Bremen (VBR). Die Besorgnis der Bundesbürger:innen über den Einfluss von Alkohol und Drogen auf die Verkehrssicherheit hat einen alarmierenden Höhepunkt erreicht. Pünktlich zum diesjährigen Verkehrssicherheitstag am 15. Juni appelliert der TÜV-Verband an die Politik, dringende Maßnahmen zur Verhinderung von Alkohol- und Drogenfahrten zu ergreifen.
Eine repräsentative Umfrage unter 2.500 Personen zeigt, dass 80 Prozent der Deutschen den Konsum von Alkohol sowie anderen Drogen wie Kokain oder LSD als “sehr gefährlich” für die Verkehrssicherheit einstufen. Weitere 15 Prozent der Befragten halten diesen Konsum für “eher gefährlich”. Auch Cannabis ist nicht ausgenommen: Insgesamt 85 Prozent sehen es als gefährlich an – 55 Prozent davon sogar als sehr riskant.
Fani Zaneta, Referentin für Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband, betont: “Die überwiegende Mehrheit ist sich der Gefahren bewusst, die vom Konsum von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr ausgehen.” Trotz dieser klaren gesellschaftlichen Haltung fehle es jedoch an effektiven Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Problems. Zaneta fordert daher verstärkte politische Bemühungen, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten.
Die Dringlichkeit dieser Forderung wird durch alarmierende Zahlen des Statistischen Bundesamtes untermauert: Im Jahr 2023 zählte Deutschland 15.453 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen berauschende Mittel im Spiel waren. „Die hohe Anzahl der Rauschunfälle zeigt, dass Handlungsbedarf besteht“, so Zaneta. Notwendig seien strengere Sanktionen, bessere Aufklärung sowie eine konsequentere Verfolgung von Verkehrsverstößen. Darüber hinaus sei es wichtig, Fahreignungsbegutachtungen früher anzuordnen.
Ein weiterer zentraler Punkt der TÜV Mobility Studie 2024 ist der starke Rückhalt in der Bevölkerung für ein absolutes Alkoholverbot im Straßenverkehr. Über 80 Prozent der Befragten befürworten ein komplettes Alkoholverbot für Autofahrer:innen, Motorradfahrer:innen und Nutzer:innen anderer motorisierter Fahrzeuge. Auch bei E-Scootern spricht sich eine deutliche Mehrheit von fast drei Vierteln für eine Null-Promille-Grenze aus. Überraschend sind die Ergebnisse bezüglich Fahrradfahren: Immerhin 62 Prozent der Teilnehmer unterstützen hier ein Alkoholverbot. Nur eine kleine Minderheit von neun Prozent lehnt diese strikten Vorgaben ab.
Zaneta betont: „Eine Null-Promille-Grenze würde die Botschaft verstärken, dass Alkoholkonsum und Autofahren voneinander getrennt werden müssen.“ Sie plädiert dafür, Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr oder Fahrdienste rechtzeitig einzuplanen, wenn Alkohol konsumiert wird.
Zur Debatte steht auch die Senkung der Promillegrenze für die Anordnung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) von derzeit 1,6 auf 1,1 Promille. Denn ab diesem Wert gelten Fahrer:innen als absolut fahruntüchtig. Der Risikoanstieg, einen Unfall zu verursachen, steigt dabei auf das Zehnfache. Zaneta erläutert: „Personen mit einem Blutalkoholwert von 1,1 Promille befinden sich in einem akuten Rauschzustand.“ Sie fordert klare Signale durch niedrigere Promillegrenzen, um das Bewusstsein zu schärfen, dass Alkohol und Fahren nicht zusammengehören.
