Führungswechsel beim ZIA: Iris Schöberl setzt Zeichen für Wohnraummangel, Bürokratieabbau und innovative Lösungen in der Immobilienwirtschaft

Beim Tag der Immobilienwirtschaft im Berliner Tempodrom, zu dem über 2.500 Branchenvertreter kamen, feierte der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. seinen Führungswechsel. In ihrer ersten Rede als neue ZIA-Präsidentin forderte Iris Schöberl einen engen Schulterschluss von Politik und Wirtschaft, um den chronischen Wohnungsmangel zu bekämpfen und Innenstädte durch kreative Nutzung von Leerständen neu zu beleben. Zugleich mahnte sie den Abbau bürokratischer Hürden an, damit die Branche ihre Innovationskraft entfalten und zum sozialen sowie wirtschaftlichen Gleichgewicht beitragen kann.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Berliner Tag der Immobilienwirtschaft im Tempodrom zog über 2.500 Teilnehmer an.
– ZIA-Präsidentin forderte stärkeren Politik-Wirtschafts-Zusammenhalt und Abbau bürokratischer Hürden.
– Fokus auf Wohnungsmangel, Innenstadterneuerung und intelligente Nutzung leerstehender Flächen.

Führungswechsel beim ZIA und der Tag der Immobilienwirtschaft: Herausforderungen und Impulse für die Branche

Mehr als 2.500 Teilnehmer fanden sich im Berliner Tempodrom ein, um den diesjährigen Tag der Immobilienwirtschaft zu feiern – und diese Ausgabe war eine ganz besondere. Erst einen Tag zuvor war Iris Schöberl zur neuen Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses e.V. (ZIA) gewählt worden. In ihrer Eröffnungsrede forderte sie einen neuen Zusammenhalt zwischen Politik und Wirtschaft und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten: „In Zeiten riesiger Herausforderungen brauchen wir den Schulterschluss der Tatkräftigen, den Schulterschluss von Politik und Wirtschaft, um unser Land wieder voranzubringen.“

Schöberl machte in ihrer Rede deutlich, vor welchen dringenden Problemen die Immobilienwirtschaft steht. Sie hob den chronischen Wohnungsmangel hervor und unterstrich das Erfordernis, Innenstädte neu zu strukturieren. Dabei rief sie dazu auf, Leerstände und gewerbliche Flächen in Zukunft „intelligent und kreativ zu nutzen.“ Zugleich warnte sie vor bürokratischen Hürden, die die Innovationskraft der Branche einschränken könnten. Diese gilt es abzubauen, um mehr Freiraum zu schaffen: „Unsere Branche braucht dringend Freiraum.“

Die Veranstaltung wurde durch hochrangige Vertreter aus Politik bereichert. Neben Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesbauministerin Klara Geywitz setzten auch Ministerpräsident Daniel Günther und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann wichtige politische Akzente. Ein internationales Highlight war die Keynote des renommierten Wirtschaftsprofessors Moritz Schularick, der die weltwirtschaftlichen Entwicklungen und die ökonomische Neuausrichtung Chinas erläuterte. Am Nachmittag folgten mehrere Fachpanels mit Schlüsselvertretern der Branche, ergänzt durch eine inspirierende Keynote des Meteorologen Jens Plöger.

Der Führungswechsel beim ZIA markiert einen bedeutenden Schritt: Nach 15 Jahren im Amt hatte Dr. Andreas Mattner nicht erneut kandidiert, wird dem Verband aber als Ehrenpräsident erhalten bleiben. Unter seinem Vorsitz kündigte er an, eine stärkere Abgrenzungspolitik gegenüber extremistischen Tendenzen zu verfolgen. Seit Jahresbeginn steht mit Aygül Özkan zudem eine hauptamtliche Hauptgeschäftsführerin an der Spitze des ZIA, was dem Verband eine weiblich dominierte Führung beschert. Iris Schöberl bringt ihre Erfahrung als Managing Director Germany bei Columbia Threadneedle Investments in die neue Rolle ein und möchte einen Wandel herbeiführen. Dabei setzt sie auf Mut und Verantwortung in der Branche selbst: „Die Bürokratie – das sind auch wir.“ Sie mahnte außerdem: „Manchmal bremsen wir uns selbst aus, wenn wir im ewigen Absicherungsmodus verharren.“

Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. vertritt die Interessen von rund 37.000 Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft. Mit einer gestärkten Führungsmannschaft und einem klaren Kurs blickt die Branche hoffnungsvoll nach vorn. Das Motto des Tages „**Resilient. Gemeinsam. Entschlossen. Jetzt erst recht!**“ spiegelt den kämpferischen Geist der Immobilienwirtschaft wider, die entschlossen ist, die großen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Schöberl unterstrich nicht nur die Bedeutung der Immobilienwirtschaft für das soziale Gleichgewicht, sondern auch ihre zentrale Rolle als wirtschaftliche Stütze Deutschlands und Europas.

