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Öffentlicher Dienst: Dringende Tarifverhandlungen starten

Einkommensrunde für Beschäftigte von Bund und Kommunen / Es geht um die ...
Inmitten dringender Warnungen vor einem eskalierenden Personalmangel im öffentlichen Dienst beginnen heute entscheidende Tarifverhandlungen zwischen dem dbb beamtenbund und tarifunion, dem Bund und den Kommunen in Potsdam. Mit Blick auf die drohende Krise, bei der in den nächsten Jahren bis zu 1,4 Millionen Stellen altersbedingt frei werden könnten, fordert der dbb deutliche Einkommenssteigerungen sowie verbesserte Arbeitsbedingungen. Diese Schritte sind laut Verhandlungsführer Volker Geyer unerlässlich, um die Konkurrenzfähigkeit des öffentlichen Dienstes gegenüber der Privatwirtschaft zu sichern und einen harten Tarifkonflikt abzuwenden.

Bremen (VBR).

Ein existenzieller Personalmangel bedroht den öffentlichen Dienst

Ohne deutliche Einkommenszuwächse steht der öffentliche Dienst vor einem erheblichen Problem: der weiterwachsende Personalmangel. Bereits jetzt fehlen 570.000 Arbeitskräfte, und in den nächsten zehn Jahren drohen zusätzliche 1,4 Millionen altersbedingte Abgänge. Diese alarmierende Prognose stellte Volker Geyer, Verhandlungsführer des , im Vorfeld der entscheidenden Gespräche mit Bund und Kommunen dar. "Wenn wir die Bezahlung im öffentlichen Dienst nicht deutlich verbessern, riskieren wir eine existentielle Krise", so Geyer. (Zitat-Quelle: )

Der dbb warnt schon seit Längerem davor, dass selbst moderne Hilfsmittel wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Bürokratieabbau den Personalnotstand nicht vollständig ausgleichen können. Ein essentieller Bestandteil für die Zukunft sind daher nicht nur höhere Gehälter, sondern auch mehr freie Zeit. "Wir brauchen aber nicht nur mehr Geld in der Lohntüte, sondern auch zusätzliche freie Tage sowie ein ‚Mehr-Zeit-für-mich-Konto’", erklärt Geyer weiter. Die Privatwirtschaft könnte dem Staat immer bei rein finanziellen Anreizen überlegen sein, weshalb es für die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes entscheidend sei, Faktoren wie Arbeitszeitsouveränität zu fördern. Ein schnelles und abschließungsorientiertes Angebot von Bund und Kommunen könnte einen harten Tarifkonflikt abwenden, mahnt Geyer. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Zu den Kernforderungen gehören ein Entgeltvolumen von insgesamt 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage und ein weiterer freier Tag für Mitglieder von Gewerkschaften. Für Auszubildende wird eine Erhöhung um 200 Euro monatlich gefordert. Auch das Konzept eines Arbeitszeitkontos, das den Beschäftigten mehr Eigenverantwortung für ihre Arbeitszeiten gibt, ist Teil der Anforderungen.

Diese betreffen direkt oder indirekt über 2,6 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. Neben den etwa 1,7 Millionen Arbeitnehmern und Auszubildenden sind auch fast 370.000 Bundesbeamtinnen und -beamte sowie nahezu 600.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger betroffen. Die Ergebnisse haben somit weitreichende Auswirkungen auf den öffentlichen Sektor.

In der aktuellen Einkommensrunde stehen weitere Verhandlungstermine bevor, genauer am 17./18. Februar sowie am 14./15. März 2025. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Bund und Kommunen die Dringlichkeit der Situation erkennen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um eine funktionierende Infrastruktur des öffentlichen Dienstes zu gewährleisten.


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Zukunftssicherung im öffentlichen Dienst: Herausforderungen und Lösungsansätze

Der öffentliche Dienst steht vor einer entscheidenden Wende, die nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit dieses Sektors beeinflussen wird. In den kommenden Jahren sind 570.000 altersbedingte Abgänge zu erwarten, mit einem Gesamtpotenzial von 1,4 Millionen Beschäftigten, die in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand treten könnten. Diese bevorstehende Lücke stellt eine bedeutende Herausforderung dar, da der Mangel an qualifizierten Fachkräften bereits jetzt spürbar ist.

