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Niedersachsen: Genehmigung der Gasbohrungen bedroht geschützte Riffe

Landesregierung Niedersachsen billigt für Gasbohrungen vor Borkum Zerstörung ...

Niedersachsen genehmigt umstrittene Gasbohrungen trotz Umweltrisikens

19.07.2024 – 14:54, Berlin (ots) – Die Landesregierung Niedersachsen hat grünes Licht für den Bau eines Seekabels gegeben, das die Energieversorgung der geplanten Gasbohrplattform des niederländischen Konzerns One-Dyas vor Borkum sicherstellen soll. Diese Entscheidung kommt trotz heftiger Proteste von Umweltorganisationen wie der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH), dem BUND Niedersachsen und der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland, die eindringlich vor der Zerstörung geschützter Riffe in der Nordsee warnen. Die Organisationen kündigen nun an, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um das Projekt zu stoppen und umweltrechtliche Bedenken geltend zu machen.

Bremen (VBR). Die Entscheidung der niedersächsischen Landesregierung, die Installation eines Seekabels zur Energieversorgung einer geplanten Gasbohrplattform des niederländischen Konzerns One-Dyas vor Borkum zuzulassen, hat für erheblichen Unmut gesorgt. Hintergrund ist eine Kontroverse um den Schutz wertvoller Riffe in der Nordsee.

Umweltorganisationen wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der BUND sowie die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland hatten zuvor versucht, das Vorhaben aufzuhalten. Ihr Widerspruch hatte die Arbeiten bislang stillgelegt. Die endgültige Zustimmung seitens des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bedeutet jedoch nun grünes Licht für das Projekt – sehr zum Missfallen der genannten Gruppen.

Constantin Zerger, Leiter und der DUH, äußerte sich mit deutlichen Worten: „Noch am Montag hatten wir ein geheimes Schreiben enthüllt, mit dem der Gaskonzern One-Dyas die Landesregierung Niedersachsens mit Schadensersatzdrohungen unter Druck gesetzt hat. Die Landesregierung hat diesen illegitimen Drohungen offenbar nachgegeben.“ Er betonte, dass durch die Bohrungen geschützte Riffe unwiederbringlich zerstört werden könnten und sprach von einem „Wiedereinstieg in das fossile Zeitalter“.

Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen, kritisierte scharf: „Für die Nordsee und das Wattenmeer ist das eine Katastrophe, die wir nicht hinnehmen können. […] Es geht einzig und allein um die Profite eines fossilen Konzerns.“ Sie bemängelte die fehlende Transparenz, da wichtige Unterlagen von One-Dyas zurückgehalten worden seien.

Bernd Meyerer von der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland warnte eindringlich: „Trotzdem verhalten sich die Mitglieder der Landesregierung wie die Marionetten des fossilen Konzerns One-Dyas. Heute für 35 Jahre eine neue Gasförderung in der Nordsee zu beginnen, ist angesichts von Meeresspiegelanstieg, Artensterben und Klimakatastrophe reiner Wahnsinn.“

Der Hauptvorwurf der Umweltverbände richtet sich nicht nur gegen die ökologischen Folgen, sondern auch gegen das vermeintlich unrechtmäßige Vorgehen der Landesregierung. Ein Brief vom 15. Juli, den die DUH veröffentlichte, zeigt, dass One-Dyas mit Schadensersatzforderungen drohte, sollte die Gasförderung nicht genehmigt werden. Dabei scheint es Absprachen gegeben zu haben, die Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit des Prozesses aufkommen lassen.

Dieser Konflikt wirft ein Schlaglicht auf die Spannungsfelder zwischen wirtschaftlichen Interessen und Umweltschutz. Während Unternehmen wie One-Dyas kurzfristige Profitinteressen verfolgen, stehen auf der Gegenseite langfristige ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen im Fokus. Die Auseinandersetzung verdeutlicht, wie wichtig es ist, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, die nicht nur die gegenwärtigen Bedürfnisse, sondern auch die Zukunft unseres Planeten berücksichtigen.

Die kommenden Wochen und Monate dürften zeigen, ob die rechtlichen Schritte der Umweltverbände erfolgreich sein werden oder ob das Projekt wie geplant fortgeführt wird. Das Thema bleibt brisant und könnte weitreichende Konsequenzen für den Umweltschutz in der Region und darüber hinaus haben.


