Neue Therapien heilen Hepatitis effektiv

Berlin (ots) – Eine gute Nachricht zum Welt-Hepatitis-Tag: Neue Behandlungsstrategien gegen chronische Hepatitis B, C und D bieten Hoffnung für Millionen Betroffene weltweit. Trotz der oft symptomfreien Verläufe und der Gefahr schwerer Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs, arbeitet die pharmazeutische Industrie intensiv an innovativen Therapien. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) betont die Bedeutung rechtzeitiger Diagnose und wirksamer Behandlungen, um die Lebensqualität der Patienten zu schützen.

Bremen (VBR). Berlin – Wenn von Leberzirrhose die Rede ist, denken die meisten Menschen an übermäßigen Alkoholkonsum. Doch es gibt weitere heimtückische Auslöser für eine vernarbte Leber: Hepatitis-Viren. Diese lösen die gefürchtete Leberentzündung (Hepatitis) aus. Während akute Infektionen manchmal von allein ausheilen, birgt eine chronische Hepatitis erhebliche Gefahren. Zum Welt-Hepatitis-Tag gibt es jedoch gute Neuigkeiten: Die pharmazeutische Industrie und wissenschaftliche Institutionen entwickeln derzeit effektive Behandlungsstrategien für chronische Hepatitis B, C und D.

Insgesamt fünf Hepatitis-Viren sind bekannt: A, B, C, D und E. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verursachen sie alle eine Leberentzündung. Besonders gefährlich sind die Viren B, C und D, da sie oft zu einer chronischen Erkrankung führen. Dies kann zu schweren Leberschäden wie Zirrhose oder sogar Leberkrebs führen. Im schlimmsten Fall bleibt nur noch die Möglichkeit einer Lebertransplantation. „Doch diese lebensgefährlichen Spätfolgen können durch rechtzeitige Diagnose und frühzeitige Therapie verhindert werden, was betroffenen Patienten nicht nur Lebensqualität, sondern oft auch die berufliche Existenz sichert“, erläutert Dr. Matthias Wilken vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI).

Etwa 200.000 Menschen in Deutschland leben mit Hepatitis C, und mehrere Hunderttausend sind mit Hepatitis B infiziert. Weltweit betreffen diese Infektionen rund 354 Millionen Menschen. Viele Betroffene merken nichts von ihrer Krankheit, weil typische Symptome wie Gelbsucht, Appetitlosigkeit oder Übelkeit oft fehlen. Deshalb ist die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien so wichtig.

Zur Behandlung von Hepatitis C wurden im Laufe der Jahre bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Früher war die Heilungsrate gering – heute liegt sie dank neuer Medikamente, sogenannter Direct Acting Antiviral Agents (DAA), bei über 95 Prozent. Diese Arzneimittel wirken direkt in den Leberzellen und verhindern die Vermehrung des Virus. „Die DAA bewirken unter anderem, dass das Virus seine benötigten Eiweiße nicht bilden kann“, erklärt Dr. Wilken. Sie sind ein Meilenstein in der Therapie und zudem gut verträglich.

Auch für Hepatitis B gibt es Hoffnung. Standardtherapien verwenden antivirale Medikamente, die die Virusvermehrung hemmen. Derzeit wird ein therapeutischer Impfstoff entwickelt, der das Immunsystem zur Bekämpfung des Virus anregen soll. Diese Impfung zielt darauf ab, bestehende Infektionen zu heilen, nicht nur zu verhindern. Eine klinische Studie hierzu läuft bereits.

Das Hepatitis-D-Virus benötigt zur Vermehrung das Hepatitis-B-Virus und gilt als besonders gefährlich. Seit 2020 gibt es ein neues Medikament, das den Eintritt beider Viren in die Leberzellen blockiert. Dadurch wird die Vermehrung des Hepatitis-D-Virus gehemmt und die Leberfunktion verbessert.

Besonders effektiv ist weiterhin die Vorsorge durch Impfungen. „Gegen Hepatitis A und B – und damit auch gegen Hepatitis D – gibt es sichere Impfungen“, betont Wilken. In Deutschland haben gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr einmalig Anspruch auf einen Gesundheits-Check-up, der auch Tests auf Hepatitis B und C umfasst.

Das Hepatitis-ABC zeigt die Auswirkungen der verschiedenen Viren klar auf. Hepatitis A wird nie chronisch und kommt vor allem in Gebieten mit schlechten hygienischen Bedingungen vor. Gegen Hepatitis B, das über Körperflüssigkeiten und Blut übertragen wird, existiert eine Impfung. Hepatitis C verläuft in den meisten Fällen chronisch und betrifft vor allem Drogenkonsumenten, die unsterilisierte Spritzen nutzen. Hepatitis D, die gefährlichste Form, tritt nur gemeinsam mit einer Hepatitis-B-Infektion auf. Schließlich findet die Übertragung von Hepatitis E oft durch unzureichend gegartes Fleisch statt, wobei die Infektion meist selbständig ausheilt – allerdings gibt es keine zugelassene Impfung in Europa.

