Beteiligten finanziell nicht überfordert” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) unterstreicht zudem die Dringlichkeit dieser Maßnahmen. Als Vertreter von 445 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein betreuen sie Wohnungen für rund 1,5 Millionen Menschen. Die Verantwortung, bezahlbaren Wohnraum zu bieten, darf trotz klimatischer Ziele nicht verloren gehen, denn die durchschnittliche Miete pro Quadratmeter bleibt mit 6,59 Euro weiterhin moderat.
Es ist entscheidend, dass Politik, Wirtschaft und Bürger diesen Weg gemeinsam beschreiten. Nur so kann eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle erreicht werden. Der offene Brief an die Landesregierung steht sinnbildlich für den ersten Schritt dieses Weges.
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Mieterbund und Wohnungswirtschaft fordern gemeinsam Klimapakt
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Klimaneutralität im Wohnungssektor: Eine gemeinsame Herausforderung und Chance
Die Forderungen, die in dem offenen Brief an die schleswig-holsteinische Landesregierung formuliert wurden, spiegeln ein wachsendes Bewusstsein für die dringend notwendige Umgestaltung des Wohnungssektors wider. Die Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2040 stellt für alle Beteiligten – von Mietern über Vermieter bis hin zu staatlichen Stellen – eine immense Herausforderung dar. Vergangenes Jahr wurde in Deutschland ein vergleichbarer Übergang mit der Einführung des Gebäudeeffizienzgesetzes eingeläutet, das strenge Vorgaben zur energetischen Sanierung vorsieht und eine ähnliche finanzielle Belastung vorwegnahm.
Ein Blick auf andere europäische Länder zeigt, dass eine kooperative Herangehensweise oft maßgeblich zum Erfolg solcher Maßnahmen beiträgt. So haben sowohl Schweden als auch Dänemark durch gezielte Förderprogramme und partnerschaftliche Klimapakete Fortschritte in der Dekarbonisierung ihres Wohnungssektors erzielt. Diese Beispiele unterstreichen die Notwendigkeit eines dedizierten Klimapakts in Schleswig-Holstein, der eine Balance zwischen nachhaltiger Entwicklung und wirtschaftlicher Tragfähigkeit schafft.
Prognosen deuten darauf hin, dass die Investitionen in klimafreundliche Technologien langfristig nicht nur ökologischen, sondern auch ökonomischen Nutzen bringen können. Energiesparmaßnahmen führen zu einer Senkung der Betriebskosten, von denen sowohl Mieter als auch Eigentümer profitieren. Dies stellt einen entscheidenden Anreiz für alle Beteiligten dar, den vorgeschlagenen Weg gemeinsam zu beschreiten.
In diesem Kontext könnte Schleswig-Holstein mit einem gut durchdachten Klimapakt eine Vorreiterrolle innerhalb Deutschlands übernehmen. Die Integrationskraft des VNW, der zahlreiche gesellschaftliche Akteure vereint, sowie seine Erfahrungen aus bestehenden Initiativen könnten dabei helfen, innovative Lösungen zu entwickeln, die als Modell für andere Bundesländer dienen könnten. Letztlich sind solche Anstrengungen nicht nur Schritte zur Erreichung nationaler Klimaziele, sondern tragen auch zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts bei.
Die kommenden Verhandlungen werden zeigen, inwieweit die schleswig-holsteinische Regierung bereit ist, diese Partnerschaft einzugehen und notwendige Ressourcen bereitzustellen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Die momentane Dynamik bietet eine einzigartige Gelegenheit, durch Zusammenarbeit und Innovation eine nachhaltigere Zukunft für den Wohnungssektor zu gestalten.
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