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Landesregierung Niedersachsen billigt für Gasbohrungen vor Borkum Zerstörung …

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Zitierte Personen und Organisationen

  • Personen:

    • Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH
    • Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen
    • Bernd Meyerer, Sprecher der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland
    • Ministerpräsident Weil
  • Organisationen:

  • Unternehmen:

    • One-Dyas
  • Institutionen:

    • Landesregierung Niedersachsen
    • Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
  • Kontaktinformationen:

    • Constantin Zerger: 0160 4334014, zerger@duh.de
    • DUH-Newsroom: 030 2400867-20, presse@duh.de
    • Webseite der DUH: www.duh.de
  • Links:

Meldung einfach erklärt

Hier eine Version des Beitrags in leichter Sprache:

  • Wann: Am 19.07.2024 um 14:54 Uhr.
  • Wer: Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH).
  • Wo: In Berlin.

Was ist passiert?

  • Die Landesregierung von Niedersachsen hat einem niederländischen Unternehmen namens One-Dyas erlaubt, Gasbohrungen vor der Insel Borkum durchzuführen. Dabei sollen geschützte Riffe beschädigt oder zerstört werden.

  • Ein wichtiges Seekabel wird für das Projekt gebraucht. Dieses Kabel soll die Bohrplattform mit Energie versorgen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat den Bau dieses Kabels erlaubt.

Wer ist dagegen?

  • Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Bund für und Naturschutz Deutschland (BUND) Niedersachsen und die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland. Diese Organisationen haben gegen den Bau des Kabels protestiert, weil sie Schäden an den Riffen befürchten.

Was sagen die Gegner?

  • Constantin Zerger, DUH: Er sagt, dass die Landesregierung sich den Drohungen von One-Dyas gebeugt hat. Dies könnte die Zerstörung der Riffe bedeuten und uns zurück in die Zeit der fossilen Energien führen. Sie werden weiter rechtlich gegen das Projekt vorgehen.

  • Susanne Gerstner, BUND Niedersachsen: Sie meint, die Landesregierung hat dem Druck des Konzerns nachgegeben. Dies sei schlecht für die Nordsee und das Wattenmeer. Die geplante Gasförderung sei unnötig und diene nur den Profiten von One-Dyas. Die Umweltorganisationen hätten wichtige Informationen nicht erhalten, um das Projekt gründlich zu prüfen. Daher müssen sie weitere rechtliche Schritte einleiten.

  • Bernd Meyerer, Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland: Er erklärt, dass bewiesen sei, dass die Riffe durch die Gasbohrungen und das Kabel zerstört würden. Dennoch agiere die Regierung wie Marionetten des Konzerns. Neue Gasförderungen in der Nordsee seien angesichts der Klimakrise Wahnsinn. Betroffen seien Menschen auf den Inseln sowie geschützte Tierarten. Sie werden daher den Rechtsweg ausschöpfen.

Hintergrund:

  • Am 15.07.2024 hatte die DUH ein geheimes Schreiben veröffentlicht. In diesem Brief drohte One-Dyas der Landesregierung mit Schadensersatz und Klagen, falls die Gasbohrungen nicht erlaubt würden. Aus dem Brief geht auch hervor, dass Ministerpräsident Weil alles Nötige tun wolle, um die Gasbohrungen schnell zu genehmigen. Dies wirft Fragen über die Rechtmäßigkeit des Genehmigungsverfahrens auf.

Fragen und Antworten:

  • Warum sind die Gasbohrungen problematisch?
    Sie könnten geschützte Riffe zerstören und gefährden damit die Umwelt.

  • Wer profitiert von den Gasbohrungen?
    Hauptsächlich der fossile Konzern One-Dyas, nicht aber die allgemeine Versorgungssicherheit.

  • Welche Tiere sind betroffen?
    Zum Beispiel die Kegelrobbe und der Schweinswal.

  • Was unternehmen die Gegner?
    Sie nutzen rechtliche Mittel, um das Projekt zu stoppen.

Kontakte für weitere Informationen:

  • Deutsche Umwelthilfe (DUH):
    • Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
    • Telefon: 0160 4334014
    • E-Mail: zerger@duh.de
    • DUH-Newsroom:
    • Telefon: 030 2400867-20
    • E-Mail: presse@duh.de
    • Webseite: www.duh.de

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10 Antworten

  1. Ich habe gehört, dass die Riffe sehr wichtig für die Natur sind. Das kann nicht gut sein, was die da machen.

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