Bremen (VBR). Die Zukunft des Streifendienstes: Ein Abschied?
Hannover (ots) – Die Polizeiarbeit auf den Straßen, die in den Bundesländern unter verschiedenen Namen bekannt ist, gerät zunehmend ins Wanken. Während in Nordrhein-Westfalen der „Wach- und Wechseldienst“ im Einsatz ist, kennt man in Niedersachsen den „Einsatz- und Streifendienst“. Doch passt diese Bezeichnung noch zu den aktuellen Herausforderungen und Aufgaben der Polizei?
Eine sichtbare Polizei trägt entscheidend zum subjektiven Sicherheitsgefühl der Bürger bei. Darüber hinaus ist ihre Präsenz ein wichtiger Faktor für die Präventionsarbeit vor Ort. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Fahrten zu den Einsatzorten sind keine präventive Tätigkeit und die immer umfangreicher werdende Dokumentationspflicht nach Einsätzen raubt wertvolle Zeit. Diese Bürokratie hemmt die eigentliche polizeiliche Arbeit.
Häufig werden dringende Soforteinsätze direkt nach complexen Vorgängen notwendig, was dazu führt, dass Polizisten mehr Zeit am Schreibtisch als auf der Straße verbringen. Der einzige Moment der Unterbrechung findet oft nur in der Kaffeeküche statt, bevor der Dienst zu Ende geht. Mitunter bleibt pro Schicht nur Zeit für einen einzelnen Einsatzvorgang, wenn dieser nicht durch weitere Verpflichtungen unterbrochen wird.
Am beunruhigendsten ist jedoch, dass es kaum noch Zeit gibt, tatsächlich Streife zu fahren oder zu gehen. Präventive Phasen treten meist dann ein, wenn wenige Menschen unterwegs sind – also genau dann, wenn eine sichtbare Polizeipräsenz weniger nötig scheint. Das alltägliche Bild der Polizei, ob in Innenstädten oder ländlichen Regionen, bleibt dadurch unsichtbar.
Zwar übernehmen Kontaktbeamtinnen und -beamte (KOB) die direkte Ansprechbarkeit für die Bürger innerhalb ihrer Bezirke, doch auch deren Aufgaben wurden mit der Zeit vielfältiger und umfangreicher.
Das Ergebnis ist ernüchternd: Wir müssen uns langsam vom traditionellen Begriff und Konzept des „Streifendienstes“ verabschieden. Zu selten haben die Bürger das Gefühl, dass ihr „Freund und Helfer“ wirklich ansprechbar und präsent ist. Dies liegt keineswegs an den engagierten Polizistinnen und Polizisten, sondern an den unzureichenden Rahmenbedingungen, unter denen sie arbeiten.
Es wäre wünschenswert, den Streifendienst wieder zu dem zu machen, was er einmal war – sowohl für die Bürger als auch für die Beamtinnen und Beamten. Leider zwingt uns die Realität dazu, auch offiziell von diesem Begriff Abschied zu nehmen. Aus dem „Einsatz- und Streifendienst“ wird nur noch der „Einsatzdienst“ – eine schmerzhafte Trennung, die niemand wollte.
Wir hoffen auf bessere Zeiten und Bedingungen, damit die Polizei wieder den direkten Draht zu den Bürgern findet und ihrer wichtigen Aufgabe gerecht werden kann.
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Patrick Seegers
Telefon: 0162-2093935
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DPolG Niedersachsen: Streiche „Einsatz- UND Streifendienst“, setze „Einsatzdienst“! / …
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Meldung einfach erklärt
Hier ist der Beitrag in einer leichteren Sprache und mit zusätzlichen Fragen und Antworten:
- Datum: 30.07.2024 – 11:46 Uhr
- Organisation: DPolG Niedersachsen
Worum geht es in dem Dokument?
Das Dokument heißt "Streiche Einsatz- UND Streifendienst, setze Einsatzdienst" und ist ein PDF-Dokument mit einer Größe von 697 kB.
Inhalt des Beitrags:
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Woher kommt die Nachricht?
Sie kommt aus Hannover und wurde von der DPolG Niedersachsen bekanntgegeben. -
Unterschiedliche Namen für Polizeieinheiten in verschiedenen Bundesländern:
- In Nordrhein-Westfalen heißt es "Wach- und Wechseldienst".
- In Niedersachsen nennt man es "Einsatz- und Streifendienst".
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Was ist das Problem?
- Die Polizei soll sichtbar sein, damit sich die Menschen sicher fühlen.
- Viele Aufgaben der Polizei sind aber nicht auf der Straße sichtbar, zum Beispiel:
- Fahrten zu Einsätzen
- Berichte schreiben nach Einsätzen
- Büroarbeit
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Warum hat die Polizei weniger Zeit für Streifenfahrten?
- Viel Bürokratie und Papierkram
- Dringende Fälle haben Vorrang und müssen dokumentiert werden
- Kurzaufenthalte im Büro und in der Kaffeeküche
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Wann sehen die Bürger Polizisten?
- Meistens nur, wenn sie schnell zu einem Einsatz fahren
- Nicht viel Zeit für echte Streifenfahrten oder Fußpatrouillen
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Warum wäre mehr Präsenz der Polizei gut?
- Bessere Ansprechbarkeit für Bürger
- Mehr Sicherheit in Innenstädten und auf dem Land
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Gibt es eine Lösung?
- Kontaktbeamte (KOBs) sind dafür da, Ansprechpartner für Bürger zu sein, haben aber auch viele andere Aufgaben.
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Fazit
- Es gibt immer weniger "echten" Streifendienst.
- Der Name "Einsatz- und Streifendienst" sollte ehrlicherweise geändert werden.
- Man schlägt vor, nur noch von "Einsatzdienst" zu sprechen.
- Hoffnung auf bessere Zeiten
- Die DPolG Niedersachsen hofft, dass es in der Zukunft wieder mehr echten Streifendienst geben wird.
Wer kann bei Fragen kontaktiert werden?
Name: Patrick Seegers
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10 Antworten
Weiss nich, warum die polizei nur noch im büro sitz. Mussen mehr draussen sein, sonst wird nichts besser.
Ja, Antonie, das ist wirklich ein Problem. Papierkram soll nich so viel Zeit nehmen.
Polizei muss nah an Bürger sein. Wieso tun sie das nich mehr?
Das war aber immer besser als man noch die Streifenpolizisten gesehen hat. Jetzt hab ich seltener Polizei gesehen.
Polizei mus sichtbarer sein. Mehr Streife, weniger Büro! Sie solten nicht so viel Zeit am Schreibitsch verbringen.
Ganz genau, Cornelius! Mehr Präsenz heisst mehr Sicherheit.
Aber man mus auch verstehen, dass die Bürokratie notwendig ist.
Wenn wir keine Streifenpolizei mehr sehen, wie sollen wir uns sicher fühlen. Das war immer wichtig für Sicheheitsgefühl.
Ich versteh nich, warum sie den Namen ändern wolln. Es war doch immer Einsatz- und Streifendienst.
Eugen, weil sie mehr Einsätze haben, weniger Streife fahren. Neue Probleme, neuer Name.