Ebenso kritisch sieht der Verband den Konsum anderer Drogen im Straßenverkehr. Besonders die Erhöhung des THC-Grenzwerts sorgt für Besorgnis. Diese neue Regelung könnte laut dem TÜV-Verband den falschen Eindruck vermitteln, dass das Fahren nach dem Konsum von Cannabis ungefährlich ist. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Lockerung fahrlässig“, warnt Zaneta. Nötig seien zusätzliche Studien, um sichere Grenzwerte festlegen zu können. Zudem müsse die polizeiliche Verkehrsüberwachung mit mehr Personal verstärkt werden, um Fahrten unter Drogeneinfluss frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Die umfassenden Umfrageergebnisse und weiterführende Informationen finden sich im vollständigen Bericht der TÜV Mobility Studie 2024 auf der Webseite des TÜV-Verbands.
Diese eindringlichen Daten und Appelle unterstreichen die Notwendigkeit eines entschlosseneren Handelns seitens der Politik, um unsere Straßen sicherer zu machen. Nur durch klare Regeln, strenge Kontrollen und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz können Alkohol- und Drogenfahrten wirkungsvoll bekämpft werden.
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TÜV-Verband-Umfrage: 81 Prozent fordern absolutes Alkoholverbot am Steuer
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Hier ist der Beitrag in leichter Sprache zusammengefasst:
Datum: 14.06.2024 – 08:48
Veröffentlicht von: TÜV-Verband e.V.
Ort: Berlin (ots)
1. Was sagt der Beitrag?
– Fast alle Menschen in Deutschland finden, dass Alkohol und Drogen im Straßenverkehr gefährlich sind.
– Der TÜV-Verband fordert mehr Maßnahmen gegen Alkohol- und Drogenfahrten wegen des Verkehrssicherheitstages am 15. Juni.
2. Wie viele Leute halten Alkohol für gefährlich im Straßenverkehr?
– 80% finden Alkohol am Steuer “sehr gefährlich”.
– Weitere 15% finden es “eher gefährlich”.
3. Wie wird Cannabis bewertet?
– 85% finden Cannabis im Straßenverkehr gefährlich.
4. Gibt es eine Umfrage dazu?
– Ja, eine Umfrage vom Ipsos-Institut mit 2.500 Personen ab 16 Jahren hat diese Zahlen ergeben.
5. Was passiert unter Alkohol- oder Drogeneinfluss im Verkehr?
– Es gab 2023 in Deutschland 15.453 Unfälle mit Verletzungen durch Alkohol oder Drogen.
6. Was will der TÜV-Verband ändern?
– Strengere Maßnahmen und Sanktionen.
– Bessere Aufklärung über die Gefahren.
– Frühere Untersuchungen zur Fahreignung.
7. Was denkt die Mehrheit der Leute über ein Alkoholverbot?
– 81% sind für ein absolutes Alkoholverbot beim Autofahren.
– 80% wollen ein Alkoholverbot für Motorroller, Motorräder, Mopeds und Mofas.
– 73% befürworten eine Null-Promille-Grenze bei E-Scootern.
– 62% unterstützen ein Alkoholverbot für Radfahrer.
8. Was schlägt der TÜV-Verband vor?
– Reduzierung der Promillegrenze für medizinisch-psychologische Untersuchungen (MPU) auf 1,1 Promille.
– Stärkung der polizeilichen Verkehrsüberwachung.
9. Was sollten Fahrer beachten?
– Alkohol und Autofahren sollten nicht kombiniert werden.
– Über den aktuellen Stand der Gesetze und Risiken informiert sein.
10. Wo gibt es mehr Informationen?
– Im vollständigen Studienbericht der TÜV Mobility Studie 2024 auf www.tuev-verband.de/studien/tuev-mobility-studie-2024.
11. Kontaktinformationen:
– Maurice Shahd, Pressesprecher
– Adresse: Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
– Telefonnummer: 030 760095-320
– E-Mail: maurice.shahd@tuev-verband.de
– Webseite: www.tuev-verband.de
Über den TÜV-Verband:
– Der TÜV-Verband setzt sich für Sicherheit im Verkehr ein.
– Sie vertreten TÜV-Prüforganisationen und fördern den Austausch ihrer Mitglieder.
– Ziel ist ein hohes Niveau an technischer Sicherheit und Vertrauen in die digitale Welt.
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