WHO-Report 2025: Neurologische Erkrankungen betreffen 40% der Weltbevölkerung – DGN fordert sofortige politische Maßnahmen

Ein aktueller WHO-Report zeigt: Über vierzig Prozent der Weltbevölkerung leben mit einer neurologischen Erkrankung (Stand: 12. Oktober 2025, WHO). Jedes Jahr erleiden in Deutschland 270.000 Menschen einen Schlaganfall und 360.000 erkranken neu an einer Demenz (Stand: 28.10.2025, Pressemitteilung DGN). Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie fordert daher politische Maßnahmen zur Prävention und besseren Aufklärung.
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Inhaltsübersicht

– WHO-Report zeigt: Jeder Dritte leidet an neurologischen Erkrankungen.
– Deutschland hat Nachholbedarf bei Prävention und nationalen Strategieplänen.
– Viele neurologische Krankheiten sind durch gezielte Prävention vermeidbar.

WHO-Report: Neurologische Erkrankungen betreffen fast die Hälfte der Weltbevölkerung

Ein aktueller WHO-Bericht zeigt alarmierende Zahlen zu neurologischen Erkrankungen auf und fordert zum sofortigen Handeln auf. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) reagiert mit deutlichen politischen Forderungen an die deutsche Gesundheitspolitik.

In Deutschland verdeutlichen die Zahlen die Dringlichkeit: Jährlich erleiden 270.000 Menschen einen Schlaganfall und 360.000 erkranken neu an einer Demenz (Stand: 28.10.2025, Pressemitteilung DGN)*.

Die WHO hat bereits 2022 konkrete Ziele formuliert, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Deutschland hinkt diesen Vorgaben jedoch hinterher.

Prof. Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN, betont: "Es ist ein wichtiger Schritt, dass die WHO die Prävention neurologischer Erkrankungen zu einem politischen Handlungsfeld erklärt hat, und wir hoffen, dass auch die deutsche Gesundheitspolitik dieses Thema priorisieren und gemeinsam mit uns Strategien für Deutschland erarbeiten wird, um die neurologische Krankheitslast zu senken."

DGN-Präsidentin Prof. Dr. Daniela Berg weist auf das immense Präventionspotenzial hin: "Fast die Hälfte aller Demenzen und zwei Drittel aller Schlaganfälle wären vermeidbar – doch darüber wird in Deutschland kaum aufgeklärt, noch wird eine gesundheitsbewusste und damit präventive Lebensweise incentiviert."

Bewegungsförderung in Deutschland: Zahlen und Empfehlungen

Die Bedeutung körperlicher Aktivität für die Prävention chronischer Erkrankungen zeigt sich deutlich in aktuellen Daten des Bundesministeriums für Gesundheit. Die Zahlen belegen einen deutlichen Unterschied zwischen Menschen mit und ohne nichtübertragbare Erkrankungen.

Präventionsindikatoren in Deutschland

Laut aktueller Erhebungen erfüllen 58,2 % der Erwachsenen ohne nichtübertragbare Erkrankungen die WHO-Empfehlungen für Ausdaueraktivität (Stand: Publikation 2024/25, Bundesgesundheitsministerium). Bei Erwachsenen mit solchen Erkrankungen liegt dieser Wert mit 42,3 % deutlich niedriger (Stand: Publikation 2024/25, Bundesgesundheitsministerium). Diese Differenz unterstreicht die besondere Bedeutung gezielter Bewegungsförderung für Menschen mit chronischen Gesundheitsproblemen.

Empfehlungen zur Bewegungsförderung

Allerdings steht die flächendeckende Umsetzung entsprechender Maßnahmen in Deutschland bislang noch aus. Diese Lücke zeigt den Handlungsbedarf bei der Etablierung strukturierter Präventionsprogramme für vulnerable Bevölkerungsgruppen.

Auswirkungen und politische Forderungen

Neurologische Erkrankungen belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern stellen unsere gesamte Gesellschaft vor wachsende Herausforderungen. Der steigende Pflegebedarf schränkt die Arbeitsfähigkeit vieler Menschen ein und verursacht erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem.* Diese Entwicklung macht deutlich: Es braucht jetzt politische Initiativen, um die neurologische Krankheitslast nachhaltig zu senken.

Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie betonen, dass viele neurologische Erkrankungen durch gezielte Prävention vermeidbar wären. Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits 2022 zehn Ziele zur Stärkung der Hirngesundheit formuliert.* Deutschland hinkt bei der Umsetzung hinterher. Während andere Länder bereits nationale Strategien entwickeln, fehlt hierzulande bisher ein umfassender Ansatz.*

Folgende Handlungsfelder erscheinen besonders dringlich:

  • Aufbau eines sektorenübergreifenden Nationalen Strategieplans zur Hirngesundheit*
  • Förderung flächendeckender Bewegungs- und Kurzberatungsangebote (Stand: 2024/25, Quelle: Bundesgesundheitsministerium)*
  • Aufklärungskampagnen zu beeinflussbaren Risikofaktoren
  • Ausbau von Präventionsangeboten in Sozialräumen und Arbeitswelt

Die DGN sucht intensiv den Dialog mit der Politik, um die international bereits angegangenen Ziele auch in Deutschland zeitnah umzusetzen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen von medizinischen Fachgesellschaften, Präventionsexperten und Gesundheitspolitik lässt sich die wachsende Herausforderung neurologischer Erkrankungen bewältigen.

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

Weiterführende Quellen:

12 Antworten

  1. Ich finde die Hinweise zur Bewegungsförderung sehr wichtig! Aber warum gibt es nicht mehr Angebote dafür in Deutschland? Gibt es Modelle aus anderen Ländern die wir übernehmen könnten?

  2. Körperliche Aktivität ist ein Schlüssel zur Prävention von Krankheiten! Ich frage mich, wie wir mehr Leute motivieren können, sich zu bewegen und gesund zu leben?

    1. Das stimmt! Vielleicht durch lokale Events oder Workshops zur Gesundheitsförderung? Das könnte helfen.

  3. Die Forderung nach einem Nationalen Strategieplan zur Hirngesundheit finde ich sehr wichtig! Warum dauert es so lange? Gibt es Beispiele aus anderen Ländern, die uns als Vorbild dienen könnten?

    1. Das wäre tatsächlich spannend! Ich habe gehört, dass einige Länder schon gute Programme haben. Hat jemand Infos dazu?

  4. Wow, die Statistiken sind wirklich alarmierend! Es ist erschreckend zu sehen, wie viele Menschen betroffen sind. Warum wird nicht mehr getan, um diese Krankheiten zu verhindern?

  5. Die Zahlen im WHO-Report sind echt erschreckend! Ich finde es traurig, dass so viele Menschen an neurologischen Erkrankungen leiden. Was denkt ihr, können wir alle etwas tun, um das zu ändern?

    1. Ich stimme zu! Aufklärung über Prävention ist so wichtig. Vielleicht sollten Schulen mehr darüber unterrichten? Wie seht ihr das?

    2. Ich denke auch, dass Prävention mehr gefördert werden sollte. Was haltet ihr von Bewegungsprogrammen in der Nachbarschaft?

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