Herausforderungen und Perspektiven der Immobilienbranche im Wandel

Der anhaltende Wohnraummangel ist längst kein alleiniges Branchenthema mehr, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung mit weitreichenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen. Die Immobilienwirtschaft steht vor dem komplexen Auftrag, bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum bereitzustellen, während sich gleichzeitig Anforderungen durch die Modernisierung der Innenstädte und den demographischen Wandel verschärfen. Die Branche muss dabei auf unterschiedlichen Ebenen agieren: auf kommunaler Ebene sollen kreative Flächennutzungen und die Umgestaltung urbaner Zentren neue Lebens- und Arbeitsräume schaffen, während auf politischer Ebene der Bürokratieabbau als ein entscheidender Hebel für die Förderung von Investitionen gilt.

Der jüngste Führungswechsel im Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) markiert einen wichtigen Wendepunkt. In der Vergangenheit war die Verbandsführung häufig Impulsgeber für Reformen, die sowohl die Innovationskraft der Branche als auch den sozialen Ausgleich stärken konnten. Ein frischer Kurs kann nun helfen, offene Fragen zu adressieren, Investitionshemmnisse auszuräumen und so die Branche für die Zukunft zu stärken. Denn die hohen Anforderungen an den Wohnungsmarkt – von steigenden Baukosten über energetische Standards bis hin zur Sozialverträglichkeit – machen ein agiles und zugleich verantwortungsvolles Management unverzichtbar.

Der Abbau von Bürokratie spielt dabei eine Schlüsselrolle. Komplexe Genehmigungsverfahren und langwierige Abstimmungen behindern derzeit oft die Investitionstätigkeit und verlangsamen dringend notwendige Neubauten und Sanierungen. Gleichzeitig beeinflusst die Bürokratieaffinität die Innovationskraft der Branche: Nur wenn die Rahmenbedingungen klar und effizient gestaltet sind, können nachhaltige und zukunftsweisende Projekte realisiert werden, die den Anforderungen von Klima- und Gesellschaftswandel gerecht werden. Außerdem wirkt sich die Beschleunigung baurechtlicher Prozesse positiv auf den sozialen Ausgleich aus, da schneller mehr Wohnraum entsteht und damit Engpässe abgebaut werden können.

Die Umgestaltung der Innenstädte bietet daneben Chancen, die städtischen Räume nicht nur mit neuen Wohnformen zu beleben, sondern auch den Bedürfnissen einer vielfältigen Bevölkerung gerecht zu werden. Kreative Flächennutzung, etwa durch die Kombination von Wohnen, Arbeiten und Freizeit, kann zur Belebung und langfristigen Attraktivität der Zentren beitragen. Allerdings bringt diese Transformation auch Risiken mit sich, etwa durch Konflikte um Nutzungsarten oder steigende Preise, die soziale Ungleichheit verstärken könnten.

Warum Wohnraummangel mehr als ein Branchenthema ist

  • Er erschwert gesellschaftlichen Zusammenhalt und beeinflusst soziale Integration.
  • Er zwingt Kommunen und Politik zu neuen Strategien und Kooperationen mit der Branche.
  • Er fordert Anpassungen und Innovationen in der Immobilienwirtschaft.
  • Er steht im direkten Zusammenhang mit Fragen von Umwelt- und Klimaschutz.
  • Er öffnet den Raum für Diskussionen um lebenswerte, zukunftsfähige Städte.

In der Gesamtschau zeigt sich, dass eine gemeinsame Verantwortung von Branchenakteuren, Politik und Kommunen notwendig ist, um langfristig eine Balance zwischen wirtschaftlicher Effizienz, sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit im Wohn- und Immobilienmarkt zu erreichen. Nur so können die dringendsten Engpässe adressiert und gleichzeitig die Innenstädte für künftige Herausforderungen zukunftsfest gestaltet werden.


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Neue ZIA-Präsidentin Schöberl am Tag der Immobilienwirtschaft: „In Zeiten riesiger …

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