Bremen (VBR). Die norddeutsche Handels- und Dienstleistungsbranche sieht sich zu Beginn des Jahres 2024 mit einer herausfordernden Wirtschaftslage konfrontiert. Die Unternehmen berichten von ansteigenden Kosten und einer gleichzeitigen Abnahme der Nachfrage, was in einem Umsatzrückgang von real 4,4 Prozent im ersten Quartal resultiert. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Ergebnissen eines vom AGA Unternehmensverband durchgeführten Wirtschaftstests wider, an dem sich Händler und dienstleistungsnahe Betriebe aus dem Norden Deutschlands beteiligt haben.
Der Präsident des AGA Unternehmensverbandes, Dr. Hans Fabian Kruse, verdeutlicht die Probleme, mit denen die Branche konfrontiert ist: “Die Teuerungsspirale scheint gestoppt zu sein. Das ist positiv, lässt insbesondere die Außenhändler aber nur kurz verschnaufen. Regulierung und Bürokratie schneiden ihnen die Luft ab. Es wird immer schlimmer.” Insbesondere weist Kruse auf die EU-Lieferkettenrichtlinie hin, die seiner Meinung nach kleine und mittelständische Unternehmen besonders hart treffen könnte, sowie auf den steigenden Protektionismus und die Houthi-Angriffe im Roten Meer, die die Lieferketten seit Monaten beeinträchtigen.
Trotz der widrigen Umstände blicken die Unternehmen vorsichtig optimistisch in die Zukunft und hoffen auf eine leichte Stabilisierung ihrer wirtschaftlichen Lage. Ein Großteil rechnet mit gleichbleibenden Umsätzen und Gewinnen in den kommenden sechs Monaten. Diese Hoffnung wird jedoch durch akuten Arbeitskräftemangel und steigende Gehälter gedämpft. Die Suche nach qualifiziertem Personal gestaltet sich schwierig, und die Unternehmen haben bereits im vergangenen Jahr die Gehälter deutlich angehoben, um ihre Wertschätzung für die Beschäftigten zum Ausdruck zu bringen und weiter zu motivieren.
Dass die Situation paradox erscheinen mag, unterstreicht AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch: “Obwohl die wirtschaftliche Situation schwierig ist, suchen Händler und Dienstleister Arbeitskräfte und stellen ein. Zudem senden sie mit teilweise deutlichen Gehaltserhöhungen ein klares Signal der Wertschätzung an ihre Beschäftigten.” Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass die Unternehmen trotz Herausforderungen investieren, um zukunftsfähig zu bleiben und die Qualität ihrer Dienstleistungen zu sichern.
Die regionale Differenzierung zeigt zudem, dass die wirtschaftliche Lage im norddeutschen Raum variiert. Während einige Bundesländer wie Bremen einen Umsatzanstieg verzeichnen, kämpfen andere mit stärkeren Rückgängen.
Insgesamt stellt der Bericht des AGA Unternehmensverbandes eine objektive Momentaufnahme der aktuellen Herausforderungen und Hoffnungen in der norddeutschen Handels- und Dienstleistungsbranche dar. Die Aussagen von Dr. Hans Fabian Kruse und Volker Tschirch bieten wertvolle Einblicke in die Bekämpfung von Wirtschaftshürden und die Notwendigkeit, flexible und zukunftsorientierte Anpassungen vorzunehmen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Mit über 3.500 Mitgliedsunternehmen und rund 150.000 Mitarbeitenden spielt der Groß- und Außenhandel eine Schlüsselrolle in der regionalen Wirtschaft und setzt sich trotz Gegenwinds mit Resilienz und Innovation für den Erhalt und die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit ein.
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AGA-Wirtschaftstest: Stimmung im Groß- und Außenhandel bleibt zurückhaltend // …
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