Bremen (VBR).
Die deutschen Ölmühlen präsentierten kürzlich ein umfassendes Positionspapier mit Forderungen für die neue Legislaturperiode des Deutschen Bundestages. In einer Zeit, in der geopolitische Krisen und Handelskonflikte den internationalen Handel erschweren, fordert der OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland eine verstärkte heimische Produktion sowie Verbesserungen bei Infrastruktur und Energiepolitik.
Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Präsidentin von OVID, betonte: "In Zeiten geopolitischer Krisen und schwelender Handelskonflikte gewinnen heimische Produktion und resiliente Infrastrukturen an Bedeutung." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung) Diese Aussage verdeutlicht, warum sich der Verband für politische Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland einsetzt.
Vier zentrale Forderungen wurden im Dokument herausgestellt. Erstens wird eine Erhöhung der Selbstversorgung durch heimische Eiweißpflanzen gefordert. Durch den Einsatz moderner Technologien und eine verstärkte Digitalisierung könne das Ziel, 50 Prozent Selbstversorgung zu erreichen, gestützt werden. Darüber hinaus seien Investitionen in die See- und Binnenhäfen sowie die Schieneninfrastruktur unerlässlich.
Zweitens plädiert der Verband für einen Freihandel und die Förderung von Innovationen. Ein Green Deal, der Bürokratie abbaut und neue Techniken wie CRISPR/Cas9 integriert, sei essentiell. Diese Technologie würde den sicheren Umgang mit genomeditierten Pflanzen sicherstellen.
Eine erhebliche Senkung der Energiekosten ist ebenfalls von Bedeutung. Der energieintensiven Lebensmittelbranche solle ein fairer Wettbewerb ermöglicht werden – inklusive wettbewerbsfähiger Gaspreise und Strompreiskompensationen.
Die vierte Forderung behandelt Nachhaltigkeit und die Bioökonomie als Motor für wirtschaftliches Wachstum. Durch praxisnahe Regulierungen könnten Hindernisse abgebaut werden. Auch besteht die Notwendigkeit, Biokraftstoffe stärker zum Klimaschutz beizutragen und die Forschung in der Bioökonomie auszubauen.
Diese zentralen Forderungen des Verbands sind nicht nur für die Mitglieder selbst relevant, sondern auch für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft insgesamt. Durch gezielte politische Steuerungen soll das Land seine Position als Zentrum für Innovation und wirtschaftliche Spitzenleistung sichern.
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Ölmühlen fordern zukunftsfähige Standortpolitik | Presseportal
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Herausforderungen und Chancen für die Ölsaatenindustrie im globalen Kontext
Die Veröffentlichung des Positionspapiers von OVID kommt zu einem bedeutenden Zeitpunkt, da sich die geopolitischen Spannungen weiter verschärfen und der Druck auf nationale Industrien zur Sicherstellung von Versorgungssicherheit zunimmt. Diese Forderungen sind nicht allein durch die Herausforderungen begründet, vor denen die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft steht, sondern spiegeln auch globale Trends wider, die einen Umbruch in der Art und Weise signalisieren, wie Lebensmittel produziert und verteilt werden.
In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für die Bedeutung regionaler Lieferketten zugenommen, insbesondere nachdem die Pandemie die Verwundbarkeit globalisierter Systeme offenlegte. Die Forderungen von OVID nach verstärkter heimischer Produktion und verbesserter Infrastruktur untermauern diesen Trend. Der Fokus auf Proteinpflanzen ist strategisch, angesichts der wachsenden Einflüsse des Klimawandels, der sowohl die Anbaumuster verändert als auch die Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmittellösungen erhöht.
Neben einer verstärkten Inlandsproduktion spielt der Freihandel eine essentielle Rolle. Der Ruf nach reduzierter Bürokratie und modernisierten Gentechnikgesetzen entspricht einem globalen Streben nach erhöhter Effizienz und Innovationskraft im landwirtschaftlichen Sektor. Während einige Länder ihre Eigenproduktionen stärken, fordern andere einen offenen Handel, um den globalen Warenfluss und die Ressourcenteilung zu optimieren – ein Balanceakt zwischen nationalem Interesse und globaler Zusammenarbeit.
Ein weiterer dringlicher Aspekt ist der Aufruf zur Senkung der Energiekosten. Energieintensive Industrien befinden sich im Spannungsfeld steigender Kosten und der Notwendigkeit, grüne Technologien zu implementieren. Da die Energiewende schneller voranschreitet als je zuvor, sind faire Wettbewerbsbedingungen entscheidend, um im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben. Unternehmen investieren bereits in neue Technologien, doch der Erfolg dieser Initiativen hängt stark von politischen Anreizen und Unterstützung ab.
Darüber hinaus zeigt sich, dass Nachhaltigkeit und Bioökonomie zunehmend als Booster für wirtschaftliches Wachstum erkannt werden. Die Aufforderung zur Berücksichtigung biobasierter Produkte in der öffentlichen Beschaffung ist Teil eines gesamtwirtschaftlichen Paradigmenwechsels hin zu nachhaltigeren Praktiken. Während die Bioökonomie weltweit an Bedeutung gewinnt, könnte Deutschland mit seiner starken Industrie und seinen Forschungsressourcen eine Vorreiterrolle einnehmen.
Diese Entwicklungen fallen in eine kritische Phase für die deutsche Wirtschaft, da der politische Rahmen für die nächste Legislaturperiode des Bundestages Gestalt annimmt. Was aus den aktuellen Forderungen von OVID folgt, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft haben und gleichzeitig Signale für einen global koordinierten Ansatz bei der Bewältigung ökologischer und ökonomischer Herausforderungen senden.
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8 Antworten
„Sustainability and bioeconomy as growth drivers“ – great idea! But how do they plan to balance economic growth with enviromental concerns? Would love to hear others thoughts!
Balancing econ growth and enviro protection isnt easy but posible with right policies. Mayb incentivizing green tech can be a start?
„Reducing energy costs“ seems challenging given current energy crisis. Wonder if renewble energy could be a solution here or if OVID has other plans in mind?
„CRISPR/Cas9“ sounds promising for agri innovation but what are the risks invloved with this tech? More info would help understand benefits vs potential harms.
The focus on protein plants makes sense given climate change but is the infrasturcture ready for such shift? Ports and railways need serious upgrade for this transition.
I agree, infra is key. With beter ports and rail, trade will be smoothr. Maybe they shuld also consider impact of automation on jobs in sector?
Good point about infrastrcture! Its important not only for domestic production but also to maintain compettive edge in global market.
I find it intresting how OVID stress on local prodution. But can we realy achive 50% self-sufficency with curent tech? Maybe more invest in tech is needed to reach these goals.