Ein wesentlicher Faktor, um diesen Engpass zu bewältigen, ist die Anpassung der Entgeltstrukturen und Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse einer sich verändernden Arbeitswelt. Der öffentliche Dienst muss mit der Privatwirtschaft konkurrieren, die oft flexiblere und attraktivere Bedingungen bietet. Die aktuellen Forderungen, die unter anderem eine Entgelterhöhung von mindestens 8 Prozent oder 350 Euro monatlich, drei zusätzliche freie Tage sowie ein flexibles Arbeitszeitkonto umfassen, sind darauf ausgerichtet, den Beruf im öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten.

Rückblickend auf vergleichbare Situationen in anderen Ländern zeigt sich, dass eine Kombination aus finanziellen Anreizen und Verbesserungen der Work-Life-Balance dazu beitragen kann, den öffentlichen Dienst wieder attraktiver zu machen. Länder wie Schweden und Dänemark haben durch progressive Ansätze im Bereich der Digitalisierung und Arbeitsflexibilität erfolgreich qualifiziertes Personal im öffentlichen Sektor gehalten. Diese Investitionen zahlen sich langfristig auch in Form von effizienteren Services und höherer Zufriedenheit sowohl bei den Beschäftigten als auch den Bürgern aus.

Doch es geht nicht nur um monetäre Lösungen. Die Einführung von strukturierter Flexibilität könnte ebenfalls ein Schlüssel zum Erfolg sein. Ein ‚Mehr-Zeit-für-mich-Konto‘ ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Zeit den individuellen Bedürfnissen entsprechend zu managen, was gerade in einem zunehmend dynamischen Arbeitsumfeld von Bedeutung ist.

Prognosen zeigen, dass ohne erhebliche Anpassungen der öffentlichen Dienste eine Abwanderung ins Ausland und ein Bedeutungsverlust des öffentlichen Sektors droht. Bund und Kommunen müssen ein sofortiges Umdenken in ihren Verhandlungsansätzen berücksichtigen, um diesen Trend umzukehren. Die kommenden Verhandlungen im Februar und März werden somit richtungsweisend für die Zukunft des öffentlichen Dienstes sein.

Um die Attraktivität nachhaltig zu sichern, sollten Reformen nicht nur kurzfristige Maßnahmen erfassen, sondern auch eine zukunftssichernde Strategie entwickeln, die sich an den Bedürfnissen der zukünftigen Generationen orientiert. Hierzu gehört auch eine verstärkte Ausrichtung auf digitale Kompetenzen und Weiterbildungsmöglichkeiten, um den Anforderungen eines sich wandelnden Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Nur so kann der öffentliche Dienst seinen Platz als stabilisierende Kraft in der Gesellschaft beibehalten.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. dbb beamtenbund und tarifunion
  2. Öffentlicher Dienst (Deutschland)
  3. TVöD
  4. Tarifverhandlungen
  5. Bürokratieabbau

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12 Antworten

  1. Ich mache mir auch Sorgen um den öffentlichen Dienst. Es wäre schlimm wenn so viele Fachkräfte verloren gehen würden und nichts unternommen wird.

  2. Ich finde die Idee von einem ‚Mehr-Zeit-für-mich-Konto‘ echt spannend! Das würde bestimmt vielen helfen, den Stress abzubauen.

  3. Die Forderungen sind ja durchaus nachvollziehbar. Wenn man sieht, wie viele Leute bald in den Ruhestand gehen, ist es klar dass da etwas passieren muss!

  4. Ich habe gehört, dass in anderen Ländern wie Schweden schon gute Lösungen gefunden wurden. Wäre das nicht mal was für Deutschland? Mehr Flexibilität könnte auch helfen!

    1. Das klingt interessant! Vielleicht sollten wir uns da mal informieren und schauen wie deren Modelle funktionieren.

    2. Ja genau! Und auch die Digitalisierung sollte stärker gefördert werden, dann kann der öffentliche Dienst vielleicht attraktiver werden.

  5. Ich finde die Aussagen von Geyer sehr wichtig. Der Personalmangel im öffentlcihen Dienst ist echt ein großes Problem. Was denkt ihr, könnten wir neue Ansätze finden um mehr Leute für diesen Sektor zu gewinnen?

    1. Ja, das ist wirklich eine große Herausforderung! Vielleicht sollten wir auch über bessere Arbeitszeiten nachdenken, damit die Angestellten nicht so gestresst sind.

    2. Das stimmt! Vielleicht sollte man auch mal die Gehälter vergleichen mit der Privatwirtschaft, um zu sehen wo man besser werden kann.

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