Diese Informationen verdeutlichen die Ernsthaftigkeit und Tragweite von Hepatitis-Erkrankungen. Doch mit neuen Therapieansätzen und konsequenter Prävention bestehen hoffnungsvolle Perspektiven für betroffene Patienten weltweit.


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Von A bis E: Hepatitis erfolgreich bekämpfen

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Zitierte Personen und Organisationen

  • BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
  • Shutterstock (Bildquelle)
  • Dr. Matthias Wilken (BPI-Experte)
  • Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO)
  • Andreas Aumann (Pressesprecher BPI)
  • Laura Perotti (Stellvertretende Pressesprecherin BPI)

Meldung einfach erklärt

Beitrag in leichter Sprache:

  1. Datum und Quelle:

    • Der Beitrag stammt vom 25. Juli 2024.
    • Verfasst vom BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie.
  2. Worum geht es?

    • Es geht um Hepatitis, eine Krankheit, die die Leber angreift.
  3. Was ist Hepatitis?

    • Eine Entzündung der Leber verursacht durch Viren.
    • Es gibt fünf Arten von Hepatitisviren: A, B, C, D und E.
  4. Warum ist Hepatitis gefährlich?

    • Manche Hepatitis-Viren können chronisch werden und zu schweren Schäden führen, wie Leberzirrhose (Vernarbung der Leber) oder Leberkrebs.
    • Leberzirrhose kann im schlimmsten Fall eine Lebertransplantation notwendig machen.
  5. Wie verbreiten sich die Viren?

    • Hepatitis A: Durch schlechte Hygiene, meist in wärmeren Ländern. Übertragbar durch verunreinigtes Wasser oder Essen.
    • Hepatitis B und D: Über Blut und Körperflüssigkeiten. Risikofaktoren sind Tätowierungen, Piercings, gemeinsame Spritzennutzung und ungeschützter Geschlechtsverkehr. Hepatitis D benötigt Hepatitis B zum Überleben.
    • Hepatitis C: Vorwiegend durch Blutkontakt, z.B. beim Teilen nicht sterilisierter Nadeln.
    • Hepatitis E: Meist durch den Verzehr von nicht gut durchgegartem Schweine- oder Wildfleisch.
  6. Symptome von Hepatitis:

    • Viele Betroffene haben keine Symptome.
    • Mögliche Anzeichen: Gelbliche Haut oder Augen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Gelenkschmerzen, Fieber.
  7. Wie wird Hepatitis behandelt?

    • Hepatitis C: Neue Medikamente ("Direct Acting Antiviral Agents") wirken direkt in der Leber und haben eine Heilungsrate von über 95%.
    • Hepatitis B: Antivirale Medikamente hemmen die Virusvermehrung. Ein neuer therapeutischer Impfstoff stärkt das Immunsystem zur Bekämpfung des Virus.
    • Hepatitis D: Ein Medikament verhindert, dass die Viren in die Leberzellen eindringen, was die Leberfunktion verbessert.
  8. Gibt es Impfungen gegen Hepatitis?

    • Ja: Gegen Hepatitis A und B existieren sichere Impfstoffe.
    • Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt auch vor Hepatitis D.
    • In Deutschland können Versicherte ab 35 Jahren auf Hepatitis B und C getestet werden.
  9. Statistiken:

    • In Deutschland sind etwa 200.000 Menschen mit Hepatitis C infiziert.
    • Mehrere Hunderttausend sind mit Hepatitis B infiziert.
    • Weltweit leben 354 Millionen Menschen mit einer Hepatitis-B- oder C-Infektion.
  10. Kontakt für weitere Informationen:
    • Andreas Aumann, Pressesprecher, Tel. 030 27909-123, aaumann@bpi.de
    • Laura Perotti, Stellvertretende Pressesprecherin, Tel. 030 27909-131, lperotti@bpi.de

Zusammengefasst:

  • Hepatitis ist eine ernste Lebererkrankung.
  • Es gibt verschiedene Arten, die durch Viren verursacht werden.
  • Neue Therapien und Impfungen bieten Hoffnung und Schutz.
  • Regelmäßige Tests sind wichtig zur Früherkennung.

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Von A bis E: Hepatitis erfolgreich bekämpfen

9 Antworten

  1. Ich hab gehört von Hepatitis, aber wusste nicht, dass es so schwer sein kann. Gut das es Impfungen gibt, muss ich gleich mal gucken.

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